Er richtet an den IG-Metall-Vorstand, der morgen seine endgültige Forderung für die anstehende Tarifrunde beschließen wird, den dringenden Appell, die tatsächliche Lage in den Bertrieben nicht auszublenden. „Bleiben Sie auf dem Teppich! Berücksichtigen Sie auch, dass seit 2005 die Produktivität im Maschinenbau nicht weiter angestiegen ist.“
Der Spielraum für Lohnerhöhungen ist sehr begrenzt, warnt der VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Unsere Unternehmen brauchen Geld, um zu investieren.“ Denn wie keine zweite Industrie ist der Maschinen- und Anlagenbau durch die Digitalisierung der Produktion herausgefordert. Viele Unternehmen entwickeln hierfür neue Geschäftsmodelle. „Kurz gesagt: der Investitionsbedarf im Maschinen- und Anlagenbau, um als Schlüsselindustrie am Standort Deutschland bestehen und hier Arbeitsplätze sichern zu können, ist enorm“, betont Brodtmann.
Über die zweite Forderung der IG Metall, den Einstieg in die 28-Stundenwoche, verbietet es sich „überhaupt ernsthaft nachzudenken“. Heute schon werden händeringend Fachkräfte gesucht. „Nicht nur wegen der demografischen, sondern auch wegen der technologischen Entwicklung – Stichwort Industrie 4.0 – wird die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern weiter steigen“, sagt der VDMA-Hauptgeschäftsführer. Bei einer Arbeitszeitverkürzung auf 28 Stunden könnten Unternehmen die notwendige Digitalisierung der Produktion nur schwer oder gar nicht umsetzen, weil ihnen geeignetes Personal fehlt.
Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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