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Ijoma Mangold
Das deutsche Krokodil. Meine Geschichte.
Rowohlt Verlag, Berlin 2017.

Dienstag, 7. November 2017 um 20 Uhr,
Kesselhaus Muthesius Kunsthochschule, Legienstraße 35
Eintritt frei!

Präsident Dr. Arne Zerbst präsentiert in der Reihe „Sprachkunst“ – Literatur in der Kunsthochschule, die erste Lesung des Wintersemesters mit Autor Ijoma Mangold. „Ein wesentliches Anliegen der Reihe ist es, die Bildende Kunst in eine produktive Nähe zur redenden Kunst zu setzen. Wir wollen mit dieser Veranstaltungsreihe Impulse nach Innen und Außen geben und laden dazu auch die interessierten Kieler Bürgerinnen und Bürger ein“, so Zerbst.

Ijoma Alexander Mangold lautet sein vollständiger Name; er hat dunkle Haut, dunkle Locken. In den siebziger Jahren wächst er in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgieausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse.

Ijoma Mangold, heute einer unserer bekanntesten Literaturkritiker, erinnert sich an seine Kindheits- und Jugendjahre. Wie wuchs man als «Mischlingskind» und «Mulatte» in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Wie verhalten sich Rasse und Klasse zueinander? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner? 

Erzählend beantwortet Mangold diese Lebensfragen, hält er seine Geschichte und deren dramatische Wendungen fest, die Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner afrikanischen Familie. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.

Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München, Bologna und Berlin. Er startete bei der Berliner Zeitung ins Berufsleben. Von 2001 bis 2009 war er Feuilleton-Redakteur der Süddeutschen Zeitung, seither ist er Literaturchef bei DIE ZEIT. Er moderierte zusammen mit Amelie Fried die ZDF-Literatursendung „Die Vorleser“. Der Träger des Berliner Preises für Literaturkritik hat Gastprofessuren in Göttingen und St Louis inne. Mangold lebt in Berlin.

Insbesondere im Kommunikationsdesign mit seinen Professuren »Buchgestaltung«, »Typografie« und »Sprache und Gestalt« ist die Literatur bereits eingebunden in die Kunsthochschule. Die Reihe »Sprachkunst« tritt seit nunmehr fünf Semestern an, dieses Verhältnis zu vertiefen und auszuweiten. Die Reihe der Lesungen wird fortgesetzt mit Mariana Leky („Was man von hier aus sehen kann“) am 12.12.2017 und Sasha Marianna Salzmann („Außer sich“) am 31.01.2018.

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