Anlässlich des heutigen Welthirntumortages weisen die Betriebskrankenkassen (BKK) darauf hin, die wichtigen Untersuchungen zur Krebsvorsorge und -früherkennung nicht zu verschieben.

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 8.000 Menschen an einem primären Hirntumor. Die Zahl der Patienten mit Hirnmetastasen, die sich infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden entwickeln, ist noch viel höher. Bei Kindern sind Hirntumore die zweithäufigste Krebserkrankung. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen sind Hirntumore jedoch selten.

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen in den letzten Wochen aus Angst vor einer möglichen Ansteckung den Arztbesuch verschoben oder gänzlich abgesagt haben. Das brachte auch die Krebsvorsorge teilweise zum Erliegen. Die Krebsvorsorge zu vernachlässigen, kann dazu führen, dass Krebserkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden und die Heilungschancen sich deutlich verschlechtern.

Bei der Behandlung von Tumorpatienten sieht es ähnlich aus – viele Termine wurden verschoben oder nicht wahrgenommen. Das gilt auch für die Zweitmeinung bei Krebs. Ein wichtiges und ergänzendes Angebot der Betriebskrankenkassen und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ermöglicht Versicherten von teilnehmenden Betriebskrankenkassen nach der Krebsdiagnose eine Zweitmeinung am NCT Heidelberg in Anspruch zu nehmen. Ziel der Kooperation zwischen dem NCT Heidelberg und der BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft (BKK VAG) Baden-Württemberg ist, dass die Patienten nach Einholen einer Zweitmeinung in Heidelberg wieder wohnortnah von ihren heimischen Ärzten betreut werden – es sei denn, die Betroffenen benötigen eine spezielle Therapie, die nur in Heidelberg angeboten wird, oder es bietet sich im Einzelfall die Teilnahme an einer klinischen Studie an. Den Versicherten sind ein geregeltes, schnelles Verfahren und eine Kostenübernahme durch die beteiligten Betriebskrankenkassen garantiert. 

„Eine Zweitmeinung ist für Patienten mit einer solch gravierenden Diagnose wie Krebs oftmals sehr wichtig“, unterstreicht Jacqueline Kühne, Vorstand des BKK Landesverbandes Süd anlässlich des Welthirntumortages. Viele Betroffene würden gerne eine zweite Meinung zu ihrem Krankheitsbild hören. Das gebe Sicherheit, könne zur Entscheidungsfindung beitragen und auf neue Behandlungsmöglichkeiten hinweisen, so Kühne.

Inzwischen sind die Abläufe in den Arztpraxen, Behandlungszentren und Krankenhäuser so sicher gestaltet, dass Patienten Untersuchungen, Impfungen oder Check-ups wahrnehmen können. Darauf hat auch der GKV-Spitzenverband in den letzten Tagen hingewiesen.

Information:

Die BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft (BKK VAG) Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von Betriebskrankenkassen mit dem Ziel, die Interessen im Selektivvertragsbereich zu bündeln und gemeinsam Verträge abzuschließen. Dadurch sollen möglichst viele BKK-Versicherte die Möglichkeit haben, innovative und die Regelversorgung ergänzende Leistungen in Anspruch nehmen zu können.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifenden Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit.

Über BKK Landesverband Süd

Der BKK Landesverband Süd nimmt die Interessen von 24 Betriebskrankenkassen und deren Pflegekassen mit Sitz in Baden-Württemberg und Hessen wahr. Hinter den Betriebskrankenkassen stehen namhafte und traditionsreiche Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Betriebskrankenkassen bilden neben der Knappschaft die älteste Form der solidarischen Krankenversicherung in der Geschichte Deutschlands. In Baden-Württemberg und Hessen leben 2,3 Mio. Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind.

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