Die Produktfamilie des EMICODE hat Zuwachs bekommen: So können jetzt Hersteller von Kunstharzbeschichtungen mit den dazu gehörenden Systemprodukten das renommierte Gütesiegel für geringen Emissionsgehalt der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. (GEV) beantragen. Demnächst sollen auch Prüfkriterien für Innenputze erstellt werden. Aktuell tragen mehr als 9600 Produkte von 163 Herstellern das EMICODE-Siegel auf ihrer Verpackung.

Bereits über 9600 Produkte von 163 Herstellern weltweit tragen den EMICODE auf ihrer Verpackung. Anfangs waren es vor allem Produzenten von Fußbodenverlegewerkstoffen, die das Prüfsiegel beantragten. Inzwischen deckt der EMICODE nahezu das gesamte Spektrum der bauchemischen Produkte für den Innenausbau ab. Dies zeigt, wie wichtig es inzwischen ist, dass ein Baustoff dieses Label trägt.

Neue Produktgruppen erschließt der EMICODE unter Berücksichtigung ihrer jeweils spezifischen Besonderheiten. Zuletzt wurden in 2019 UV-härtende Lacke für Parkett, mineralische Böden und elastische Bodenbeläge neu aufgenommen. Anfang 2020 sind Prüf- und Einstufungskriterien für Kunstharzbeschichtungen und die dazu gehörenden Systemprodukte Grundierung und Decklacke vom Technischen Beirat verabschiedet worden.

Fußböden auf der Basis von Kunstharzen, also Epoxidharz, Polyurethan oder auch Polymethylmethacrylat, kommen in stark beanspruchten Bereichen wie zum Beispiel in Großküchen, Parkhäusern oder in der Industrie im Produktions- und Lagerbereich zum Einsatz. Sie werden in flüssigem Zustand auf den Untergrund aufgebracht und härten anschließend zu einem fugenlosen, porendichten und strapazierfähigen Bodenbelag aus. So sind auch die unter dem Boden liegenden Bauteile vor unkontrolliert austretenden Flüssigkeiten geschützt

Aufgrund ihrer markanten und fugenlosen Optik eignen sich Kunstharzböden außerdem hervorragend als Präsentationsflächen, weshalb man sie oft in Autohäusern findet. Kunstharzbeläge sind in vielen Farben erhältlich, die Oberflächen reichen von spiegelglatt bis rutschsicher. Mit dieser flüssigen Beschichtungsmethode lassen sich darüber hinaus kunstvolle Effekte auf der Oberfläche erzielen. Daher kommen Kunstharzböden immer häufiger im Wohnbereich und in Ladenlokalen zum Einsatz. So sei die Aufnahme der Reaktionsharze in das EMICODE-System die logische Konsequenz gewesen, erklärt GEV-Geschäftsführer Klaus Winkels. Hierfür müssen Kunstharzbeschichtungen sich allerdings der GEV-Prüfmethode stellen, um zu untersuchen, ob krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe in ihren Emissionen auszuschließen sind.

Im Einzelnen legte der GEV-Beirat gemeinsam mit Experten aus der Industrie Prüfkriterien für neue Produktgruppen fest. Dazu gehören reaktive, gefüllte Grundierungen, Leitlacke als Grundierung für elektrisch ableitfähige Beschichtungen, Verlaufsbeschichtungen mit einer maximalen Auftragsmenge bis 5 kg/m², Verlaufsbeschichtungen mit einer maximalen Auftragsmenge von 5 kg/m² bis 20 kg/m² sowie Rollbeschichtungen und Decklacke.

„Somit sind für alle Komponenten, die Bestandteil eines Kunstharzbodens sind, Prüfmethode und Anforderungen definiert“, stellt Winkels fest. In einem nächsten Schritt werden die Kunstharze von unabhängigen Fachlaboren auf Herz und Nieren geprüft. Regelmäßige und unangemeldete Stichprobenkontrollen durch dieselben Fachleute sichern die Qualität.

Auch weiterhin verfolgt die GEV den Ansatz, einzelne Systemprodukte zu prüfen und nicht etwa vollständige Systemaufbauten. Dies stellt zum Beispiel sicher, dass Emissionen aus unteren Schichten nicht von einer absperrenden Versiegelung als oberster Schicht eingekapselt werden. Jedes einzelne Produkt muss die strengen Anforderungen erfüllen, denn nur dies garantiert größtmögliche Sicherheit für die Nutzer in Bezug auf die Raumluftqualität.

Aktuell liegt der GEV bereits ein neuer Antrag von interessierten Unternehmen vor, Kriterien für Innenputze zu definieren. Ein umfangreiches neues Aufgabenfeld für den Technischen Beirat, denn hierzu gehören unterschiedliche Produkte wie zum Beispiel Grundputze, dekorative Putze (mineralisch oder auf Kunstharzbasis), Sanierputze und anderes mehr. Auch hierzu wird eine Arbeitsgruppe zusammen mit Experten aus der Branche eingerichtet werden, Ergebnisse werden dann voraussichtlich 2021 vorliegen.

Weitere Informationen unter www.emicode.com sowie auf Facebook. Videos zum EMICODE und seinem Prüfverfahren gibt es auf YouTube.

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