Nach 23 Jahren Verbandsarbeit innerhalb des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes e.V. (BGV) endete eine Ära, so der neue BGV-Präsident Hermann Berchtenbreiter, über Roland Albert aus Mömbris. Folgerichtig ernannte ihn das Präsidium des BGV am Tage seines Ausscheidens am 29.9.2020 in Fürstenfeldbruck aus dem aktiven Amt zum Ehrenpräsidenten des Verbandes.

Die Landesdelegiertenversammlung des BGV stand am Vormittag ganz im Zeichen des Dankes und der Anerkennung für das Engagement Alberts innerhalb des BGV und vielen Aufgaben und Funktionen, die aus diesem Amt erwachsen sind.

Im Jahr 2003 wurde Albert Vizepräsident und 2006 Präsident des BGV. Im gleichen Jahr wurde er auch zum Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH, heute Bayerische Landesgartenschau GmbH, München, gewählt. Diese Aufgabe und dieses Thema entwickelte sich zu einem seiner zentralen Arbeitsschwerpunkte. Die dort gewonnenen politischen Kontakte konnte er auch für die Arbeit im Verband erfolgreich einsetzen.

„Gartenbauminister“ a.D. Helmut Brunner, von 2008 bis 2018 bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, ließ es sich nicht nehmen, die langjährige vertrauensvolle am Ende auch freundschaftliche Zusammenarbeit anhand vieler Beispiele zu würdigen. Menschlich angenehm im Umgang, in der Sache immer hartnäckig ohne das Gegenüber zu überfordern. Er sei auch mit Humor und Selbstbewusstsein gesegnet, was durch die Übergabe eines Schildes deutlich wurde, auf dem die Bezeichnung des Staatsministeriums dahingehend ergänzt wurde, dass „Gartenbau“ im Namen berücksichtigt wurde. Das Schild sei im Hause immer noch existent und rufe somit den Gartenbau immer wieder ins Gedächtnis. Brunner „entschuldigte“ sich, dass er wohl nicht lange genug Staatsminister gewesen sei, um diese Änderungen noch zu vollziehen. Mit einem Zitat von Adolf Kolping „Nur die Tat ziert den Mann“ machte Brunner deutlich, dass Albert dem gesprochenen Wort auch stets Taten folgen ließ.

Der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), Berlin, Jürgen Mertz, erwähnte eingangs, wie ungern er an Veranstaltungen teilnehme, die Jubiläen oder Ehrungen zum Zweck haben. Umso mehr dürfe sich Albert geehrt fühlen, dass er gemeinsam mit den Landesverbandspräsidenten Volker Schmitt (Rheinland-Pfalz) und Gerhard Hugenschmidt (Baden-Württemberg und Hessen) heute dabei sei, um einem auch in die Bundespolitik gut vernetzten Kollegen zu danken. Sein Meisterstück sei dabei der Erhalt des ermäßigten Steuersatzes für Pflanzen und Blumen im Jahr 2003. Viele wichtige politische Akteure aus der Regierungskoalition von SPD und Grünen stammten aus Unterfranken. Albert gelang es zu allen einen „Draht“ aufzubauen und von den negativen wirtschaftlichen Folgen auf die Arbeitsplätze im Gartenbau und der Floristik zu überzeugen. Der ZVG bat ihn folgerichtig auch, bei einer Anhörung zum Subventionsabbaugesetz den Berufsstand in Berlin zu vertreten. Deshalb, so Mertz weiter, sei seine Anwesenheit heute auch als Dank für dieses erfolgreiche Wirken zu verstehen.

Gerhard Zäh überbrachte in seinem Grußwort für die Landesvereinigung Gartenbau Bayern e.V. die Grüße des Berufsstandes. In seiner Ansprache bezeichnet er Albert als „Vater der Landesvereinigung Gartenbau“. „Groß denken und etwas bewegen“, so Zäh weiter, war eben auch notwendig um die Landesvereinigung zu gründen. Gegen teilweise nicht unerheblichen Widerstand aus den eigenen Reihen, erkannte Albert frühzeitig die Bedeutung eines gemeinsamen Sprachrohrs des Gartenbaus als Ganzes, vom Pflanzenproduzenten bis hin zu den Freizeitgärtnern. Dass es ihm gelungen ist, von der Idee bis zur Realisierung in weniger als 2 Jahren die Gründung mit der Verabschiedung der Münchner Erklärung vom 29. Februar 2008 durchzusetzen, zeigt, dass eine Idee nicht alleine ausreicht, es braucht auch die Personen, die ein solches Ziel hartnäckig verfolgen. Als Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V. (VGL) zeichnete Gerhard Zäh Roland Albert mit der höchsten Auszeichnung des VGL aus, dem „Großen Löwen“ des bayerischen Landschaftsbau.

Der 69-jährige Roland Albert erwiderte die Reden auf seine besondere Art und spielte auf seiner Posaune den durch Frank Sinatra bekannt gewordenen Song „My Way“.

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