In älteren Häusern werden immer mehr Heizungen zum Auslaufmodell: Nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetz – GEG 2020 – haben Öl- und Gasheizungen ausgedient, die älter als 30 Jahre sind, die also vor 1990 eingebaut wurden. Bis auf wenige Ausnahmen müssen diese Heizungen durch moderne Anlagen ersetzt werden. Als Spitzenreiter in Sachen Energieeffizienz und damit Klimaschutz gelten Wärmepumpen: Sie nutzen kostenlose Umweltwärme, die in Erde, Wasser oder Luft gespeichert ist. Doch eignen sich alle Arten auch für Häuser in der Stadt, deren Grundstücke oft klein sind? „Sicher muss man hier zwischen Stadt und Stadt unterscheiden. Steht wenig Platz zur Verfügung und wohnt der nächste Nachbar sehr nah, wie es in Großstädten meist der Fall ist, sind Luft-Wasser-Wärmpumpen aufgrund ihres geringen Platzbedarfs das Mittel der Wahl, wenn es um die Modernisierung der Heizung geht“, stellt Hans-Jürgen Nowak von der Initiative Wärme+ fest. Es gibt allerdings vor allem in städtischen Randlagen auch Eigenheime auf größeren Grundstücken. Hier könnten auch Erdwärmepumpen in Frage kommen. Diese sind hocheffizient, langlebig, klein und leise.
 
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen muss die Wärmequelle Luft nicht extra erschlossen werden, wie es bei Erdreich- oder Wasserpumpen durch Grabungen oder Bohrungen der Fall ist. Auch müssen keine behördlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die Investitionskosten fallen daher relativ gering aus, und auch die laufenden Betriebskosten sind wegen des geringen Energiebedarfs der Wärmepumpe niedriger als bei Heizungen mit fossilen Brennstoffen. Sie sind wartungsarm und die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen, da vor Ort keine Emissionen entstehen. Ihr Platzbedarf ist gering – was sie für Einfamilienhäuser in dichter bebauten Wohnvierteln und Siedlungen attraktiv macht. „Ideal ist eine Innenaufstellung, denn eine Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht nicht mehr Platz als ein normaler Heizkessel. Sie kann aber auch platzsparend im Außenbereich aufgestellt werden“, erläutert Nowak. Damit ihr Betriebsgeräusch keine Nachbarn stört, sind bei modernen Gerätevarianten vor allem die tiefen – als besonders störend empfundenen – Geräuschfrequenzen auf ein Minimum reduziert.

Luft-Wasser-Wärmepumpen können der Umgebungsluft auch bei niedrigen Temperaturen Wärme entziehen. Trifft diese „warme“ Luft auf das spezielle Kältemittel in der Wärmepumpe, verdampft dieses und erhöht dadurch seine Temperatur. Über einen Verdichter überträgt der erwärmte Dampf seine Wärme auf das Heizsystem. „Luft-Wasser-Wärmepumpe bedeutet übrigens, dass das Medium der Wärmequelle die Luft ist, das Medium der Heizungsanlage Wasser“, erklärt Nowak.

Geld vom Staat für den Heizungstausch
Wer sein veraltetes Heizsystem gegen eine Wärmepumpe austauscht, erhält Fördergelder vom Staat. Je nach Projekt ist ein Zuschuss von bis zu 45 Prozent der Investitionskosten möglich. Die Unterstützung kommt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das entsprechende Förderprogramm heißt „Bundesförderung für effiziente Gebäude“(ab Januar 2021). Der Antrag dafür wird vor Beginn der Projekt-Beauftragung online über das elektronische Antragsformular auf der Homepage des BAFA gestellt.

Alternative Infrarotheizung
Im hoch-effizienten Neubau, wo neben einer zentralen Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung nur noch ein relativ geringer zusätzlicher Wärmebedarf besteht, kann auch ein Infrarot-Heizsystem effizient eingesetzt werden. Aber auch bei einer Modernisierung ist sie als effiziente Ergänzung flexibel integrierbar – zum Beispiel beim Dachbodenausbau ohne Heizanlage, für Komfortwärme im erweiterten Wintergarten oder im Bad. Infrarotheizungen übertragen Strahlungswärme auf feste Körper im Raum und wärmen diese auf – ähnlich, wie es Sonnenstrahlen tun. Die Strahlungswärme ist direkt auf der Haut spürbar, viele Menschen empfinden diese Wärme daher als besonders angenehm. Daraus ergibt sich ein weiterer Pluspunkt: Selbst, wenn die Raumluft noch nicht überall die Wunschtemperatur erreicht hat, fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner wohl. Die Temperatur lässt sich also insgesamt absenken, das spart Energie. Infrarotheizungen gibt es als platzsparende, flache Paneele, die sowohl an der Wand wie auch an der Zimmerdecke angebracht werden können.

Weitere Informationen zu Wärmepumpen und Infrarotheizungen stellt die Initiative Wärme+ auf ihrer Homepage bereit: http://www.waerme-plus.de

 

Über Initiative WÄRME+

Für viele Hausbesitzer stehen in den kommenden Jahren Investitionen in eine zeitgemäße Hauswärmetechnik an. Mit einem umfassenden Informations- und Serviceangebot klärt die Initiative WÄRME+ darüber auf, wie eine effiziente Anlagentechnik zu einer intelligenteren Energienutzung in Haus und Wohnung beitragen kann. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen wie die Wärmepumpe, die dezentrale Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern, die elektrische Fußbodenheizung und die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Zu den Mitgliedern der Initiative zählen die Unternehmen AEG EHT-Haustechnik, CLAGE, DEVI, Glen Dimplex Thermal Solutions, Stiebel Eltron und Vaillant sowie der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) und die HEA Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.

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