Es ist wieder soweit: Der Sommer kommt unaufhaltsam näher und überall im Park der Gärten blüht es bereits. Viele Stauden und Sträucher stehen zudem noch in Knospe und erwarten sehnsüchtig die Sommersonne, um ihre Blüte vollends zu entfalten.

Erst Rhododendron, dann Rosen

Nach der atemberaubenden Rhododendronblüte im Mai rückt mit Beginn des Junis in zahlreichen Mustergärten zunehmend die prächtige Rosenblüte in den Blickpunkt. Die Königin der Blumen hält wieder einmal Hof und mit ihr so manch blühender Begleiter, wie Lavendel, Rittersporn, Katzenminze, Salbei, Storchenschnabel oder Flammenblume. Viele Mustergärten im Park stehen ganz im Zeichen der Königin, wie es schon deren Namen verheißen: „Rosenzeiten im Garten“ oder der „Rosengarten“. Dabei sollte man neben dem Anschauen, den Notizen auf dem „Merkzettel“ auch das Schnuppern an den royalen Blüten nicht vergessen.

Königliche Begleitpflanzen

Aber auch königliche Begleitpflanzen haben eigene Refugien, in denen sie besonders die Blicke auf sich ziehen. Beispielsweise im „Ernst-Pagels-Garten“, einer Musteranlage, die sich dem Wirken des bekanntesten Stauden- und Gräserzüchters unserer Region widmet. In diesem Mustergarten entwickeln sich besonders im Juni die flächig gepflanzten lila Blüteninseln des Steppensalbeis, die vor der Kulisse feiner Gräser besonders gut zur Geltung kommen, zu einem wahren Augenschmaus. Wer den einsetzenden Sommer im Park der Gärten erleben will, sollte aber auch keinesfalls am „Irisgarten“ vorbeigehen. Aber auch der beliebte „Bäuerliche Nutzgarten“, der „Phloxgarten“ oder der „Trockengarten“ laufen jetzt zu wahrer Hochform auf.

Mit der einsetzenden Staudenhochblüte verschafft sich mitunter auch mancher Mustergarten mit atemberaubendem Duft Geltung. In der „kleinen Duftarena“, dem Lavendelfeld in der Blinden- und Impressionslandschaft oder im Garten „Fisherman‘s Friends“ wird die Nase besonders umschmeichelt.

Blütenpracht im Hochsommer

Im Hochsommer wird die Blütenfülle im Park auch von der Vielfalt seiner 36 Pflanzensortimente getragen. Neben zunächst Hartriegel, später dann Taglilien, Hortensien oder Agapanthus kann man ab Juni auch die vielfältige und überaus farbenprächtige Blüte in unserer „Staudenlandschaft“ erleben.

Wer es gern schattig mag, dem seien die zahlreichen Hosta-Standorte ans Herz gelegt. Allein etwa 40 Arten und Sorten zeigt das Sortiment, das sich im Rhododendron-Park befindet.

Zwei neue Gärten

Diese sommerliche Pracht an Blüten, Aromen und Formen will aber auch genussvoll erlebt werden. Deshalb gibt es in den Mustergärten des Parks überall Sitzgelegenheiten, die zum entspannten Verweilen einladen. Und jedes Jahr kommen neue und teils sehr aufwendige Ruhezonen hinzu.

Dieses Jahr sind zwei Gärten neu angelegt oder deutlich umgestaltetet worden.

Hervorzuheben ist der neue Garten „Ein zweites Leben“, der das Thema „Recycling im Garten“ repräsentiert. Er beweist, dass energie- und ressourcenschonend gebaut werden kann und sogar mit einem kleinen Geldbeutel schöne Gestaltungselemente realisierbar sind. Im bautechnischen Bereich wird das Thema Recycling in Form von „Patch-Work“ gelöst: Das heißt: sowohl die Trockenmauer als auch Wege und Plätze werden aus bereits vorhandenem und auch gebrauchtem Material hergestellt. Interessant sind zweckentfremdete Materialien wie ehemalige Grabsteine oder Tondrainagerohre als Teil der Mauer oder Viehroste als Teil des Weges. Insgesamt entsteht hier durch das Recycling-Thema ein klimafreundlicher Garten. Außerdem werden gezielt insektenfreundliche Pflanzen wie Schneeball und Wildrosen ausgewählt und Gestaltungselemente gewählt, die auch von Tieren genutzt werden können. Es entsteht ein Garten und Oase für die Menschen, Natur und die Tiere.

