„Der Insektenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Neben der Agrar- und Ernährungswirtschaft stehen Kommunen und Privatpersonen in der Verantwortung.“ Dies betont Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), anlässlich der zweiten Sitzung des Runden Tisches Insektenschutz, der heute im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) stattfindet.

„Nachhaltigkeit muss Ökologie und Ökonomie berücksichtigen. Deshalb bin ich gegen pauschale Verbote und Auflagen“, so Holzenkamp weiter. Für die Agrarwirtschaft bietet die Digitalisierung Lösungen, um Flächen wirtschaftlich zu nutzen und gleichzeitig Insekten zu schützen. Durch teilflächenspezifische und sensorgesteuerte Ausbringung wird der Einsatz von Pflanzenschutz- oder Düngemitteln reduziert. Die Raiffeisen-Genossenschaften stehen hier den Landwirten als kompetente Beratungspartner und Technikhändler zur Seite.

Auch Kommunen und Privatpersonen sind in der Pflicht. Insbesondere der Trend zur Versiegelung von Grundstücken und Hausgärten behindert den Insektenschutz. „Hier ist ein Umdenken in der Bevölkerung erforderlich“, mahnt der DRV-Präsident.

Erheblicher Verbesserungsbedarf besteht bei den Regelungen zum Verkauf von Insektiziden. Dazu Holzenkamp: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass Insektenvernichter unkontrolliert und in großen Mengen in Lebensmittel-Discountern verkauft werden dürfen, weil sie nicht als Pflanzenschutzmittel, sondern als Biozid zugelassen worden sind.“

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Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

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