Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe kritisiert die Entscheidung der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung, den an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) geplanten Masterstudiengang zur Ausbildung von Lehrer*innen für Gesundheits- und Pflegeberufe zu kippen. Dazu die stellvertretende BLGS-Bundesvorsitzende Christine Vogler in Berlin: „Es gibt bereits jetzt zu wenig Lehrkräfte in unseren Schulen und das Problem wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Den für Oktober dieses Jahres geplanten Start des pädagogischen Studiengangs an der EHB haben wir daher sehr begrüßt. Nun mussten wir erfahren, dass die Senatskanzlei den Zulassungsantrag im letzten Schritt abge-lehnt hat.“

Auch die Hochschule wurde von dieser Entscheidung völlig überrascht. Bereits Anfang 2019 hatte es eine vorbehaltliche Genehmigung gegeben. Laut Prof. Dr. Michael Komorek, Pro-rektor für Forschung und Lehre an der EHB, sind alle Auflagen des Senats erfüllt worden und noch in der letzten Sitzung des Kuratoriums gaben Senatskanzlei und Senatsverwaltung ein positives Votum ab: „Mit hohem Aufwand und in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen haben wir die erforderlichen Strukturen etabliert, stets positive Signale erhalten und sollten im Oktober mit 40 Studierenden starten. Eine sachlich nachvollziehbare Begründung der Ablehnung können wir nicht erkennen, zumal wir den Studiengang mit bereits vorhande-nem Personal hätten realisieren können.“

Zwar wurde jetzt die Einrichtung neuer Studienplätze an der Charité in Aussicht gestellt, eine verbindliche Planung bisher aber nicht bekanntgegeben. So muss mit dem Verlust mehrerer Abschlussjahrgänge gerechnet werden. Ob die Charité eine Aufstockung ihrer Studienplätze im ursprünglich an der EHB geplanten Umfang realisieren wird, ist ebenfalls nicht bekannt und zum jetzigen Zeitpunkt fragwürdig. Den dringend erwarteten zusätzlichen Nachwuchs an Lehrkräften für die Gesundheits- und Pflegeberufe wird es also zumindest in Berlin in abseh-barer Zeit nicht geben. Stattdessen ist von einer weiteren Verschärfung des Personal-mangels und in Folge mit einer erneuten Verschlechterung der Ausbildungsbedingungen zu rechnen. Die Ziele der Ausbildungsoffensive Pflege sind damit wieder ein kleines Stück weiter in die Ferne gerückt.

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Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) e.V. vertritt die Interessen der Lehrenden und der Bildungseinrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Er ist Ansprechpartner in allen Bildungsangelegenheiten der Gesundheits- und Sozialberufe im Bereich der theoretischen und der praktischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der BLGS engagiert sich in fachlichen, pädago-gisch-didaktischen Feldern, in der Mitgestaltung bildungspolitischer Prozesse sowie in der Bildungs-entwicklung und im Bildungsmanagement.
Der BLGS ist Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat (DPR).

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