Das diabetische Makulaödem (DMÖ) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in Deutschland, aber dennoch wenig bekannt / Die Aufklärung über Folgeerkrankungen des Diabetes liegt auch der ehemaligen Weltmeisterin im Kickboxen Anja Renfordt am Herzen / Die Initiative „Das diabetische Auge“ bietet Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit zum Austausch, hilfreiche Informationen und Tipps für den Alltag

Der nationale Tag der Sehbehinderten am 06. Juni macht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung aufmerksam und informiert über Therapiemöglichkeiten und Unterstützungsangebote. Ursachen für Sehbehinderungen oder -einschränkungen gibt es viele. Eine davon ist das diabetische Makulaödem (DMÖ). Diese Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, der sogenannten Zuckerkrankheit, ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in Deutschland, aber dennoch wenig bekannt. Dabei ist das DMÖ gut behandelbar, wenn es frühzeitig erkannt wird. Für Menschen mit Diabetes sind deshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt entscheidend. Das Anliegen unterstützt die 6-fache Weltmeisterin im Kickboxen Anja Renfordt, die selbst mit Typ-1-Diabetes lebt: „Das Sehen ist einer unserer wichtigsten Sinne. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu therapieren, insbesondere als Mensch mit Diabetes.“

Wenn Diabetes ins Auge geht

In Deutschland leben aktuell rund 9,5 Millionen Menschen mit Diabetes, Tendenz steigend. Der Diabetes kann eine ganze Reihe an Folgeerkrankungen mit sich bringen, bekannt sind zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen, Nieren- oder Nervenschädigungen. Das DMÖ, eine Erkrankung des hinteren Augenabschnitts, gehört auch dazu. Auf Dauer führt eine erhöhte Zuckerkonzentration im Blut zu Ablagerungen und Schäden an den Gefäßwänden – das betrifft auch die feinen Blutgefäße der Netzhaut. Durch die eingeschränkte Durchblutung im Auge bildet der Körper neue Blutgefäße. Diese entstehen durch den sogenannten Wachstumsfaktor VEGF.

Beim DMÖ wird das Sehen durch Flüssigkeitsansammlungen an der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut, der Makula, eingeschränkt. Betroffene nehmen Konturen verschwommen wahr, Farben verblassen, Kontraste verflachen, die zentrale Sehschärfe lässt nach. Mit fortschreitender Erkrankung erscheinen Flecken im Sichtfeld, unbehandelt droht die Erblindung.

DMÖ früh und kontinuierlich behandeln

Das DMÖ ist eine chronische Erkrankung, doch mit Medikamenten gut behandel- und kontrollierbar. Bei der Behandlung wird der Wachstumsfaktor VEGF gehemmt. Der Wirkstoff wird unter örtlicher Betäubung mit einer feinen Nadel direkt ins Auge gespritzt. Dabei handelt es sich um einen ambulanten Routineeingriff, der in der Regel keine Schmerzen bereitet. Für den Therapieerfolg ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen und die Behandlung konsequent fortzuführen. Um ein DMÖ frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt unerlässlich für Menschen mit Diabetes. Außerdem sollten Blutzuckerwerte und der Blutdruck gut im Auge behalten werden, denn sie spielen bei der Entwicklung eines DMÖ eine wichtige Rolle. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung ist zudem wichtig. Auf Nikotin sollte verzichtet werden.

Nie den Mut verlieren trotz chronischer Erkrankung

Ein DMÖ kann jeden Menschen mit Diabetes treffen. Rund ein Drittel aller Menschen mit Diabetes entwickelt nach 20 Jahren ein DMÖ. Eine, die sich nicht unterkriegen lässt, ist Anja Renfordt. Die 6-fache Weltmeisterin im Kickboxen ist seit ihrer frühen Kindheit Diabetikerin Typ 1 und weiß, wie wichtig regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind, um Folgeerkrankungen des Diabetes vorzubeugen. „Wichtig ist, auch mit einer chronischen Erkrankung nie den Mut zu verlieren“, sagt die heute 39-Jährige. „Es ist eine Frage der Einstellung.“ Auch Anja Renfordt geht regelmäßig zum Augenarzt, dazu rät sie jedem Menschen mit Diabetes.

Austausch und Information durch die Initiative „Das diabetische Auge“

Wie wichtig der Austausch mit anderen Betroffenen ist, weiß auch Anja Renfordt. Gerade in den sozialen Netzwerken teilt sie gerne ihre Erfahrungen mit anderen Menschen mit Diabetes. Auf der Facebook-Seite der Initiative „Das diabetische Auge“ von Bayer, dem Zentrum für berufliche Bildung blinder und sehbehinderter Menschen (BFW Düren) und der Initiativgruppe „Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen“ (IFDA) sowie der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge (AGDA) haben Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, sich auszutauschen und erhalten regelmäßig wertvolle Tipps für den Umgang mit der Erkrankung im Alltag. Zusätzlich gibt es Informationen rund um den Diabetes und Netzhauterkrankungen und Tipps von Experten in Form von gut verständlichen Texten und Videos.

Die Internetseite www.das-diabetische-auge.de bietet zudem umfassende Informationen zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose und Behandlung des DMÖ sowie zahlreiche Hilfestellungen zum besseren Umgang mit möglichen Sehbeeinträchtigungen im Alltag und Beruf. Außerdem finden Patienten eine Reihe von persönlichen Videos, die aufklären und motivieren, sich mit der Erkrankung und ihren Folgen zu beschäftigen – von regelmäßigen Augenarztbesuchen bis hin zu Beratung zu Hilfsmitteln.

Weitere Informationen erhalten Betroffene und Angehörige auf www.das-diabetische-auge.de oder bei Facebook.

Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte der Konzern mit rund 104.000 Beschäftigten einen Umsatz von 43,5 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de

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