Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) hat ein neues Positionspapier zum Thema „Zukunft der nichtfinanziellen Berichterstattung und deren Prüfung“ veröffentlicht. Darin spricht sich das IDW für eine stärkere Standardisierung der nichtfinanziellen Berichte sowie für eine integrierte Berichterstattung aus.

„Die externe Berichterstattung unterliegt aktuell einem tiefgreifenden Wandel“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW. Stakeholder fragen verstärkt zusätzliche Informationen zu ESG-Aspekten nach (ESG = Environmental, Social, Governance). „Der bestehende Rechtsrahmen wird dieser Entwicklung nicht gerecht“, so Naumann weiter. Das IDW hat daher drei Standpunkte entwickelt, deren Umsetzung maßgeblich zur Stärkung einer verlässlichen nichtfinanziellen Berichterstattung beitragen kann.

Investoren sollten von nichtfinanziellen Informationen die gleiche Qualität wie bei der Finanzberichterstattung erwarten können. „Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit des sogenannten CSR-Reporting unterstützen wir eine stärkere Standardisierung der nichtfinanziellen Berichterstattung“, berichtet Naumann. Das IDW präferiert hierbei eine internationale Lösung unter dem Dach der IFRS-Stiftung. Lediglich als Zwischenschritt sei auch eine europäische Lösung denkbar.

Zudem spricht sich das IDW für eine integrierte Berichterstattung aus. „Die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens ist ganzheitlich zu vermitteln. Die Berichterstattung sollte somit nicht nur finanzielle, sondern auch nichtfinanzielle Informationen umfassen“, erläutert Naumann weiter. Bisher nichtfinanzielle ESG-Aspekte könnten in monetäre Größen überführt und Teil einer Gesamterfolgsrechnung werden. Als ein Zwischenschritt zu diesem ambitionierten Ziel sollte es möglich sein, das überarbeitete CSR-Reporting zumindest zum Pflichtbestandteil des Lageberichts zu machen.

Darüber hinaus muss das Vertrauen in die nichtfinanzielle Berichterstattung gestärkt werden. Daher setzt sich das IDW für eine obligatorische Prüfung der nichtfinanziellen Informationen ein. Dies verlangt spezifisches Know-how, welches die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schon heute aufgebaut haben – etwa über die Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten.

Mit dem aktuellen Positionspapier folgt das IDW der grundsätzlichen Linie der europäischen und nationalen Gesetzgeber, schreibt die Anforderungen jedoch konsequent fort.

Das IDW Positionspapier ist Teil einer Serie von Veröffentlichungen des IDW zum Thema Nachhaltigkeit. Im Oktober 2020 wurde zuletzt das IDW Positionspapier zu „Sustainable Finance – Auswirkungen auf Kreditinstitute“ veröffentlicht. Sie finden die Positionspapiere auf unserer Website: www.idw.de/idw/verlautbarungen/idw-positionspapiere

Über den Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW), gegründet 1932, repräsentiert rd. 13.000 Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, damit etwa 81% aller deutschen Wirtschaftsprüfer. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Das IDW wahrt die Interessen seiner Mitglieder, unterstützt deren Berufsausübung durch fachlichen Rat und berufsständische Standards, fördert die Aus- und Fortbildung der Wirtschaftsprüfer und ihres beruflichen Nachwuchses und leistet umfassenden Mitgliederservice. Themen der Rechnungslegung und Prüfung, des Steuer- und Berufsrechts sowie der betriebswirtschaftlichen Beratung sind Gegenstand der Tätigkeit des IDW. www.idw.de

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