Das Wissenschaftlerteam unter Leitung des Anthropologen Keith Prufer von der Universität New Mexico hatte von einem Friedhof 44 gut erhaltene Skelette aus den Maya Mountains in Belize geborgen und untersucht. Die ältesten waren knapp 10.000 Jahre alt, die jüngsten erst etwa 1.000 Jahre. Aus der Untersuchung des Karbon- und Stickstoffgehaltes in den Knochen konnten sie Rückschlüsse auf die Ernährungsweise der Menschen ziehen. So zeigte sich, dass sie vor etwa 9.000 Jahren noch als Jäger und Sammler umherzogen. Vor etwa 6.500 Jahren fand sich zum ersten Mal Mais auf dem Speiseplan. Doch damals war das Süßgras seinem Vorfahren, der Teosinte, noch deutlich ähnlicher, die Pflanzen brachten nur winzige Körner und Kolben hervor. Daher vermuten die Wissenschaftler, dass der Mais damals getrunken wurde, wie Prufer in einer Sendung des BR erklärte: „Unsere Hypothese ist, dass die ursprüngliche Variante von kultivierten Maispflanzen Maisstängelsaft war, denn die Kolben und Körner waren viel zu klein, um als wirkliche Nahrung zu dienen. Die Menschen waren schon immer gut darin, süße Getränke durch Gärung in alkoholische zu verwandeln.” In dieser Zeit begannen die sesshaft gewordenen Menschen, durch Auslesezüchtung ertragreichere, stärke- und eiweißreiche Maispflanzen zu erzeugen. Damit wurde der Mais ab etwa 4.000 vor Christus zum Grundnahrungsmittel. Bei den Skeletten, die 4.700 Jahre alt waren, wurde ein Maisanteil von 30 % an der Nahrung bestimmt, 700 Jahre später waren es schon 70 %.
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