- B3 gründet mit dem Talent Forum eine Plattform für die Vernetzung regionaler, nationaler und internationaler Young Professionals und Kreativ-Talente
- B3 präsentiert Sonderreihe zum Thema Identität
- B3 bringt Kunst in den öffentlichen Raum
Mit dem neuen „B3 Talent Forum“ widmet sich die B3 Biennale in spezieller Weise der Förderung junger Kreativ-Talente. Es vereint zwei neue Formate zur Förderung, die Initiative „HessenLab“ und das hochschulübergreifende Abschluss-Förderprogramm „HAB-Hessen“, und gibt den Teilnehmenden einen zusätzlichen Raum dafür, sich – auch international – zu präsentieren und zu vernetzen.
Die Initiative HessenLab wurde in enger Kooperation zwischen der HessenFilm und Medien GmbH und der B3 ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel ist es, eine Plattform für Young Professionals und Kreativ-Talente aus den Bereichen Film, Kunst, XR und Games mit besonderem Augenmerk auf regionale, nationale und internationale Vernetzung zu installieren. Noch bis zum 15. Juli können sich Interessierte für das HessenLab bewerben. Gesucht werden 25 internationale Kreativ-Talente, die ein eigenes Projekt im Anfangsstadium im Austausch mit Expertinnen und Experten und den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen weiterentwickeln. Der Schwerpunkt des Konferenzprogramms liegt auf dem Aufbau internationaler Netzwerke, der Anbahnung von Ko-Produktionen und der künstlerischen Reflexion der Projektideen.
Das Konferenzprogramm setzt sich zusammen aus Masterclasses, interaktiven Workshops und Einzelmentoring zu Themen wie Producing, Netzwerkaufbau und -pflege, Finanzierungs- und Rechtsfragen und Vermittlung von kreativem Know-how, insbesondere auch narrativen Ansätze und Techniken, sowie auf beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten einschließlich Förderung und Fundraising.
Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn legt besonderen Wert auf die nachhaltige Förderung junger Talente und des Film- und Medienstandortes Hessen: „Wir wollen, dass alle klugen und kreativen Köpfe ihr volles Potenzial entfalten können, denn dann erschaffen sie Dinge, die uns alle bereichern und voranbringen. Das ermöglicht uns einzigartige künstlerische Erfahrungen und auch einen gesellschaftlichen Dialog mit vielen verschiedenen Stimmen mit den Mitteln der Kunst. Dafür brauchen sie künstlerische Freiräume und eine gute Förderung – und deshalb wollen wir junge Künstler_innen und Medienschaffende bei der Vernetzung und der Erschließung internationaler Märkte unterstützen und gleichzeitig Hessen als Kreativ- und Studienstandort mit überregionaler Strahlkraft präsentieren. HessenLab, HAB-Hessen und B3 Talent-Forum können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
„Es freut mich sehr, dass wir unsere Idee eines HessenLabs mit internationaler Zugkraft und hochkarätigem Rahmenprogramm nun mit Unterstützung der B3 umsetzen können. Wir erhoffen uns viele gelungene und spannende Projekte, die unsere regionalen Talente dann in internationalen Ko-Produktionen umsetzen. So können in Hessen auch in den nächsten Jahren produzentische Strukturen wachsen, die den Standort nachhaltig voranbringen. Darüber hinaus werden alle teilnehmenden Talente immens von dem Austausch mit renommierten Kolleginnen und Kollegen profitieren“, so Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien GmbH.
Mit der Initiative HAB-Hessen, einem hochschulübergreifendem Abschlussförderprogramm für Studierende in Kunst-, Film- und Medienstudiengängen der Kunsthochschule Kassel, der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule Rhein Main und der Hochschule Darmstadt, die im Netzwerk der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA) kooperieren, befindet sich ein weiterer wichtiger Strang des B3 Talent Forum im Aufbau.
Die Kunsthochschule Kassel, die Hochschule für Gestaltung Offenbach und die Hochschule Rhein Main sollen für die Umsetzung des HAB-Konzeptes Mittel aus dem Hessischen Hochschulpakt erhalten. Die Hochschule Darmstadt finanziert ihren HAB-Anteil durch Haushaltsmittel aus dem Fachbereich Media. Außerdem unterstützt die HessenFilm und Medien GmbH die HAB-Initiative im Rahmen ihrer Hochschulförderung. Ein Beirat aus profilierten Film- und Medienprofis wird die HAB-Förderung begleiten: Anna Schoeppe (GF HessenFilm und Medien GmbH), Anne-Kathrin Brinkmann (ZDF/arte), Stefan Weil (Mitinhaber und GF Atelier Markgraph GmbH Frankfurt).
„Ich freue mich sehr über die intensive Unterstützung durch Ministerin Dorn, die enge Kooperation mit den Hochschulen aus dem Netzwerk der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA) und den Schulterschluss mit der HessenFilm, um diese wegweisende Förderung kreativer Talente in Hessen zu etablieren. Die B3 verstärkt diese Initiative mit ihrer Expertise und bietet eine attraktive, internationale Plattform, um nachhaltige Verbindungen zwischen Professionals der verschiedenen Medien- und Kreativbranchen und jungen Kreativen herzustellen, sowie den internationalen Austausch zwischen ihnen zu fördern“, formuliert Prof. Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) und Künstlerischer Leiter der B3, als Zielsetzung.
