Seit der Corona-Pandemie achten viele Menschen deutlich öfter auf saubere Hände als sonst. "Man könnte sagen: Dies gehört zu den wenigen guten Folgen der Pandemie", sagt Prof. Dr. Iris Chaberny (Foto), Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). "Das Händewaschen als Basishygiene ist verinnerlicht worden. Zusammen mit Mundschutz, Abstand halten und Lüften wurde erreicht, dass es keine winterliche Grippewelle gab und vor allem die Corona-Infektionen nicht durch die Decke gingen. Wenn wir diesen Hygiene-Status beibehalten, werden wir gestärkt aus der Pandemie herausgehen. Denn dann sind auch viele andere Infektionskrankheiten beherrschbar."

Mit Blick auf den Welt-Handhygienetag am 5. Mai rät die Chef-Hygienikerin des UKL Erwachsenen, das häufige Händewaschen mit Seife durch eine Händedesinfektion zu ersetzen: "Die Seife zerstört bei jedem Waschen ein wenig die Schutzschicht der Haut. Sie kann dadurch trocken werden und sich entzünden. Gute Desinfektionsmittel haben rückfettende Substanzen, helfen der Haut also, ihren natürlichen Schutzfilm, der auch aus Fetten besteht, zu erhalten."

Beim Benutzen von Desinfektionsmitteln darauf achten, nur solche Lösungen zu verwenden, die für die Hände vorgesehen sind. Etwa 30 Sekunden lang sollten Handinnenflächen, Handrücken und die Fingerzwischenräume eingerieben werden. Fingerspitzen und den Daumen nicht vergessen.

Da die meisten Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis hergestellt werden, ist es nicht ratsam, nach dem Desinfizieren nicht ins Gesicht und erst recht nicht in die Augen zu fassen. Damit Kinder gar nicht erst in diese Gefahr geraten, wird empfohlen, bei den Kleinen nur auf das normale Händewaschen mit Seife zu achten.

"Das Händewaschen stellt ja die einfachste und wirksamste Maßnahme dar, sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Gerade für Kinder ist es leicht zu praktizieren und bringt gute Ergebnisse", so Prof. Chaberny. Stehen Erwachsene vor der Frage "Seife oder Desinfektionsmittel?", dann sollte – wenn keine Unverträglichkeiten bestehen – so entschieden werden: Sind die Hände schmutzig, dann diesen Schmutz mit Wasser und Seife mechanisch entfernen. Wurden aber nur Türkliniken angefasst oder den Einkaufswagen, dann ist die Handdesinfektion besser.

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Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitälteste deutsche Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 400.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden

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