Am 1. April 2020 nimmt die neue Vorstandsspitze des Universitätsklinikums Heidelberg ihr Amt auf: Prof. Dr. Ingo Autenrieth (57) wird neuer Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor. Er wechselt vom Universitätsklinikum Tübingen – dort war er zuletzt Mitglied des Vorstandes und Dekan der Medizinischen Fakultät – nach Heidelberg. Zeitgleich tritt Katrin Erk (50) als stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Kaufmännische Direktorin ihr Amt an. Sie war in dieser Funktion am Universitätsklinikum Dresden tätig und zuvor 13 Jahre am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim Kaufmännischer Vorstand.

„Ich freue mich sehr, dass die neue Doppelspitze gemeinsam am Universitätsklinikum Heidelberg nun starten kann. Mit Ingo Autenrieth und Katrin Erk haben wir zwei ausgewiesene Experten der Universitätsmedizin für Heidelberg gewinnen können, die die nationale und internationale Spitzenstellung des Universitätsklinikums Heidelberg in Klinik, Forschung und Lehre ausbauen und die notwendige Weichenstellung für die Zukunft vornehmen werden", sagt die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Simone Schwanitz. „Wir alle erfahren gerade eine Krise, die jeden Einzelnen betrifft und alle Bereiche unserer Gesellschaft erschüttert. Eine herausragende Rolle in der Krisenbewältigung kommt den Universitätskliniken zu. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat gemeinsam mit seinen regionalen und überregionalen Partnern in den vergangenen Wochen diese Rolle sehr gut gemeistert. Ich möchte an dieser Stelle dem Klinikumsvorstand mit dem kommissarischen Leitenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Matthias Karck, dem kommissarischen Kaufmännischen Direktor Hartmut Masanek, Pflegedirektor Edgar Reisch und Dekan Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, der Taskforce und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich danken. Ich bin sicher, dass die neue Vorstandsspitze den besonnenen und tatkräftigen Weg der Krisenbewältigung gemeinsam mit Ihnen weitergehen wird."

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer begrüßt den neuen Vorstand und sagt: „In diesen Wochen wird uns eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig unsere Universitätsmedizin ist. Die enge Verknüpfung von Krankenversorgung, Forschung und Ausbildung bringt das Know-how zusammen, das das ganze Land braucht, um neue medizinische Erkenntnisse zu gewinnen und um innovative Therapien, Diagnosetechniken, Impfstoffe und Medikamente bis hin zur Prävention schnell in die Anwendung und zum Patienten zu bringen. Gerade in diesen Tagen bewährt sich die enge Zusammenarbeit der Universitätsklinika mit der Landesregierung sowie mit Unternehmen, um die Gesundheitsversorgung selbst unter schwierigsten Bedingungen sicherzustellen. Das Universitätsklinikum Heidelberg ist mit seinem neuen Vorstand bestens dafür aufgestellt, zusammen mit all seinen renommierten wissenschaftlichen Experten und mit seinem engagierten Personal. Die Landesregierung ist sich der systemrelevanten Bedeutung der Universitätsmedizin sehr bewusst und wird alles dafür tun, ihre Handlungsfähigkeit sicherzustellen."

„Das Universitätsklinikum Heidelberg betreibt eine erstklassige Patientenversorgung und setzt aktuell in der Krise Maßstäbe. Ich weiß das hervorragende Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr zu schätzen. Darauf können wir als Vorstand aufbauen und gemeinsam dazu beitragen, diese Krise und weitere Herausforderungen der Universitätsmedizin zu bewältigen. Unser Blick geht auch darüber hinaus: Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medizinischen Fakultät, den universitären und außeruniversitären Forschungs- und Lehreinrichtungen und den relevanten Akteuren am Standort und in der Region werden wir neue Felder der Medizin entwickeln. Die Erkenntnisse und Lehren aus dem schwierigen Jahr 2019 werden wir nicht aus dem Auge verlieren. Die Aufarbeitung der Thematik „Bluttest" geht weiter, Strukturen und Prozesse werden wir qualitätsgesichert optimieren", so Prof. Ingo Autenrieth.

„Ich freue mich sehr darauf, das Universitätsklinikum Heidelberg gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Aufgaben der Zukunft zu stärken", sagt Katrin Erk. „Die aktuelle Ausnahmesituation zeigt, welche besondere Stellung die Universitätsmedizin in der Versorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten hat und welche Koordinierungsfunktion ihr zukommt. Die enge und gute Zusammenarbeit innerhalb des Uniklinikums und seinen Tochtergesellschaften und mit den Kooperationspartnern werden wir weiterführen und intensivieren. Wie wichtig eine ausreichende Finanzierung der Universitätsmedizin ist, um dringend benötigte Innovationen in Technik, Infrastruktur und Gebäuden umzusetzen sowie Fachkräfte zu halten und neu zu gewinnen, steht nicht nur mit Blick auf die aktuelle Situation außer Frage. Das Universitätsklinikum Heidelberg ist hier auf einem guten Weg, den es gilt, mit Entschlossenheit und modernen Konzepten weiterzugehen."

Seit der zweiten Jahreshälfte 2019 war der Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg zum Teil kommissarisch besetzt: Der kommissarische Leitende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Matthias Karck wird zum 1. April wieder das Amt des stellvertretenden Leitenden Ärztlichen Direktor übernehmen, der kommissarische Kaufmännische Direktor Hartmut Masanek das Amt des stellvertretenden Kaufmännischen Direktors. Zum Vorstandsteam ab 1. April 2020 gehören weiterhin der Pflegedirektor Edgar Reisch und Dekan Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich.

Zu Prof. Dr. Ingo Autenrieth

Prof. Dr. Ingo Autenrieth studierte Medizin in Ulm und Dundee und promovierte an der Universität Ulm. Sein Weg führte ihn über die Ausbildung als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie an der Universität Würzburg an das Schweizerische Institut für Experimentelle Krebsforschung, als Professor 1996 zunächst an die LMU München, im Jahr 2000 an die Universität Tübingen. Dort ist er u. a. Ärztlicher Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (seit 2000), Dekan der Medizinischen Fakultät und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums (seit 2006). Des Weiteren ist Prof. Autenrieth als Mitglied im Vorstand des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), im Universitätsrat der Universität Augsburg, als Vizepräsident des Medizinischen Fakultätentags und im Medizinausschuss des Wissenschaftsrats tätig.

Zu Katrin Erk

Katrin Erk studierte Wirtschaftsingenieurswesen in Esslingen. Ihre berufliche Karriere begann sie bei einem namhaften Medizintechnik-Unternehmen, der Drägerwerk AG & Co. KGaA. Anschließend wechselte sie zur Klinikum Mittelbaden gGmbH, einem regionalen Klinikverbund mit Sitz in Baden-Baden. Hier zeichnete sie Verantwortung für den Geschäftsbereich Süd mit 1000 Akut- und Pflegebetten und war Mitglied der Geschäftsführung. Von 2006 bis Mitte 2019 war sie Kaufmännischer Vorstand des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, einem renommierten universitären psychiatrischen Klinikum und europaweit anerkannter neurowissenschaftlicher Forschungseinrichtung, in Mannheim. Seit Juni 2019 ist sie in derselben Position am Universitätsklinikum Dresden tätig.

Weitere Informationen

Interview mit Prof. Dr. Ingo Autenrieth und Katrin Erk

Lebenslauf Prof. Dr. Ingo Autenrieth

Lebenslauf Katrin Erk

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Über Universitätsklinikum Heidelberg

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich circa 80.000 Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg rund 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.

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