Helvetia hat wichtige Genehmigungen für die Übernahme des spanischen Versicherers Caser erhalten. Die Übernahme wird voraussichtlich Ende Juni vollzogen. Zudem informiert die Versicherungsgruppe über die Auswirkungen von COVID-19: Die Vergleichslösung für Schweizer Gastro-Unternehmen mit einem Pandemie-Ausschluss in der Epidemie-Versicherung ist mittlerweile umgesetzt und gut aufgenommen worden. Die finanziellen Folgen von COVID-19 einschliesslich dieser Vergleichslösung werden das Versicherungsergebnis netto im hohen zweistelligen Millionenbereich belasten (vor Steuern). Auf das Anlageresultat wird COVID-19 netto einen negativen Einfluss im tiefen dreistelligen Millionenbereich haben (vor Steuern). Helvetia ist jedoch unverändert solide kapitalisiert. Strategisch ist Helvetia gut unterwegs und konnte wichtige Projekte erfolgreich vorantreiben.  

Helvetia hat die wichtigen Genehmigungen der spanischen Versicherungsaufsichtsbehörde und der europäischen Wettbewerbsbehörde für die Übernahme von Caser erhalten. Helvetia wird die Übernahme voraussichtlich Ende Juni und damit im ersten Halbjahr abschliessen können. Das bedeutet, dass sich die Konsolidierung nur bilanziell und nicht auf die Erfolgsrechnung des Halbjahresabschlusses auswirken wird. Mit der Übernahme wird das Europa-Geschäft als zweites Standbein weiter gestärkt, das attraktive Nicht-Lebengeschäft deutlich ausgebaut und die Vertriebskraft in Spanien erhöht. Die Finanzierung der Übernahme ist durch bestehende Liquidität gesichert. Die Refinanzierung mit Aktien- und Hybridkapital soll nun in Abhängigkeit eines positiven Marktumfeldes erfolgen.

Folgen von COVID-19: Erfolgreiche Umsetzung der Vergleichslösung schafft Sicherheit für Kunden und Helvetia

Die im Mai von Helvetia vorgestellte Vergleichslösung für Schweizer Gastro-Unternehmen mit Pandemie-Ausschluss in der Epidemie-Versicherung ist gut aufgenommen worden, bisher haben über 85 Prozent der betroffenen Betriebe zugestimmt. Mit dem pragmatischen Vorgehen ist es Helvetia gelungen, Sicherheit bei den betroffenen Betrieben zu schaffen und gleichzeitig die eigenen Risiken zum Beispiel aufgrund von Gerichtsprozessen zu reduzieren. Auch in Deutschland und Österreich ist Helvetia betroffenen Gastro-Unternehmen mit Lösungen in einem ähnlichen Rahmen entgegengekommen.

Die Zahlungen im Rahmen der Vergleichslösung und die regulären Schadenzahlungen aufgrund der Folgen von COVID-19 führen aus heutiger Sicht zu einer Netto-Belastung des Versicherungsergebnisses im hohen zweistelligen Millionenbereich (vor Steuern). Die meisten Schäden fallen im Markt Schweiz an und werden bereits im Halbjahresergebnis verbucht werden. In den von COVID-19 stark betroffenen Ländermärkten Italien und Spanien ist die versicherungstechnische Belastung aufgrund der Pandemie gering.
 
Auswirkungen auf die Kapitalanlagen

COVID-19 wirkte sich auch auf die Kapitalmärkte aus, was sich im Anlageresultat widerspiegelt. Bekanntlich klassifiziert Helvetia einen signifikanten Teil der Aktien und Anlagefonds als zu «Handelszwecken gehalten». Dementsprechend fliessen Marktwertschwankungen direkt in die Erfolgsrechnung. Die im Vergleich zum Vorjahr starken Kurseinbrüche an den Aktienmärkten werden daher das Anlageergebnis deutlich negativ belasten; dabei werden auch allfällige Accounting-Impairments auf einzelnen Aktien mitberücksichtigt. Ebenso wird der laufende Anlageertrag infolge geringerer Ausschüttungen aus Aktien und Anlagefonds tiefer ausfallen. Der Netto-Verlust auf der Anlageseite (nach Überschussbeteiligungen im Lebengeschäft) wird sich aus heutiger Sicht im tiefen dreistelligen Millionenbereich (vor Steuern) bewegen und entspricht den im Finanzbericht 2019 dargestellten Sensitivitäten bei Aktienkursverlusten.

