Der BUND Thüringen gratuliert dem Nationalpark Hainich zum zehnjährigen Jubiläum seiner Ausweisung als UNESCO-Weltnaturerbe. Am 25. Juni 2011 wurden Teile des Nationalparks zusammen mit weiteren vier naturbelassenen Buchenwäldern in Deutschland in die gemeinsame Welterbestätte "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" aufgenommen. Für den BUND Thüringen ist der Nationalpark Hainich ein Leuchtturm des Naturschutzes im Freistaat. Damit das so bleibt, muss sich die Natur dort auch weiterhin ohne menschliche Eingriffe entwickeln können.

„Der Hainich ging als erster Buchenwald-Nationalpark Deutschlands vor zehn Jahren als UNESCO-Weltnaturerbe in den ideellen Besitz der gesamten Menschheit über“, erklärt Frank Henkel, Sprecher des Landesarbeitskreis Wald des BUND Thüringen. „Wir gratulieren zu der großartigen Entwicklung, die der Nationalpark Hainich seitdem als weltweit bedeutendes Schutzgebiet sichtbar und erlebbar genommen hat.“

Mit der Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe hat sich Thüringen verpflichtet, der Natur hier Raum für ihre ungestörte Entwicklung zu geben, so Henkel weiter. ‚Natur Natur sein lassen‘ müsse auch in Zukunft als Motto für die gesamte Fläche des Nationalparks gelten.

Naturbelassenen Wäldern wie dem Nationalpark kommt aus Sicht des Verbandes gerade in Zeiten des bedrohlichen Klimawandels und akuten Artensterbens eine besondere Bedeutung als „Freilandlabore“ zu. Henkel: „Diese Wälder sind die letzten noch verbliebenen Relikte eines ursprünglich flächig in Deutschland verbreiteten Ökosystems. Sie sind Zufluchtsort für eine Vielzahl echter Waldbewohner, angefangen von der Wildkatze über verschiedene Vogel- und Fledermausarten bis zu ausgesprochenen Spezialisten unter den Insekten und Pilzen. In naturbelassenen Waldökosystemen können wir sehen, wie sich stabile Wälder als unsere ‚Urwälder von morgen‘ entwickeln können."

„Maßnahmen der Landschaftspflege sowie die Wildbestandsregulierung auf Flächen des Nationalparks müssen weiter reduziert werden“, forderte Henkel. „Auf den Welterbeflächen muss die Jagd tabu sein, damit die Naturprozesse dort ungestört ablaufen können.

Mit der Ausweisung als UNESCO-Weltnaturerbe gehe die Pflicht einher, die wertvollen und selten gewordenen Buchenwald-Ökosysteme, wie den Nationalpark Hainich, als Erbe der Menschheit für die Nachwelt zu erhalten.

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