Drei von zehn Deutschen verfügen nicht über Ersparnisse – das ist nach wie vor ein schlechter Wert im europäischen Vergleich. Aber dem europaweiten Trend, angesichts der Corona-Krise mehr zu sparen und vor allem weniger auszugeben, verschließen sich auch die Deutschen nicht.    
Die ING International Survey zeigt im Vergleich zwischen Dezember 2019 und Mai 2020 für die meisten der 13 europäischen Umfrageländer einen leicht fallenden Wert für den Anteil der Befragten, der über keinerlei Ersparnisse verfügt (S. 2). Das gilt auch für Deutschland; die rund 29 Prozent sind dabei aber weiterhin einer der höchsten Werte der Umfrage.
Die Ergebnisse im Überblick:    
Diejenigen Deutschen, die über Ersparnisse verfügen, liegen mit deren Höhe im Mittelfeld des europäischen Vergleichs (S. 3). Das war auch schon im De-zember der Fall. Der Anteil, der mehr als drei Monatsnettoeinkommen auf der hohen Kante hat, ging jedoch in fast allen Ländern zurück.
Je höher die angesparten Rücklagen, desto wahrscheinlicher ist es, dass in der Corona-Krise mehr gespart wird als zuvor – und umgekehrt (S. 3). Ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Krise vor allem für diejenigen eine finanzielle Belastung darstellt, die wirtschaftlich ohnehin schwächer aufgestellt sind.
Auch in der Corona-Krise hängen die Deutschen an ihrem Bargeld, jedenfalls im Vergleich zu anderen Europäern (S. 4). Immerhin 44 Prozent der deutschen Konsumenten haben ihre Bargeldnutzung verringert. Das ist allerdings der niedrigste Wert der Umfrage – im europäischen Durchschnitt verwenden 57 Prozent der Befragten weniger Bargeld als bisher.
Generell zeigen sich die Deutschen als Gewohnheitstiere – Krise hin oder her (S. 4): Bei allen Fragen, die sich auf eine eventuelle Änderung des Ausgabe- und Sparverhaltens aufgrund des Corona-Virus beziehen, liegt hierzulande der Anteil derer, die angeben, nichts geändert zu haben, deutlich über dem Durchschnitt.
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