– Vorsteuerergebnis von –253 Mio. € enthält insgesamt –396 Mio. € Sondereffekte
– EBT ohne Sondereffekte mit 143 Mio. € im Rahmen der ursprünglichen Prognose
– Dividendenvorschlag 0,20 € je Aktie
– Ausblick Geschäftsjahr 2020 bestätigt:

  • auf 9 Mrd. € gesteigerter Umsatz
  • in etwa ausgeglichenes Vorsteuerresultat (EBT)

Hohe politische Unsicherheit, verbunden mit mannigfachen Handelskonflikten sowie konjunkturellem Gegenwind, stellte die Salzgitter AG im abgelaufenen Geschäftsjahr vor besondere Herausforderungen. Im Jahresverlauf sukzessiv nachgebende Walzstahlerlöse bei temporär stark
gestiegenen Eisenerzkosten, eine rückläufige Nachfrage und nach wie vor hohe Stahl-Importmengen in den EU-Markt belasteten vor allem die stahlerzeugenden und -verarbeitenden Gesellschaften. Darüber hinaus minderten –396,0 Mio. € Ergebnisbelastungen aus Sondereffekten (2018: –62,8 Mio. €) das Ergebnis vor Steuern (EBT; –253,3 Mio. €, 2018: +347,3 Mio. €). Das EBT ohne Sondereffekte beträgt 142,7 Mio. € und liegt damit im Rahmen der ursprünglichen Prognose (zwischen 125 Mio. € und 175 Mio. €) vom Februar 2019.

Der Außenumsatz des Konzerns reduzierte sich vor allem aufgrund gesunkener Walzstahlerlöse sowie niedrigerer Versandmengen auf 8.547,3 Mio. € (2018: 9.278,2 Mio. €). Im Ergebnis vor Steuern sind –62,3 Mio. € Restrukturierungsaufwendungen zur Implementierung des Strukturprogramms „FitStructure 2.0“ und –140,8 Mio. € Aufwand für die einvernehmliche Beendigung des Ermittlungsverfahrens zu mutmaßlichen Kartellabsprachen enthalten. Darüber hinaus umfasst das Resultat Impairments in Höhe von – 192,9 Mio. € in den Geschäftsbereichen Flachstahl, Grobblech/Profilstahl und Mannesmann sowie bei der Salzgitter Automotive Engineering GmbH & Co. KG, die das Konzernergebnis ab dem Geschäftsjahr 2020 in einer Größenordnung von etwa 30 Mio. € p.a. entlasten werden. Gegenläufig wirkten vor allem 99,5 Mio. € (2018: 44,0 Mio. €) Beitrag aus der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung an der Aurubis AG sowie der erfreuliche Gewinn des Geschäftsbereiches Technologie (32,7 Mio. €, 2018: 43,1 Mio. €). Aus –237,3 Mio. € Nachsteuerverlust (2018: +277,7 Mio. €) errechnen sich –4,46 € Ergebnis je Aktie (2018: 5,06 €) sowie –5,8% Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE; 2018: 10,3%). Mit 34,1% Eigenkapitalquote (31.12.2018: 38,1%) verfügt die Salzgitter AG auch nach Absenkung des Rechnungszinssatzes für Pensionsrückstellungen auf nur noch 1,4% (31.12.2018 1,75%) über eine gute Bilanzqualität. Vorstand und Aufsichtsrat der Salzgitter AG werden der Hauptversammlung am 28. Mai 2020 eine Dividende von 0,20 € je Aktie vorschlagen.

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann zum Geschäftsjahr 2019:

„Das unter dem Strich ausgewiesene Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 war gewiss nicht erfreulich. Bereinigt um die negativen Einmaleffekte haben wir ein noch vorzeigbares operatives Resultat erwirtschaftet. Dabei bewies die strategische Entscheidung, ein Gleichgewicht zwischen den stahlnahen und stahlferneren Aktivitäten anzustreben, einmal mehr ihre Richtigkeit. Unser Unternehmen ist dank seiner nachhaltigen, konservativen Geschäftspolitik und breiten Diversifizierung der Kundenbranchen ein nach wie vor international wettbewerbsfähiger Konzern, der finanziell und bilanziell solide sowie technisch modern aufgestellt ist. Damit das so bleibt, werden wir die unbedingt erforderliche weitere Verbesserung unserer Strukturen und Prozesse konsequent fortsetzten. Ein für uns bestimmendes Thema der nächsten Jahre wird zudem der Transformationsprozess zu einer klimaneutralen Stahlindustrie sein. Mit SALCOS® – unserer Klimastrategie zur nachhaltigen Stahlproduktion – haben wir eine technisch zügig umsetzbare Lösung entwickelt. Nun ist es an der Politik die erforderlichen politischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt handeln müssen, wenn Wirtschaft und Gesellschaft die für 2050 gesetzten Klimaziele erreichen wollen.“

Ausblick

Die zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten dürften uns auch im laufenden Jahr erhalten bleiben. Mit dem Coronavirus ist ein weiterer Faktor hinzugekommen, dessen Auswirkungen heute noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden können. Dennoch sehen wir, ausgehend vom gegenwärtig niedrigen Niveau seit Jahresbeginn Stabilisierungstendenzen auf dem europäischen Stahlmarkt, welche sich über den Jahresverlauf in steigenden Ergebnissen widerspiegeln sollten.

