Es gab sogar einen Godolphin-Doppelsieg, allerdings in der „falschen“ Reihenfolge. Die favorisierte vierjährige Stute Half Light, trainiert in Frankreich von Henri Pantall, sah schon wie die Siegerin aus. „Sie ist toll gelaufen, am Ende fehlten nur wenige Meter”, sagte ihr junger Reiter Soufiane Saadi etwas enttäuscht. Denn innen hatte der mit 50 Jahren doppelt so alte Jockey Francis “Franny” Norton den vierjährigen Hengst Dark Vision aus dem nordenglischen Stall von Mark Johnston vom letzten Platz kommend mächtig in Schwung gebracht.
“Auf den letzten 150m ist er geflogen, aber ich war mir im Ziel nicht sicher, ob ich gewonnen hatte“, so Norton. Für ihn war es der zweite Gruppe-Sieg in Baden-Baden. 2007 holte er sich im Frühjahrs-Meeting die Badener Meile (Gr.III) mit Banknote, einem Pferd der britischen Königin Elizabeth. Die Siegquote für Dark Vision betrug 4,2:1.
Auf den dritten Platz kam der „Galopper des Jahres 2019“, der dreijährige Rubaiyat, trainiert von Henk Grewe für Darius Racing, knapp vor Runnymede und No Limit Credit. Darius-Racing-Rennmanager Holger Faust sagte: „Er war bestes deutsches Pferd und war an den starken ausländischen Gästen nah dran. Und das auf unpassendem Boden. Für mich war das vielleicht seine beste Lebensform überhaupt.”
Dreier- und Viererwette im Amateurrennen nicht getroffen
17 Amateure stiegen im T.von Zastrow Cup in den Sattel. Am Ende der 1.400m langen Distanz musste das Zielfoto entscheiden. Die 8,2-Chance Rateel hatte die Nase vor dem 50:1-Außenseiter Think Twice. Dahinter kamen Stanley Danley und Ice Cub auf die Ränge. Weder die Dreier- noch die Viererwette wurde richtig getippt, so dass es am 18. Oktober zum Abschluss der Rennsaison im Rahmen des Sales & Racing Festivals zwei Jackpots ausgespielt werden können. Auch die zweite Viererwette des Tages wurde nicht getroffen, so dass noch ein Jackpot hinzukommt.
Im Sattel des Siegers saß die 34-jährige Mediengestalterin Janina Boysen, die am Stall von Rateel-Trainer Frank Fuhrmann in Möser bei Magdeburg regelmäßig im Training ausreitet. Es war ihr erster Sieg in Iffezheim. „Das ist Wahnsinn, schon etwas ganz anderes, auch wenn es leider in Corona-Zeiten mit nur wenigen Zuschauern war“, freute sich die Amateurreiterin.
Final-Wochenende mit drei Gruppe-Highlights
Wie an jedem Renntag des Sommer-Meetings waren am Freitag wegen der Corona-Pandemie nur 500 Zuschauer zugelassen. Die Große Woche wird morgen mit zwei Gruppe-Rennen fortgesetzt, dem T. von Zastrow Stutenpreis (Gr.II) und das Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen (Gr.III). Höhepunkt des Meetings ist dann am Sonntag der 148. Longines Grosser Preis von Baden, eines von nur sieben Gr.I-Rennen in Deutschland.
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