Viele Hausarztpraxen sind an der Grenze ihrer Belastungsfähigkeit, einige auch schon darüber hinaus. Gründe hierfür sind unter anderem der hohe Aufwand durch die Test-Anforderungen, regionale Engpässe bei gleichzeitig großer Nachfrage nach Grippeimpfungen und die wachsende Verunsicherung vieler Patientinnen und Patienten durch die steigende Zahl an COVID-19-Infizierten. Mit Blick auf die bevorstehende Zeit erklärt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes: „Wir fordern von der Politik eine nationale tragfähige Corona-Strategie über 2021 hinaus. Dabei muss zwingend der Aufwand in den Hausarztpraxen mitbedacht werden. Aktuell arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen mit ihren Praxisteams an der Belastungsgrenze und darüber hinaus. Wir müssen verhindern, dass die ambulante Versorgung, insbesondere in den Hausarztpraxen, die einen Großteil der Behandlung von COVID-19-Erkrankten stemmt, wegbricht.”

Einen hohen Aufwand bringt etwa die Komplexität rund um die Testung möglicher COVID-19-Infizierter mit sich. „Eine langfristige Corona-Strategie muss natürlich auch Regelungen hinsichtlich der Testungen umfassen! Was nicht sein darf, ist, dass diese dann überfallartig immer wieder verändert werden“, so Weigeldt. „Auch hier muss zwingend die Erfahrung der testenden Praxen und Ämter miteinbezogen werden! Das ist bisher leider nicht ausreichend geschehen: Mit den derzeitigen Test-Anforderungen geht ein viel zu hoher bürokratischer Aufwand einher. All das nimmt zu viel Zeit in Anspruch, die die Hausärztinnen und Hausärzte für die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten dringend brauchen – das ist auf Dauer einfach nicht zu leisten!“

Weigeldt ergänzt: „Wir werden noch länger mit dieser Pandemie leben müssen! Die Hausarztpraxen werden in dieser Zeit auch weiterhin alles dafür geben, ihre Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen und die Krankenhäuser vor Überlastung zu schützen. Die ambulante Versorgung darf allerdings unter keinen Umständen verbrannt werden!  Ich appelliere daher eindringlich, die Belastung in den Hausarztpraxen so gering wie möglich zu halten und den Schutz der Hausärztinnen und Hausärzten sowie unserer Medizinischen Fachangestellten sicherzustellen! Wir sind gerne bereit, hierfür unsere Expertise in die zukünftigen Entscheidungen einzubringen!“

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Der Deutsche Hausärzteverband e.V. ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland und Europa. 17 Landesverbände vertreten die berufspolitischen Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Politik und Krankenkassen, in Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.

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