Vor diesem Hintergrund rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr 2020 für den Salzgitter-Konzern mit:

  • einem auf 9 Mrd. € gesteigerten Umsatz,
  • einem etwa ausgeglichenen Vorsteuerresultat (EBT) sowie
  • einer sichtbar über dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Strategie „Salzgitter AG 2021“

Die im Herbst 2016 initiierte Konzernstrategie „Salzgitter AG 2021“ wird fortgeführt. Sie setzt die Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Konzerns. Ziel ist, das faktische Umsatz- und Wertschöpfungsportfolio des Konzerns mit profitablem Wachstum von einem Verhältnis zum Startzeitpunkt von rund 60% Stahl zu 40% Nicht-Stahl so zu entwickeln, dass sich beide Anteile in Richtung eines Gleichgewichtes annähern. Nach Umsetzung leistbarer Investitionen und FuE-Aufwendungen sollen so von 2017 bis 2023 jährlich mehr als 200 Mio. € additive Deckungsbeiträge aus organischem Wachstum generiert werden. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019 erreichte der Deckungsbeitrag aus „Salzgitter AG 2021“ in Summe 85 Mio. €.

Die konsequente, fortlaufende Verbesserung unserer Strukturen und Prozesse setzen wir mit neuen Impulsen im Zuge des Optimierungsprogramms „FitStructure 2.0“ fort. Nach vollständiger Umsetzung wollen wir über 240 Mio. € p.a. Ergebnisverbesserungspotential generieren – bis dahin kommen etwa 60 Mio. € jedes Jahr hinzu.

SALCOS® – Unsere Klimastrategie zur nachhaltigen Stahlproduktion

Ein wesentlicher Eckpunkt unserer Innovationsaktivitäten ist die Verringerung der in der integrierten Stahlerzeugung am Standort Salzgitter anfallenden CO2-Emissionen. Wir verfolgen hierzu in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft und weiteren Partnern das Projekt SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking). Der technische Ansatz des Projekts ist die direkte Vermeidung von CO2-Emissionen („Carbon Direct Avoidance“, CDA) im Herstellungsprozess selbst, indem der bisher in der Stahlerzeugung auf Basis von Eisenerz notwendige Kohlenstoff schrittweise durch Wasserstoff ersetzt wird. Wir sind überzeugt, dass die direkte Vermeidung von entstehenden CO2-Emissionen bei der Stahlerzeugung nachhaltiger und energetisch sinnvoller als „Carbon Capture and Usage“ oder „Carbon Capture and Storage“ ist. Nach aktuellem wissenschaftlichem Stand bietet SALCOS® gegenüber anderen industriellen Ansätzen außerdem die beste Kombination aus Energieeffizienz und CO2-Vermeidungspotenzial. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass es auf der innovativen Kombination von heute verfügbaren und industriell etablierten Technologien basiert und daher – technisch gesehen – zügig umgesetzt werden kann, sobald die für einen nachhaltigen Betrieb notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Politik und Gesellschaft geschaffen wurden. In der ersten, bis 2025 umsetzbaren Ausbaustufe könnte SALCOS® die CO2-Emissionen der Stahlerzeugung am Standort Salzgitter um rund ein Viertel und im finalen Umsetzungsstand, perspektivisch im Jahr 2050, um bis zu 95% reduzieren.

Ergänzende Informationen finden Sie unter folgenden Links:
Geschäftsbericht 2019: www.salzgitter-ag.com/de/investor-relations/news-publikationen/berichte.html Nichtfinanzieller
Konzernbericht 2019: https://www.salzgitter-ag.com/de/corporate-responsibility.html
Unternehmensstrategie: www.salzgitter-ag.com/de/konzern/strategie.html
SALCOS®:   https://salcos.salzgitter-ag.com/

Disclaimer: Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt – unbeschadet bestehender gesetzlicher, insbesondere kapitalmarktrechtlicher Anforderungen – keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen, die ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren, laufend zu aktualisieren.

Wie schon in den vergangenen Jahren weisen wir darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungskursen den Verlauf des Geschäftsjahres 2020 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch in positiver Richtung annehmen. Welche Dimension diese Volatilität erreichen kann, wird an folgender Beispielrechnung deutlich: Bei rund 12 Mio. t abgesetzten Stahlerzeugnissen der Geschäftsbereiche Flachstahl, Grobblech / Profilstahl, Mannesmann und Handel reichen im Schnitt bereits 25 € Margenveränderung pro Tonne aus, um 300 Mio. € jährliche Ergebnisvarianz zu verursachen. Darüber hinaus begrenzen volatile Rohstoffkosten sowie kürzere Vertragslaufzeiten auf der Beschaffungs- genauso wie auf der Absatzseite die Planungssicherheit des Unternehmens.

 

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