Aufmerksamkeit zogen in diesem Jahr wieder die Wälder auf sich. 285.000 Hektar gingen durch Dürre und Käfer verloren. Aber auch die Kastanien haben weiterhin mit den Motten zu kämpfen. Nur dort, wo konsequent und sorgfältig das Laub, in dem der Schädling den Winter überlebt, gesammelt wurde, geht es den Kastanien etwas besser.

Die SDW-Sammelaktionen rund um den Aktionstag am 14. November werden in diesem Jahr gemäß den Coronaregeln durchgeführt. Die teilnehmenden Unterverbände, die die Kastanien seit 10 Jahren mit Laubsammelaktionen unterstützen, sind aber auch in diesem Jahr dabei. Denn ihre Ausdauer zeigt Erfolg! Die Kastanien verloren später die Blätter und waren weniger befallen als ungepflegte. 

Auch 2020 ist die effektivste Maßnahme gegen die Kastanienminiermotte das vollständige Aufsammeln des Laubes. Die letzte der jährlich drei Generationen der Kastanienminiermotte überwintert in den Kastanienblättern. Werden diese vernichtet, überleben weniger Motten den Winter. Wichtig ist es, dass das Laub in Extrasäcken gesammelt und anschließend verbrannt wird. Eine Zusammenarbeit mit den Kommunen ist sinnvoll.

Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne natürlichen Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. Durch die Miniermotte verlieren die Kastanien seit Jahren ihre Blätter bereits im Spätsommer. Die durch zahllose Fraßstellen in den Blättern verminderte Photosynthese führt dazu, dass die Bäume anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge werden. Leider hat sich der Sekundärschädling, das Bakterium Pseudomonas syringae, auf den Kastanien stark verbreitet. Es verstopft die Leitungsbahnen für Wasser und Nährstoffe. Verluste gibt es bundesweit und unter anderem in vielen Städten in NRW.

Die SDW bittet deshalb mitzuhelfen, möglichst vollständig das Kastanienlaub zu sammeln und anschließend zur Verbrennung zu bringen. „In Gegenden, in denen seit Jahren das Kastanienlaub konsequent gesammelt wird, sehen die Kastanien viel besser aus“, stellen die Waldschützer*innen fest und hoffen auf weiterhin gute Unterstützung der Kommunen.

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Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 14 Landesverbänden rund 25.000 aktive Waldfreunde organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die erfolgreichen waldpädagogischen Projekte SOKO Wald und die Klimakönner.

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