Der NABU Hamburg bewertet die Absichtserklärung, am ehemaligen Kohlekraftwerksstandort Moorburg eine moderne Wasserstoffproduktion aus Erneuerbaren Energien einrichten zu wollen, als sinnvolle Folgenutzung des brachliegenden Areals. In der Schifffahrt könnte Wasserstoff, bzw. aus Wasserstoff gewonnene Kraftstoffe, perspektivisch fossilen Diesel ersetzen. Der NABU weist in dem Zusammenhang jedoch darauf hin, dass die geplante A26 Ost, die aufgeständert zwischen dem Kraftwerksgelände und der nur wenige hundert Meter entfernten Kattwykbrücke verlaufen soll, potentielle räumliche Entwicklungsmöglichkeiten deutlich einschränken würde. Einerseits gäbe es einen erheblichen Zielkonflikt zwischen Sicherheitsaspekten bei der Wasserstoffproduktion und einer in unmittelbarer Nähe verlaufenden, aufgeständerten Autobahn. Andererseits ist die Lage der Kattwyk-Halbinsel zukunftsträchtig. „Die Kattwyk-Halbinsel ist nach dem Abzug des Shell-Tanklagers ein echtes Filetstück für die Hafenentwicklung oder für alternative Nutzungen wie Wasserstofferzeugung oder Speicherung. Die völlig überdimensionierte Autobahn A26 Ost würde das gesamte Gebiet westlich und östlich der Elbe zerschneiden. Große Bereiche auf der Kattwyk-Halbinsel würden zu minderwertigen Flächen degradiert. Diese Planung zeigt leider, wie unverantwortlich fahrlässig die Stadt mit wertvollsten Hafenflächen umgeht, die auch noch Wasserzugang haben“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. „Gleichzeitig wird derzeit eine unnötige Hafenerweiterungsgebiets-Sau durch das Dorf Moorburg getrieben.“
Die Handelskammer hatte jüngst eine Debatte angestoßen, den Raum Moorburg ausschließlich für Wasserstoff- und Hafenentwicklung zu nutzen und das Dorf – wie Altenwerder oder Neuenfelde – aufzugeben. Der NABU fordert den Senat auf, ein Moratorium für die Planung der A26 Ost zu beschließen und eine transparente, sinnvolle und synergetische Gesamtplanung zwischen Hafenentwicklung, Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur zu entwickeln. „Das gegenwärtig offensichtliche Problem des Senats ist, dass er versucht, aktuelle, zukunftsweisende Entwicklungen wie die Wasserstofferzeugung mit aus der Zeit gefallenen Vorhaben einer A26 Ost zu kombinieren. Das kann nur in die Hose gehen. Es wäre im Sinne der Hafenentwicklung, der Moorburger Bürgerinnen und Bürger sowie von Natur und Umwelt, wenn sich der Senat angesichts der gewaltigen Veränderungen, vor denen der Hafen insgesamt steht, die Karten neu legen würde“, so Siegert.
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