Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Das Grüne Band ist unverzichtbarer Schutzraum für Tiere und Pflanzen, erinnert aber auch an die Teilung Deutschlands und Europas. Es ist gut, dass wir auch mit vielen Ehrenamtlichen vor Ort die Erinnerung an die jüngere deutsche Geschichte wachhalten und mit dem Naturschutz, der in Zeiten des Artensterbens immer wichtiger wird, verbinden.“ Mit dem aktuellen Flächenerwerb sollen bedeutsame Waldstrukturen erhalten und zum naturnahen Mischwald entwickelt werden. Im gesicherten Waldgebiet kommen beispielsweise Grünspecht, Schwarzspecht, Sperlingskauz und Hohltaube vor. Der Habicht hat hier zudem bereits seit Jahrzehnten sein Brutrevier.
Seit mehreren Jahren arbeiten der Deutsche Kulturrat und der BUND zusammen, um eine Brücke zwischen dem Nachhaltigkeitsdiskurs des Natur- und Umweltbereiches und kulturpolitischen Debatten zu schlagen. Daher unterstützen beide Organisationen die Nominierung des Grünen Bandes Deutschland und des Grünen Bandes Europa als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND und Mitinitiator des Grünen Bandes: „Das Naturschutzprojekt Grünes Band wird nun auch zum Kulturprojekt. Gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat als größtem Verband der Kulturschaffenden in Deutschland haben wir es uns zum Ziel gemacht, das Grüne Band Deutschland und das Grüne Band Europa nicht nur zum Weltnaturerbe, sondern auch zum Weltkulturerbe zu machen. Wir danken dem Deutschen Kulturrat herzlich für die Unterstützung und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf diesem Weg.“
Neben Flächen am Grünen Band in Thüringen bemüht sich der BUND aktuell auch im Altmarkkreis Salzwedel, Landstücke für die Natur zu sichern. Hier baut der BUND Sachsen-Anhalt im Quervernetzungsprojekt an einem einzigartigen großen Lebensraumverbund am Grünen Band, wo es auf vielen Kilometern Länge gelingen soll, das Grüne Band nicht nur zu erhalten, sondern zu verbreitern und in die Flächen links und rechts des Bandes zu vernetzen. Olaf Bandt: „Das Grüne Band war und ist ein Herzensprojekt des BUND. Auch über 30 Jahre nach dem Fall der Mauer werden wir nicht müde, diesen einzigartigen Lebensraum für uns nachfolgende Generationen zu sichern.“
Gerade in den vor uns liegenden Sommerwochen empfiehlt sich laut Bandt ein Ausflug ans Grüne Band, um es in seiner ganzen Schönheit zu erfahren. „Wie eine Perlenschnur an wertvollen Lebensräumen mit einer beeindruckenden Vielfalt an Pflanzen und Tieren schlängelt sich das Grüne Band von der Ostsee bis nach Sachsen“, so der BUND-Vorsitzende. „Erleben Sie die Vielfalt, die Ruhe und Schönheit unserer Natur. Besuchen Sie uns am Grünen Band.“
Hintergrund zur Fläche Korberoth:
Die Betreuung des Horststandortes erfolgt durch ein Mitglied des BUND-Kreisverbands Sonneberg, der auch kleinere Pflegemaßnahmen ehrenamtlich übernimmt. Ziel des Quervernetzungsprojektes ist die Anbindung des Grünen Bandes an überregional bedeutsame Biotopverbundachsen. Während in der thüringischen Modellregion Schiefergebirge an sich vor allem Bergwiesen und Borstgrasrasen erhalten werden sollen, wurden in diesem Fall Flächen für einen wichtigen Waldbiotopverbundkorridor gesichert. Das Grundstück befinden sich innerhalb des in Planung befindlichen Naturschutzgebietes „Eichleite“ und in unmittelbarer Nähe des grenzüberschreitenden Naturschutzgroßprojektes „Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ am Grünen Band Thüringen-Bayern. Das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen des Bundesprogramms biologische Vielfalt.
Mehr Informationen
Ausflugsziele und andere Möglichkeiten, das Grüne Band zu erleben, finden Sie hier: www.bund.net/themen/gruenes-band/gruenes-band-erleben/reise-am-gruenen-band
Die aktuelle Sonderausgabe der Zeitschrift „Politik & Kultur“ des Deutschen Kulturrats zum Grünen Band finden Sie hier: www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2020/05/puk06-20.pdf
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