Die deutsche Wirtschaft dürfte zu Jahresbeginn um etwa 1,5 Prozent schrumpfen. Die hohen Infektionszahlen und die daraus resultierenden Einschränkungen belasten die wirtschaftliche Entwicklung – allerdings nicht in dem Maße wie im vergangenen Frühjahr, als die Produktion in vielen Bereichen praktisch zu Stillstand kam. Trotz des anhaltenden Lockdowns stimmen die Signale aus der deutschen Wirtschaft zuversichtlicher als vor knapp einem Jahr: „Vor allem die Industrie kommt bislang robust durch den Winter“, sagt Claus Michelsen, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Trotz vorübergehender Knappheiten bei wichtigen Vorleistungsgütern in der Automobilindustrie dürfte die Industrie ihr Produktionsniveau des Schlussquartals 2020 zu Beginn des laufenden Jahres in etwa halten.

Aber auch die Dienstleistungsbereiche kommen offenbar besser durch den Lockdown als noch vor knapp einem Jahr – zum Teil sogar Branchen, die staatlich verordnet ihren Betrieb ganz oder zu einem erheblichen Teil einschränken müssen. Während diese erneut erheblich unter den Maßnahmen leiden, dürften sich die Unternehmen in vielen anderen Bereichen mittlerweile auf die Lage eingestellt haben und blicken angesichts des – wenn auch schleppenden – Impffortschritts optimistischer voraus.

Das Konjunkturbarometer – ein statistisches Modell basierend auf einer Vielzahl von Indikatoren – deutet mit einem Wert von 111 Punkten auf ein Wachstum für das erste Vierteljahr hin. Unter normalen Umständen spräche dies für eine deutliche Ausweitung der Wirtschaftsleistung. Allerdings liegen für viele Dienstleistungsbereiche wie Bildung, Kinderbetreuung oder das Gesundheitswesen nur wenige Informationen vor. Diese Bereiche schwanken üblicherweise nicht so stark, werden aber jetzt durch den Lockdown erheblich beeinträchtigt. Das Barometer überzeichnet damit die konjunkturelle Dynamik deutlich.

Das nächste DIW Konjunkturbarometer erscheint am Mittwoch, den 31.März 2021.

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