Bundesweit werden derzeit rund 7.500 angehende Dachdeckerinnen und Dachdecker ausgebildet. Das klingt zunächst viel – ist es aber nicht. Und deshalb gehören die Gesellinnen und Gesellen in diesem Handwerksberuf zu den begehrtesten Mitarbeitern auf dem Markt.

„Sehen wir das mal rein statistisch“, erklärt Kay Preißinger vom Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Bayern die Chancen und Perspektiven. „In Deutschland gibt es etwa 20 Millionen Wohngebäude. Das entspricht etwa 2.700 Gebäuden pro Auszubildendem.“ Hinzu kommen natürlich noch die Gewerbegebäude. Damit ist das Zukunftspotenzial für das Dachdeckerhandwerk klar: Über Arbeitsmangel wird in diesem Gewerk wohl niemand klagen müssen.

„Unsere Arbeit beschränkt sich aber schon lange nicht mehr auf das Eindecken von Dächern“, so Preißinger. Als Fachgewerk für die gesamte Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik nimmt gerade die energetische Optimierung von Häusern einen immer höheren Stellenwert ein. Das zeigt sich bereits in der Ausbildung. Maßnahmen zur Wärmedämmung an Dach und Fassade zur Reduzierung des Energieverbrauchs, aber auch als sommerlicher Hitzeschutz, gehört nach Angaben des Dach-Experten zur „Grundausbildung“ in seinem Handwerk. Die Begrünung von Dächern, die Ausstattung mit Solaranlagen an Dach und Wand zur Energiegewinnung, aber auch der Denkmalschutz sind weitere wichtige Ausbildungsinhalte.

Zusammen mit ihrem Ausbildungsbetrieb entscheiden sich die angehenden Dachdeckerinnen und Dachdecker für einen fachlichen Schwerpunkt, auf den sie sich, zusätzlich zu den ohnehin umfangreichen Ausbildungsinhalten, spezialisieren.

„Wir investieren vom ersten Ausbildungstag an in unsere Fachkräfte der Zukunft, wie sich schon bei der Ausbildungsvergütung zeigt“, bestätigt Kay Preißinger. Die dreijährige Ausbildungszeit wird bereits im ersten Lehrjahr mit 760 € pro Monat „vergoldet“. Und fast 1.200 € sind es im dritten Jahr.

Wer schon mit dem Start seiner Berufsausbildung hoch hinaus will, sollte natürlich nicht ganz unsportlich und auf jeden Fall schwindelfrei sein. „Zur Belohnung hat unser Nachwuchs dafür im wahrsten Sinne des Wortes die besten Aussichten“, schmunzelt Preißinger. Das gilt auch für den weiteren Berufsweg als Gesellin/Geselle über die Meisterqualifikation – auch mit BaFöG-Unterstützung – bis hin zum Studium, das mit dem Meisterbrief in der Tasche möglich ist.

Alle ausführlichen Informationen zu Beruf und Ausbildung gibt es bei www.DachdeckerDeinBeruf.de, bei der regionalen Dachdecker-Innung und auf der Homepage der Bayerischen Dachdecker (www.dachdecker.bayern).

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