Wegen der langen Lieferzeiten für Elektroautos hält der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die Erhöhung der Kaufprämien für Elektroautos und Plug-in-Hybride für unnötig. Die Autos seien nur mit langen Wartezeiten lieferbar, der Nachfrageschub sei schon vor der zusätzlichen Erhöhung ausgelöst worden, sagte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn der Zeitschrift auto motor und sport. „Bereits durch die im November 2019 angekündigte und ab Mitte Februar 2020 wirksame erste Erhöhung der Umweltprämie wurde ein Nachfrageschub ausgelöst, der zu Lieferzeiten teilweise bis ins Jahr 2021 geführt hat. Daher hätte es einer weiteren Erhöhung dieser Prämie nicht bedurft“, kritisiert Peckruhn.

Aus Sicht des Handels wäre eine Kaufprämie wirkungsvoller gewesen, „die auch sparsame und saubere Fahrzeuge der neuesten Schadstoffnormen mit konventionellem Antrieb einbezogen hätte“, so der Vizepräsident. Die sauberen Verbrenner stehen auf den Höfen, lassen sich aber kaum verkaufen. Daran ändere auch die gesenkte Mehrwertsteuer nichts im Vergleich zu den hohen Kaufprämien für Hybride und Elektroautos. Die Weitergabe der Reduzierung von 19 auf 16 Prozent ist für den ZDK lediglich „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Deshalb wird gerade die Rabattschlacht angeheizt, die Händler geben einen Teil ihrer Marge ab, um die Autos überhaupt noch abzusetzen. Daher wünscht sich der Handel noch mehr unterstützende Verkaufsmaßnahmen. „Auch wenn sich die Auftragslage auf niedrigem Niveau wieder stabilisiert, zeigen die bisherigen Zulassungszahlen, dass weitere Anreizmaßnahmen notwendig werden könnten“, vermutet ZDK-Vizepräsident Peckruhn.

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