Im Fokus des Marktinteresses standen die US-Inflationszahlen für Mai. Ähnlich wie bereits im April fiel der Anstieg der Inflation stärker aus als erwartet. Der Consumer Price Index stieg gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und die Jahresrate stieg auf ein 13-Jahres-Hoch von fünf Prozent. Die Kerninflationsrate stieg gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent, was einer Jahresrate von 3,8 Prozent entspricht. Dies stellt den höchsten Stand seit 29 Jahren dar. Die Diskussion an den Märkten konzentrierte sich auf die Frage, ob dieser Inflationsschub nur vorübergehend ist oder sich die Inflation dauerhaft auf einem höheren Niveau einpendeln wird, was wiederum eine Reaktion der Notenbanken zur Folge haben dürfte. Bisher scheint der Marktkonsensus dem Narrativ der Zentralbanken zu folgen, die regelmäßig die transitorische Entwicklung der Inflationszahlen betonen und dementsprechend keine Gründe für eine Rückführung ihrer expansiven Geldpolitik sehen. In der Eurozone wurden kaum relevante Marktdaten veröffentlicht. Lediglich der ZEW-Index ist erwähnenswert: Die Konjunkturerwartungen trübten sich im Juni etwas ein (79,8 nach 84,4 Punkten). Die aktuelle Lage wurde hingegen deutlich besser beurteilt (-9,1 nach -40,1 Punkten). Wenig Neues gab es auch von der EZB zu vermelden: Zwar wurden die Wachstums- und Inflationsprognosen teilweise deutlich angehoben, geldpolitisch und bei den Anleihekäufen bleibt jedoch alles wie gehabt.

Im anhaltend positiven Marktumfeld entwickelte sich der europäische Aktienmarkt am besten. Ein etwas geringeres Plus wiesen die USA auf und der japanische Aktienmarkt verzeichnete ein kleines Minus. Die Schwellenländer entwickelten sich ebenfalls positiv, konnten die Industriestaaten jedoch nicht outperformen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung konnten Small Caps gegenüber Large Caps in den USA outperformen, während sie in Europa eine Underperformance aufwiesen. Auf Ebene des Investmentstils entwickelte sich sowohl in den USA als auch in Europa das Growth-Segment besser als Value-Aktien. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Gesundheit, zyklischer Konsum und IT. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Financials, Rohstoffe und Industrials. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Sektoren Gesundheit, IT und Telekom ab. Eine Underperformance kam aus den Sektoren Financials, Rohstoffe und Industrials.

Im Rentenbereich wiesen Euro-Staatsanleihen im Umfeld rückläufiger Zinsen Kurszuwächse auf. US-Staatsanleihen konnten ebenfalls zulegen. Unternehmensanleihen entwickelten sich positiv, ebenso Hochzinsanleihen. Allerdings konnten diese beiden Segmente nicht mit der Wertentwicklung von Staatsanleihen mithalten.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,44 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 0,21 Prozent stärker. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg um rund einen US-Dollar und schloss bei 72,69 US-Dollar.

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