Seit 2012 organisiert das NCT Heidelberg den Benefizlauf "NCT LAUFend gegen Krebs". Vor acht Jahren gingen rund 500 Teilnehmer an den Start. Inzwischen ist der Lauf zum größten Benefizlauf der Region gewachsen und bietet vom Rundenkurs mit 2,5 Kilometer bis zum Halbmarathon für jeden die passende Strecke. Und doch geht es in erster Linie nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern darum sich für die Gemeinschaft und die Krebsforschung am NCT Heidelberg zu engagieren.
Die COVID19-Pandemie hat in diesem Jahr alle vor besondere Herausforderungen gestellt. Aus dem NCT-Lauf wurde ein virtuelles Format unter dem Motto "NCT LAUFend gegen Krebs: Alleine. Zusammen!". Gelaufen wurde für sich oder in Kleingruppen entsprechend den Corona-Regeln, aber trotzdem geeint im Grundgedanken ein Zeichen gegen Krebs setzen zu wollen. Den Ort und die Distanz legte jeder selbst fest. Nach Beendigung des eigenen NCT-Laufs konnten die absolvierten Kilometer bestätigt oder auch angepasst werden. Die Registrierung war weltweit kostenfrei möglich. Neben einer starken Beteiligung in der Region engagierten sich Läufer auch von Hawaii bis Japan, über Australien, Afrika und Nordamerika. Über das ganze Wochenende hinweg meldeten sich Läufer an, um noch dabei zu sein und teilten ihre Erfolge und Geschichten in den Sozialen Medien. "Sogar in der Antarktis gingen sieben Forscherinnen und Forscher vom Alfred-Wegener-Institut des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung an den Start", freut sich Stefan Fröhling Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der "Translationalen Medizinischen Onkologie" des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). "Wir können mit Stolz sagen, dass sich für unseren Benefizlauf Menschen mehr als zweimal rund um die Welt bewegt haben. Ein unglaubliches Zeichen für den Kampf gegen Krebs und nicht zuletzt für die Krebsforschung."
Zahlreiche neue und langjährige Laufteams haben sich beteiligt. Im Gedenken an ihren an Krebs verstorbenen Ehemann und alle Familien, die in einer ähnlichen Situation sind, hat Nicole Regenauer mit ihren Kindern das "Team Frank" gestartet. Innerhalb von zwei Wochen meldeten sich für das "Team Frank" weltweit 775 Läufer an. Viele Sportvereine, Schulen und Selbsthilfegruppen nahmen am virtuellen NCT-Lauf teil. Die Mannheimer Adler steuerten die Kilometer eines Trainings bei.
Viele Firmen nahmen den NCT-Lauf als Anlass, um einen Beitrag zur Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu leisten und sie für das Thema Krebs zu sensibilisieren. Für jeden gelaufenen Kilometer spendete SAP 0,50 Euro bis zu einer maximalen Fördersumme von 20.000 Euro. Da bereits zum Startschuss am 26. Juni das gesetzte Ziel mit 40.000 Kilometern weit übertroffen wurde, legte Prominent noch 10.000 Euro für alle zusätzlichen Kilometer drauf. Die Firma Affimed steuerte 2.040 Euro bei und honorierte damit das Engagement ihrer Mitarbeiter.
Mit einer besonderen Aktion haben sich das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) und die Klaus Tschira Stiftung für das NCT Heidelberg engagiert: Jeden gelaufenen Kilometer des HITS-Laufteams "The HITSters" belohnte die Klaus Tschira Stiftung mit 25 Euro, die als Spende an das NCT gehen. Insgesamt waren 34 Läuferinnen und Läufer des HITS in Deutschland und Frankreich unter dem Motto "Run beyond the limits!" unterwegs. Sie hatten sich für rund 400 Kilometer Laufstrecke angemeldet. Das Engagement für den NCT-Lauf ist eine von zahlreichen Aktivitäten zum 25-jährigen Jubiläum der Stiftung, die der Gesellschaft zu Gute kommen sollen und die sich um die Zahl 25 drehen. Das HITS als Forschungsinstitut der Klaus Tschira Stiftung leistete an diesem Wochenende mit sportlichem Einsatz seinen Beitrag dazu.
Unterstützung fand der Lauf auch in der Politik: Theresia Bauer, baden-württembergische Wissenschaftsministerin, hatte sich mit Mitarbeitern zum Lauf angemeldet und lief am Sonntag ihren persönlichen NCT-Lauf. Und auch Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, unterstützte die Veranstaltung, indem er gemeinsam mit Frau Bauer die Schirmherrschaft übernahm.
Letztendlich kamen durch den virtuellen NCT-Lauf Spendeneinnahmen von knapp 75.000 Euro zusammen. "Wir sind dankbar für die vielen persönlichen und emotionalen Momente, die uns von den Laufteilnehmern erreicht haben", sagt Dirk Jäger, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der "Medizinischen Onkologie" des Universitätsklinikums (UKHD). "Dank der Spendengelder aus dem Benefizlauf können wir jedes Jahr innovative Projekte am NCT Heidelberg unterstützen, die in vielen Fällen ohne diese direkte Fördermöglichkeit nicht zustande kommen würden. Vielen Dank!"
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD)
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 80.000 Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.000.000-mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. Seit 2015 hat das NCT Heidelberg in Dresden einen Partnerstandort. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
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