„Wir alle sind in unserem Leben auf die fürsorgliche Zuwendung und Versorgung anderer angewiesen. Immer wieder profitieren wir und auch viele Unternehmen von der bezahlten wie auch unbezahlten Care Arbeit unserer Eltern oder anderer Menschen. Bezahlte Pflege- und Fürsorgearbeit wurde 2019 in Deutschland in den medizinischen Berufen, im Rettungsdienst und in der Pflege mit 84,2 Prozent und in der Kinderbetreuung mit 89,6 Prozent von Frauen geleistet. Und dies unter Arbeitsbedingungen und mit Löhnen, die nicht den zu erbringenden hohen Leistungsanforderungen entsprechen.
Das EQUAL CARE Manifest nimmt dies in den Blick und fordert eine faire Verteilung von Sorgearbeit, Einkommen und Vermögen sowie die Setzung und Einhaltung von guten Rahmenbedingungen der Arbeit.
Benötigt wird mehr Anerkennung und Wertschätzung. Die Care-Berufe brauchen eine Neubewertung und eine finanzielle Aufwertung. Bestehende Gesetze und Leitlinien auf Landes- und Bundesebene mit Blick auf die Care-Arbeit müssen konsequenter durchgesetzt werden. Gefordert ist eine gleichberechtigte Arbeitsteilung in Familien und Verantwortungsgemeinschaften durch alternative Erwerbsmodelle. Unternehmen müssen Care-Verantwortung übernehmen. Professionelle Unterstützungsangebote müssen ausgebaut werden. Wir brauchen eine Abkehr vom Primat der informellen Pflege.
Erforderlich sind bessere Arbeitsbedingungen in allen Care-Berufen. Hierzu gehören zum Beispiel eine verlässliche Personalbemessung und mehr Personal, zur Senkung der Arbeitsverdichtung. Care-Arbeit darf nicht unter Ökonomisierungsdruck stehen.
Die Bundesregierung muss sich für die ideelle und finanzielle Anerkennung und eine faire Verteilung von Sorgearbeit stark machen. Care- und Klimakrise sowie die aktuellen Erfahrungen der Coronavirus-Pandemie müssen Anlass sein, das heutige Wirtschaftsmodell gründlich zu überdenken und nachhaltig zu verändern.“
Das „EQUAL CARE Manifest“ liegt der Anlage bei, zur Website kommen Sie hier.
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
Deutscher Pflegerat e.V. – DPR
Alt-Moabit 91
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