Transparente Bedienoberflächen von Maschinen sind mittlerweile entscheidende Faktoren. Sie sparen Zeit, schaffen Prozesssicherheit und sind wichtig im Werben um Mitarbeitende. Dominik Simbeck und seine Kolleginnen und Kollegen von WITRON arbeiten daran, anspruchsvolle Logistikprozesse so zu denken und abzubilden, dass die Worker in den Logistikzentren auf Basis leicht verständlicher Dialoge effizient arbeiten können.
Die richtige Balance führt zum Erfolg
„Seit Jahrzehnten setzt WITRON mit seinen automatisierten Lösungen Benchmarks in der Distributions-Logistik, speziell in der Logistik des Lebensmitteleinzelhandels. Entscheidend ist, dass wir ein Projekt ganzheitlich betrachten“, erklärt Dominik Simbeck, Leiter Competence Center – Basis Project Support. “Die Physik, die Prozesse, den Anlagen-Service und natürlich die Menschen, die im Logistikzentrum arbeiten. Denn ein Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn man alle Dimensionen im Auge hat, die Balance stimmt. Oder kurz und knapp auf den Punkt gebracht: Die Usability ist genau so wichtig wie die Physik – und umgekehrt. Weder das eine noch das andere darf hinten anstehen.”
So wie WITRON und Dominik Simbeck sehen das auch die Anwender. Kunden fordern neben Kernfaktoren wie Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit und Leistung insbesondere eine optimale Ergonomie im Hinblick auf Prozesse und Arbeitsplätze, wozu auch eine gute Usability und User Experience gehört “, erklärt Dominik Simbeck, der mit seinem Team für die neue Generation von Bedienoberflächen verantwortlich ist.
Neu Anforderungen an die Bedienoberflächen
Franziska Müller vom Migros Verteilbetrieb Neuendorf AG formulierte in ihrem Podcast-Interview klare, zum Teil neue Anforderungen an die Bedienoberflächen von WITRON. „Einfache Screens, wie wir sie von Apps kennen wären für viele Anwender gut, denn dort finden wir heute einfache Bedienschritte, die schnell erlernt werden können.“ In Parkstein kam die Botschaft an. „Unsere Prioritäten lagen früher verstärkt auf anderen Bereichen, z.B. auf der Funktion unserer Systeme. Doch wie schon vorausgehend angesprochen: die Balance in der Lösung muß stimmen. Daher verfolgen wir die Themen Usability, User Experience und Connectivity mit ebenso hoher Innovations-Leidenschaft wie die oben genannten Kernfaktoren. Noch in 2021 bekommen Franziska Müller und ihre Kolleginnen und Kollegen einige Neuentwicklungen aus der Oberpfalz präsentiert.
Gute Usability – die Erfolge sind messbar
In der Vergangenheit verantworteten bei WITRON die WMS-Entwickler das Design der Bedienoberflächen, was in der Komplexität einiger Dialoge durchaus zu erkennen war“, schmunzelt Simbeck. „Heute kümmern sich Mitarbeiter aus dem Prozessmanagement darum, die bewusst keine Techniker sind. Die Entwicklung von Funktion und Design wurden gezielt voneinander getrennt“, so der gelernte Fachinformatiker.
„Wir vereinfachen die Oberflächen, orientieren uns dabei an den Prozessen und stellen den Nutzer in den Mittelpunkt.“ Denn auch bei Kunden haben sich die Mitarbeitenden verändert. „Wir haben es zum einen weniger mit technikaffinen Workern zu tun und gleichzeitig mit einer Generation, die mit dem Smartphone aufwächst. Diese fordern, dass die Kommissionieranwendung im Prinzip genauso läuft wie die Wetter-App. Wichtiger als Trends hinterherzulaufen ist aber nach wie vor, dass die Entwicklung funktioniert und dem Anwender Vorteile bringt.“
Vor der Entwicklung von Dialogen sind Dominik Simbeck und sein Team daher häufig vor Ort in den Logistikzentren, beobachten die Nutzer, ihr Verhalten, sprechen mit ihnen über ihre Bedürfnisse und analysieren Gewohnheiten. „Der Nutzer soll ja möglichst wenig klicken, um einen Versandbehälter mit Ware zu befüllen.“ In Parkstein modellieren die Entwickler dann die Prozesse und designen erste Klickdummys mit denen sie wieder zurück zu den Nutzern gehen um sie gemeinsam mit ihnen auf Praxistauglichkeit zu testen.