Unverändert solide Kapitalisierung

Trotz der Belastungen aus COVID-19 ist Helvetia unverändert solide kapitalisiert. Die SST-Quote lag per Mitte Mai nach wie vor bei über 200 Prozent und damit innerhalb der strategischen Zielbandbreite von 180 bis 240 Prozent. Die insgesamt sehr gute Kreditqualität des Anleiheportfolios hat dabei die Auswirkungen der beobachteten Spreadausweitungen abgeschwächt. Zudem haben sich aufgrund der Einführung des neuen Kollektiv-Lebentarifs die langfristige finanzielle Rentabilität in der Beruflichen Vorsorge und die Kapitalisierung der Gruppe verbessert. Auch die Kapitalisierung gemäss S&P-Kapitalmodell ist aktuell weiterhin solide. Per 31. Dezember 2019 wies die Gruppe eine ökonomische Dividendenkapazität von CHF 0.7 Mrd. aus.

Vorübergehend weniger Neugeschäft bei gleichzeitig reduzierten Abgängen, stabiler Bankvertrieb im Europasegment

Nach einem guten Start ins Jahr 2020 führten die Massnahmen zur Eindämmung von COVID-19 vorübergehend zu weniger Neugeschäft im Vergleich zu den Vorjahren, aber auch einer Reduktion der Abgänge. Nun zeichnet sich eine Erholung ab. Zudem zeigte sich, dass der Bankvertrieb in Italien und Spanien weniger vom Rückgang betroffen war und sich als stabil erwies. Mit der geplanten Übernahme von Caser wird Helvetia diesen wichtigen Vertriebskanal in Spanien deutlich ausbauen.

Neuer Immobilienfonds erfolgreich lanciert

Helvetia ist strategisch gut unterwegs und konnte trotz Einschränkungen wichtige Projekte erfolgreich vorantreiben: So konnte Helvetia nicht nur bei der Übernahme von Caser einen grossen Schritt vorwärts machen, sondern hat auch erfolgreich den ersten eigenen Immobilienfonds für Drittpartei-Anleger lanciert. Obwohl in den letzten Monaten keine physischen Roadshows dafür möglichen waren und die Lancierung in einem herausfordernden Anlageumfeld erfolgte, bestand ein grosses Interesse am Fonds. Damit stellt Helvetia die eigene Anlagekompetenz im Immobilienbereich Dritten zur Verfügung, verbreitert das Produktangebot und diversifiziert die Einnahmequellen in Form von Fee-Geschäft. «Mit der Übernahme von Caser und der Lancierung eines eigenen Immobilienfonds konnten wir in den letzten Monaten trotz Einschränkungen wichtige Projekte entscheidend vorantreiben und so unsere Ertragsquellen weiter diversifizieren», zeigt sich Philipp Gmür, Group CEO von Helvetia, erfreut.

Breites Unterstützungsangebot zur Bewältigung von COVID-19

Helvetia hat vielfältige Unterstützungsmassnahmen in allen Ländern lanciert. Eine Zusammenstellung der Massnahmen im Ländermarkt Schweiz ist unter www.helvetia.ch/corona abrufbar.

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Über Helvetia Holding

Die Helvetia Gruppe ist in über 160 Jahren aus verschiedenen schweizerischen und ausländischen Versicherungsunternehmen zu einer erfolgreichen, internationalen Versicherungsgruppe gewachsen. Heute verfügt Helvetia über Niederlassungen im Heimmarkt Schweiz sowie in den im Marktbereich Europa zusammengefassten Ländern Deutschland, Italien, Österreich und Spanien. Ebenso ist Helvetia mit dem Marktbereich Specialty Markets in Frankreich und über ausgewählte Destinationen weltweit präsent. Schliesslich organisiert sie Teile ihrer Investment- und Finanzierungsaktivitäten über Tochter- und Fondsgesellschaften in Luxemburg. Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich im schweizerischen St.Gallen.

Helvetia ist im Leben- und im Nicht-Lebengeschäft aktiv; darüber hinaus bietet sie massgeschneiderte Specialty-Lines-Deckungen und Rückversicherungen an. Der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt auf Privatkunden sowie auf kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zum grösseren Gewerbe. Die Gesellschaft erbringt mit rund 6 800 Mitarbeitenden Dienstleistungen für mehr als 5 Millionen Kunden. Bei einem Geschäftsvolumen von CHF 9.45 Mrd. erzielte Helvetia im Geschäftsjahr 2019 ein IFRS-Ergebnis nach Steuern von CHF 538.1 Mio. Die Namenaktien der Helvetia Holding werden an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange AG unter dem Kürzel HELN gehandelt.

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