„Während in der Gesamtgesellschaft wirklich Frauen jeden Alters, aus allen Einkommens- und Bildungsschichten und ungeachtet ihrer Herkunft häusliche Gewalt erleben, sind es besonders vulnerable Gruppen mit begrenzten finanziellen oder sozialen Ressourcen, die die Unterstützung der Frauenhäuser in Anspruch nehmen“, erklärt FHK-Geschäftsführerin Heike Herold. So waren beispielsweise zwei Drittel der Nutzer_innen nicht in Deutschland geboren und knapp jede dritte Frau gab an, körperliche und/oder psychische Beeinträchtigungen bzw. Behinderungen zu haben.
Zusätzliche Bedarfe entstehen außerdem durch die hohe Anzahl von Kindern, die mit ihren Müttern im Frauenhaus Schutz findet. Mit 8.134 übersteigt ihre Zahl sogar die der erwachsenen Bewohner_innen. Mangelnde Ressourcen für Kinderbetreuung und die verminderte Aufnahmekapazität für schutzsuchende Frauen stellen das Hilfesystem dabei vor Herausforderungen.
„Die Mehrheit der Bewohner_innen bringt also vielzählige und sehr komplexe Beratungsbedarfe mit. Aus der Praxis wissen wir aber, dass oft kaum Mittel für entsprechende Angebote wie Sprachmittlung, Kinderbetreuung oder Unterstützung für Frauen mit Beeinträchtigungen zur Verfügung stehen“, so Herold. Zudem muss fast die Hälfte der Betroffenen ihren Aufenthalt teilweise oder vollständig selbst finanzieren. FHK setzt sich daher für einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt und eine einheitliche, ausreichende Finanzierung des Hilfesystems ein.
Auf die FHK-Bewohner_innenstatistik 2019 in vollständiger oder Kurzfassung können Sie über www.frauenhauskoordinierung.de/… zugreifen.
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) vereint unter ihrem Dach zahlreiche bundesweite Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Paritätischer Gesamtverband e. V., Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) sowie einzelne Träger von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfe- und Unterstützungssystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt die Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren. Mehr Informationen unter: http://www.frauenhauskoordinierung.de/.
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