Ein schickes Einzelbüro, den sonnigen Platz am Fenster oder einen eigenen Parkplatz in der Firmengarage – das sind kleine Dinge, die Angestellte ihrem Chef vielleicht gerade noch gönnen würden. Aber wenn es ums Geld geht, hört das Gönnen können schlagartig auf: Eine repräsentative Umfrage von Eurojackpot hat aktuell ergeben, dass 22 Prozent der Deutschen ihrem Vorgesetzten einen Lottogewinn ab 50 Millionen Euro ausdrücklich nicht wünschen würden. Doch nicht nur dem Vorgesetzten werden solche enormen Geldgewinne nicht gegönnt.

Die Frage „Wem würden Sie einen Lottogewinn ab 50 Millionen Euro am ehesten missgönnen?“ beantworteten sechs Prozent der Befragten mit ihren eigenen Geschwistern! Direkt dahinter auf Platz drei dann wieder das berufliche Umfeld: Den Kollegen gönnt auch keiner den großen Reichtum (fünf Prozent). Deutschland; ein Land der Neider? Axel Weber, Eurojackpot-Sprecher, ordnet ein: Menschen träumen gern vom großen Lottogewinn. Erstaunlicherweise ja auch die, die nicht einmal Lotto spielen! Aber die Vorstellung, dass dann ein anderer seine Träume verwirklichen kann, ist eben kein besonders positiver Gedanke.“

Die Top 4 der unbeliebtesten Lotto-Gewinner

Platz 1: Der Chef (22%)

Platz 2: Die Geschwister (6 %)

Platz 3: Die Arbeitskollegen (5 %)

Platz 4: Die Schwiegereltern (3%)

Das ist das Leid vom Neid. Auch den Schwiegereltern wird zum Beispiel nur ungern ein Lottogewinn gegönnt. Warum ist das so? „Uns hat überrascht, dass dem Chef kein Mitarbeiter etwas gönnt. Das ist eigentlich zu kurz gedacht: Hat der ungeliebte Vorgesetzte plötzlich 50 Mio. auf dem Konto geht er vielleicht auf Weltreise oder in den Vorruhestand und man bekommt einen neuen, netteren Chef“, so Weber. Doch natürlich gäbe es umgekehrt auch Personengruppen, denen die Befragten sofort alles Glück und Geld der Welt gönnen würden. 

Den eigenen Kindern würden 34 Prozent der Befragten sofort einen mehrstelligen Millionengewinn gönnen. Ostdeutsche Eltern mit 39 Prozent sogar noch etwas stärker als westdeutsche (33 Prozent). Doch nicht nur die nachfolgende Generation darf sich freuen – auch den eigenen Eltern würden die Deutschen das Knacken eines Millionenjackpots gönnen. Mit 26 Prozent landen die Eltern damit auf Platz zwei unter den befragten „Gönnern“.

Top 3 der beliebtesten Lotto-Gewinner

Platz 1: Die eigenen Kinder (34%)

Platz 2: Die eigenen Eltern (26 %)

Platz 3: Der besten Freund/die beste Freundin (10 %)

Immerhin noch jeder Zehnte würde sich über einen Multimillionengewinn am ehesten für den besten Freund oder die beste Freundin freuen. Erst an vierter Stelle reihen sich mit acht Prozent die Geschwister ein. „Das Gönnen können scheint in Deutschland keine selbstverständliche Eigenschaft zu sein: Fünf Prozent unserer Befragten würden sich für absolut keinen Menschen im eigenen Umfeld bei einen Millionen-Lottogewinn freuen.“, so Axel Weber. Doch im Alter werde man großzügiger: 39 Prozent der Befragten ab 55 Jahren gaben an, dass sie eigentlich jedem einen Millionengewinn gönnen würden. Bei den 18 bis 24-Jährigen waren das mit nur 22 Prozent deutlich weniger. Bremen ist laut Umfrageergebnissen Deutschlands Gönner-Hochburg: Jeder zweite Bremer würde allen Menschen in seinem Umfeld einen Jackpot von 50 Millionen Euro gönnen.

Die Gunst ist regional verteilt – einige Beispiele:

  • Keiner der Befragten aus NRW war der Meinung, der Chef habe einen Lottogewinn ab 50 Mio. Euro verdient.
  • In Brandenburg, Thüringen und im Saarland gönnt man den Kindern am ehesten ein Luxusleben: Während die Befragten in den anderen Bundesländern einen Lottogewinn ab 50 Mio. Euro ihren Kindern (32%) und Eltern (28%) gleichermaßen gönnen, freuen sich die Brandenburger, Thüringer und Saarländer mehr als doppelt so oft für ihre Kinder (46%) als für ihre Eltern (19%).
  • 13% der Befragten aus Rheinland-Pfalz missgönnen dem eigenen Bruder oder der Schwester einen Lottogewinn ab 50 Mio. Euro.

Zur Umfrage: Die Ergebnisse wurden in einer Umfrage von YouGov unter 2.000 Personen ermittelt und können als repräsentativ für die Bevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren angesehen werden.

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