Der bereits im Jahre 2000 angelegte Japangarten erfährt eine Öffnung und flächenmäßige Erweiterung in den hinteren, bisher nur mit einer Rahmenbepflanzung versehenen Bereich. Ein markanter, 20 Quadratmeter großer und Reetdach gedeckter Pavillon ermöglicht zukünftig ein regengeschütztes Verweilen und ein Betrachten aus neuer und erhöhter Perspektive. Ein für japanische Gärten typischer, geschwungener Weg aus Natursteinen führt zu ihm und zukünftig auch durch den Garten. Der Garten ändert dadurch seinen Charakter als reiner Betrachtungsgarten. Bodenmodellierungen erzeugen zusätzliche Spannung. Wenige, aber eindrucksvolle Formgehölze aus den Beständen der ehemaligen Baumschule Höpken gliedern den Garten.

Hintergrund: Der Park der Gärten ist „Deutschlands größte Mustergartenanlage“

Im Park der Gärten, der Gartenschau in Bad Zwischenahn, eröffnet sich Gartenliebhabern auf einer Gesamtfläche von 14 ha ein wahres Füllhorn an Inspirationen, die von einer Ideenquelle zum zeitgemäßen „Wohnen im Grünen“ bis hin zum Vorbild für die Neugestaltung eines privaten Gartenparadieses reichen.

Prägender Bestandteil des Parks sind die derzeit insgesamt 43 „Mustergärten“. Damit ist der Park der Gärten „Deutschlands größte Mustergartenanlage“! Die Palette der unterschiedlichen Mustergärten bietet ein breites Spektrum. Es reicht von „naturnah“ über „formal“ und „modern“ bis hin zu „familienfreundlich“. Auch für „gehobene Ansprüche“ finden sich im Park Gestaltungsideen. Die „Mustergärten“ im Park vermitteln praxisnahe Anregungen für individuelle Konzepte und eine geschickte Umsetzung grüner Oasen, die auch daheim verwirklicht werden können.

In jedem Jahr präsentiert der Park daher in neuen oder umgestalteten Mustergärten aktuelle Ideen und Trends. Der bekannte österreichische Gartenjournalist Karl Ploberger hat es so formuliert: „Der Park der Gärten ist für mich das großartigste ‚begehbare‘ Gartenideenbuch, das ich je gesehen habe.“ Wer in diesem Buch blättern möchte, findet beispielweise einen „Poolgarten“, einen „Partygarten“, den „Insektenfreundlichen Garten“ oder einen „Koi-Zen-Garten“ und viele mehr.

Hochwertige Möblierung, Accessoires, stilvoll abgestimmte Floristik oder Kunstobjekte liefern nicht nur Ideen, sondern laden Besucher gleichzeitig auch zum Verweilen ein. Umfangreiches Informationsmaterial hält der Park für Interessierte in den jeweiligen Gärten bereit. Dort sind unter anderem auch Kontaktadressen der Gestalter und Ausstatter zu finden. Auch, was die Pflanzenvielfalt betrifft, bleibt fast keine Frage im Park unbeantwortet.

Aus allein 36 Pflanzensortimenten kann man – gewissermaßen nach dem Baukastenprinzip – aus dem Vollen schöpfen. Gut 9.000 Pflanzen im Park sind durch Etiketten gekennzeichnet und über die QR-Codes auf den Schildern erhält man zusätzlich wichtige Tipps. Die Recherchestation „Grüne Schätze“ bietet darüber hinaus Zugang zu einer einmaligen Pflanzendatenbank mit Pflanzensuche und aktuellen Highlights unter den etikettierten Pflanzen des Parks. Diese Dynamik des Parks begeistert nicht nur Freizeitgärtner.

Jochen Sandner (Geschäftsführer Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH, Bonn) betont, dass Vielfalt, professionelle und moderne Umsetzung der im Park vorgestellten Mustergärten nicht nur Gartenliebhabern, sondern auch Garten- und Landschaftsarchitekten Anregungen vermittelt.

Über Gartenkulturzentrum Niedersachsen – Park der Gärten gGmbH

Auf dem Gelände der ersten Niedersächsischen Landesgartenschau 2002 in Bad Zwischenahn befindet sich der 14 Hektar große Park der Gärten – Gartenkulturzentrum Niedersachsen. In über 40 Mustergärten erwartet den Besucher eine Vielfalt an Pflanzenverwendungsmöglichkeiten, inspirierende Gestaltungstipps und eine Vielzahl an individuellen Gartenkonzepten. Vom Bauerngarten über Japangarten bis hin zum Pool-, Party- oder Trockengarten – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Neben über 36 Pflanzensortimenten und saisonalen Blütenmeeren gibt es mehrere Themenspielplätze, die Erlebnisausstellung "Grüne Schatztruhe" und die Gartenakademie für alle Fragen rund um das Gärtnern. Abgerundet wird das Angebot durch Events, Veranstaltungen und Infotage.

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