Thomas Rojahn, Geigenbaumeister, sieht es nicht gerne, wenn Geigen vom Paketdienst geliefert werden. Er legt Wert darauf, seine Geigen den Kindern in der Geigenwerkstatt persönlich zu überreichen.

Der Entschluss Geigenbauer zu werden, kam durch eine glückliche Begegnung mit dem Harmoniker Hans Cousto. Vor allem interessiere ihn das Oktavgesetz, das Cousto entdeckt hat. Es ermöglicht, zum Beispiel Planeten in ihren Bahnen, Sphärenharmonien, auch die Spektren der Moleküle und Atome exakt in den Hörbereich zu transponieren und sich so die Schwingungsverhältnisse zu vergegenwärtigen. „Für mich schwingt alles, damit ist alles Musik – deshalb bin ich in die Welt der Klänge eingetaucht und begann Klangkörper zu bauen“, sagt Thomas Rojahn.

Geigenbau ist kein vom Aussterben bedrohtes Handwerk. Damit das so bleibt, empfängt er seit 2018 im Rahmen des Programms „Abenteuer Beruf“ von Berliner Schulpate ab und zu Grundschulkinder der vierten/ fünften Klassen in seiner Werkstatt in Alt-Treptow und bringt ihnen sein Handwerk nahe. Es mache ihm Spaß, die neugierigen Fragen der Kinder zu beantworten und freut sich über deren Interesse an der für sie unbekannten Welt des Instrumentenbaus. „Wenn man Kinder für seinen Beruf begeistern will, muss man ihnen das Metier auch vorstellen. Damit kann man nicht früh genug anfangen“, findet er.

Kritisch sieht er die Entwicklung, alles Mögliche, auch Instrumente, online zu bestellen. Er legt Wert darauf, den Kindern die passende Geige persönlich zu überreichen und findet es schön mit anzusehen, wie die Kinder mit ihren Geigen wachsen. Manche begleitet er schon seit Jahren. Derzeit werden viele Instrumente eher von den Postboten geliefert. Durch diese Entwicklung geht ein wesentlicher Bezug zum Instrument und Instrumentenbau verloren.

Über diese und einige andere Gedanken sprach Thomas Rojahn als Botschafter des Monats Juni im Interview mit Berliner Schulpate.

Lesen Sie das Interview hier: https://www.berliner-schulpate.de.

Berliner Schulpate führt seit Mitte 2020 Interviews mit engagierten Berufspat*innen durch. Sie berichten über ihre persönlichen Beweggründe, warum sie sich für die frühe Entwicklung von Berufswünschen bei Kindern in Grundschulen einsetzen und teilen die Grundidee, dass Berufsorientierung schon in der Grundschule beginnen sollte und nicht erst in der 8. oder 9. Klasse.

Über Thomas Rojahn, Geigenbaumeister
Thomas Rojahn betreibt eine Meisterwerkstatt für Geigenbau in Berlin-Alt-Treptow. Seine musischen und handwerklichen Fähigkeiten führten ihn zum Beruf des Geigenbauers. 2005 legte er seine Meisterprüfung ab. Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Neubau von Streichinstrumenten. Aber auch Reparatur, Klangeinstellung, Instrumentenverleih und individuelle Beratung bietet er an.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.rojahngeigen.de.

Über die Berliner Schulpate gemeinnützige GmbH

Berliner Schulpate bringt das praxisnahe Kennenlernen von Berufen in Grundschulen. Seit dem Start 2012 haben sich mehr als 500 Unternehmen, Betriebe und Freiberufler*innen als Berufspat*innen engagiert und Grundschulkindern in 27 teilnehmenden Schulen Einblicke in ihre Berufe ermöglicht. Berliner Schulpate ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Handwerkskammer Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert sowie von der Berliner Volksbank eG und der GASAG AG finanziell unterstützt.

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