Reger Begegnungsverkehr zwischen den Tram-Bahnen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und den Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird im Karlsruher Stadtbahntunnel ab Dezember „alltäglich“ sein – derzeit ist er noch außergewöhnlich. Umso größer war die Freude bei allen Beteilig-ten, dass in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Tunnel im Rahmen eines breit angelegten „Stresstests“ erstmals mit einer großen Zahl an Bahnen zeitgleich der künftige Realbetrieb erprobt wer-den konnte. Getestet wurde das enge Zusammenspiel zwischen Infrastruktur und Fahrbetrieb, das mit der Inbetriebnahme des Stadtbahntunnels ab dem 12. Dezember nahtlos funktionieren soll.

Um mögliche Probleme bei diesem Zusammenspiel bereits so früh wie möglich erkennen und beseiti-gen zu können, wird es auch in der folgenden Nacht von Freitag auf Samstag (23. auf 24. April) einen weiteren „Stresstest“ im Tunnel geben, bei dem für mehrere Stunden ein dichter Zehn-Minuten-Takt mit einer großen Anzahl an Fahrzeugen simuliert wird. Bei der zurückliegenden „Stresstest“-Nacht war mit insgesamt 20 Tram- und Stadtbahnen ein 20-Minuten-Takt simuliert worden. In der Nacht von Freitag auf Samstag sollen insgesamt 32 Fahrzeuge im Tunnel zum Einsatz kommen.

„Die großen Stresstests sind für uns von sehr großer Bedeutung, um den Fahrbetrieb im Tunnel inten-siv erproben zu können“, sagte Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ver-kehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) und der Karlsruher Schieneninf-rastruktur Gesellschaft (KASIG) bei einem gemeinsamen Pressetermin der KASIG und der VBK in der gestrigen Nacht. „Wir können bereits nach dieser ersten Nacht ein positives Fazit der ersten Stresstest ziehen und sind nun natürlich auch gespannt, was die zweite Nacht an weiteren wichtigen Erkenntnis-sen liefern wird“, ergänzt Dr. Pischon, der die Tests als „einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme“ hervorhebt.

„Die aufwendigen Stresstests im Tunnel sind ein deutlich sichtbares Zeichen, dass die VBK und die KASIG nun gemeinsam auf die Zielgerade in Richtung Inbetriebnahme eingebogen sind – darüber freue ich mich sehr“, betont Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, der zugleich Aufsichtsratsvor-sitzender der VBK und der KASIG ist. „Damit zur Aufnahme des Fahrbetriebs am 12. Dezember schließlich alles reibungslos verläuft, muss bei den jetzigen Test-Nächten genau unter die Lupe ge-nommen werden, an welcher Stelle vielleicht im Einzelfall noch etwas angepasst werden muss. Dafür wünsche ich allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg“, sagt der Oberbürgermeister.

Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der VBK und der AVG, hebt hervor, worauf genau sich die Nahverkehrsunternehmen mit den Test vorbereiten: „Ab Dezember wird der Tunnel in jeglicher Hinsicht sehr stark frequentiert sein – sowohl durch eine große Zahl an Bahnen als auch durch eine Vielzahl an Fahrgästen, die an den neuen unterirdischen Haltestellen ein-, aus- und umsteigen werden. Alle Abläu-fe und das Zusammenspiel aller Beteiligten müssen dann reibungslos funktionieren, da in zeitlich be-sonders eng getakteten Angebotsphasen bis zu 72 Bahnen pro Stunde das Gleisdreieck am Marktplatz passieren werden.“

In beiden Nächten laufen sämtliche Fäden bei Ralf Messerschmidt, Unternehmensbereichsleiter Betrieb der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zusammen. Er fungiert zugleich als federführender Projektleiter für die anstehende Tunnelinbetriebnahme bei den Verkehrsbetrieben und steht stets in engem Aus-tausch mit den zuständigen Verantwortlichen der KASIG sowie den zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VBK, die an der Planung und Durchführung der Tests beteiligt sind. Ebenso wie Dr. Alexander Pischon zieht er für die erste Testnacht ein positives Fazit. Frank Nenninger, technischer Geschäftsführer der KASIG, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ebenfalls vor Ort war, hebt hervor: „Es ist ein sehr schönes Gefühl, nach Abschluss der Bauarbeiten zu sehen, wie sich die Haltestellen und die Tunnelabschnitte jetzt mit betrieblichem Leben füllen. Das Bauen ist ja kein Selbstzweck: Der Betrieb der Stadtbahnen und der Straßenbahnen hält hier endlich Einzug. Darüber freue ich mich mit meinen Kollegen in der Geschäftsführung, die sprichwörtlich Zug um Zug jetzt die Regie übernehmen.“

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