Ist der Erfolg einer Bedienoberfläche messbar? „Franziska Müllers Beitrag zeigt es doch. Der Kunde fordert Veränderungen, weil Prozesse nicht komplex sein dürfen und das Anlernen neuer Mitarbeitender einfach und schnell gehen soll. In der Vergangenheit war das kaum zu messen, doch mittlerweile nutzen wir Tools, die analysieren können wie gut Mitarbeitende mit der Oberfläche arbeiten können. Wir sparen Zeit, schaffen hohe Akzeptanz und Prozesssicherheit. Bedieneroberfächen können ein positives Gefühl zur Arbeit, zur Maschine erzeugen. Das ist ein Argument, sowohl für die Leistungsfähigkeit einer Anlage als auch im Wettbewerb um Fachkräfte.“
Kommt der Lager-Standard?
Deshalb zahlen Kunden für gute Usability und User Experience? Simbeck ist zwiegespalten. „Auf der einen Seite – vor allem bei Neu-Projekten – setzen sie es voraus, aber vor allem bei Retrofit-Projekten sind Kunden auch bereit, Geld in neue Bedienoberflächen zu investieren.“ Sicher ist er sich aber, dass gute Bedienoberflächen mittlerweile ein wichtiges Entscheidungskriterium in den Projektverhandlungen sind. „Kunden wollen eine hochverfügbare Anlage. Ebenso wichtig sind zukunftsweisende Arbeitsplätze. Wenn wir daher in Verhandlungen auch noch moderne Oberflächen präsentieren können, dann prüfen viele Kunden sofort, ob die Designs zu ihren individuellen Anforderungen passen.“
Doch nicht jeder Kunde realisiert ein Logistikzentrum immer mit dem gleichen Anbieter. Braucht es daher Standards für Bedienoberflächen, damit Mitarbeitende in Zukunft flexibel von einem Tiefkühllager von Anbieter A in ein Trockensortimentslager von Anbieter B wechseln können? „Es gibt keinen Standard, aber erste freiwillige Ansätze. Material Design ist eine Richtlinie, die wir verinnerlicht haben. Und viele andere Hersteller nutzen diese auch. Das bedeutet: Menü-Icons unterscheiden sich nicht mehr voneinander.“ Doch zu viel Standard wäre aus seiner Sicht auch nicht sinnvoll, immerhin sind Usability und UX Wettbewerbsfaktoren.
Gesten und Sprache?
Simbeck ist überzeugt: Die Bedeutung von Usability und UX wird weiter zunehmen. „Wir denken modular in unseren Oberflächen. Der Logistikleiter braucht andere Visualisierungen und Bedienungen wie der Leitstands-Verantwortliche oder der Kommissionierer und trotzdem muss die Oberfläche aus einem Guss kommen. Dann könnten wir prinzipiell auch schnell und flexibel auf technische Trends wie Gestensteuerungen oder Sprachanforderungen reagieren.“ Oder wie Anfangs im Vergleich mit dem Motorsport zurückzukommen: Entscheidend ist das Gesamtpaket und das Auto muss zum Fahrer passen – und umgekehrt.
Welche Bedientechnologien er favorisiert und ob die sprechende COM-Maschine Realität wird, verrät Dominik Simbeck im Podcast-Gespräch.
Die WITRON Logistik + Informatik GmbH plant und realisiert innovative Logistik- und Materialflussanlagen mit zukunftsweisenden ergonomischen Arbeitsplätzen und -Prozessen, welche für den Kunden nachhaltige Wettbewerbsvorteile generieren. Dabei hält WITRON die entscheidenden Schlüsselelemente der Projekte in der Hand: die Logistik-Planung, die Informations- und Steuerungstechnik, die Mechanik-Konstruktion und Mechanik-Fertigung sowie die Funktionsverantwortung als Logistikgeneralunternehmer.
Aus der Realisierungserfahrung von über 2000 Logistikprojekten legt WITRON schon in der Konzeptfindungsphase den Grundstein für den entscheidenden Vorsprung. Ein weiterer wichtiger Faktor für eine langfristige und vertrauensvolle Kundenbindung sind individuelle Service- und Betreibermodelle. Diese sind exakt auf die Anforderungen der WITRON-Kunden abgestimmt. Darüber hinaus ist die vollumfängliche Abdeckung des kompletten Projekt-Regelkreises die bestmögliche Basis für die permanente Weiterentwicklung von bestehenden Logistikmodulen sowie für Neuentwicklungen, ausgerichtet am Marktbedarf.
Zahlreiche Top-Unternehmen aus Handel und Industrie, in Europa und in Nordamerika, betreiben bereits seit Jahren ihre Distributionszentren erfolgreich mit WITRON-Lösungen und setzen auch zukünftig auf die gemeinsame Partnerschaft. Ein Bestandskundenanteil von 80% – also Kunden, die bereits zwei oder mehr Logistikanlagen von WITRON beauftragt haben – ist eine deutliche Aussage über die Zufriedenheit der Kunden mit WITRON.
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