Zwischen Kryptokunst und Identität
Das ebenfalls neuentwickelte und vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain unterstützte „B3 Forum bewegtes Bild“ rückt in einer Sonderreihe das Thema „Identität“ in den Fokus. Nationale und internationale Künstler_innen und Medienschaffende werden mit ihren Arbeiten, Projekten und in Wortbeiträgen die verschiedenen Facetten dieses Sujets beleuchten und hinterfragen: Was bedeutet Identität für den Einzelnen, was für das Kollektiv? Was verbindet und was bindet? Welche Rolle spielt hierbei Storytelling und seine künstlerische Umsetzung?
Die B3 plant mit der für das B3 Forum bewegtes Bild ausgewählten Kunst in den öffentlichen Raum zu gehen und diese in vorübergehenden Leerständen, des neuen Kooperationspartners der B3, der Frankfurter Shopping-Mall MyZeil auszustellen. Die B3 will damit den Menschen die Möglichkeit geben, den öffentlichen und innerstädtischen Raum durch Kunst neu zu entdecken.
Darüber hinaus wird sich die B3 im Ausstellungs- und Konferenzbereich dem Phänomen der so genannten Kryptokunst stellen. Dabei handelt es sich um ein Genre, dass sich momentan mit hoher Geschwindigkeit entwickelt. Entsprechende Kunstwerke werden bereits für astronomische Summen gehandelt.
Vom 15. bis 24. Oktober bietet die B3 Biennale zum sechsten Mal den Film-, Kunst- und Medienschaffenden der Welt eine internationale Plattform für Innovation, Austausch und Sichtbarkeit. Sie richtete sich an Studierende, Absolvent_innen, Professionals und das
kunst-, film- und medienbegeisterte Publikum.
Die B3 2021 findet wie schon 2020 im hybriden Format statt. Zentraler Veranstaltungspartner ist die ASTOR Film Lounge My Zeil, u.a. als Gastgeber der B3-Filmprogramme und für das B3 Festivalzentrum.
Seit 2018 sind die B3 Biennale des bewegten Bildes, die Frankfurter Buchmesse und das Kreativfestival THE ARTS+ strategische Partner mit dem Ziel, eine einzigartige europäische Plattform für Medienkunst und das bewegte Bild, für innovative Medienentwicklungen und den wissenschaftlichen Diskurs rund um die Zukunft der globalen Kreativbranchen zu installieren. Auch 2021 planen die Partner wieder ein umfangreiches gemeinsames Programm.
Mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der das „Forum bewegtes Bild“ unterstützt, und der Wirtschaftsförderung Frankfurt sind zwei weitere langjährige B3-Partner auch 2021 wieder an Bord. Die begehrten B3 BEN Awards werden auch in diesem Jahr großzügig von Sylvia und Friedrich von Metzler unterstützt.
Künstler_innen aus 3 Kontinenten (Auswahl)
Anouk Wipprecht (Niederlande) ist eine niederländische FashionTech-Designerin, Ingenieurin und Innovatorin, die in Miami lebt. Sie arbeitet auf dem Gebiet der Wearable Robotics, mit dem Fokus auf Verhaltensaspekten der Interaktionen von körperbasiertem elektronischem Design. Sie möchte, dass ihre Kleidungsstücke die Interaktionen, die wir mit uns selbst und unserer Umgebung haben, erleichtern und erweitern. In Zusammenarbeit mit führenden internationalen Unternehmen wie z.B. Intel, Google, Adidas und vielen anderen erforscht sie, wie unsere Zukunft aussehen könnte, wenn wir Technologie in unsere Kleidung integrieren.
Tabita Rezaire (Frankreich) arbeitet hauptsächlich mit audiovisuellen und performativen Medien. Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit stehen Themen wie Kolonialismus und Technologie und deren Auswirkungen auf Identität, Technologie, Sexualität, Gesundheit und Spiritualität. Sie lebt in Französisch-Guyana, studiert derzeit Landwirtschaft und plant AMAKABA – ihre Vision für kollektive Heilung im Amazonaswald.
Jonathan Monaghan (USA) arbeitet crossmedial, u.a. mit Druck, Skulpturen und animierten Videos. Er will außerweltliche Objekte und Narrative erschaffen. Historische Kunstwerke und Science-Fiction dienen als Quellen für seine Werke. Unbewusste Ängste, die mit Technologie und Konsumwahn zu tun haben, sollen ans Licht kommen. Zu seinen Ausstellungsorten zählten das Sundance Film Festival, die Eremitage in Sankt Petersburg und das Palais de Tokyo in Paris. The New York Times und Vogue haben über ihn berichtet.
Jonathas De Andrade (Brasilien) studierte Kommunikation an der Universidade Federal de Pernambuco in Recife, der Stadt, in der er heute lebt und arbeitet. De Andrade arbeitet mit Installation, Fotografie und Video, um die Auswirkungen der Machtdynamik in der Gesellschaft, die Entwicklung der Menschheit und die Ethik zu erforschen, um die dauerhaften Folgen eines Kulturwandels zu kommunizieren, der die brasilianische Gesellschaft aufgrund verschiedener politischer Entscheidungen im zwanzigsten Jahrhundert tiefgreifend verändert hat. Seit 2007 arbeitet De Andrade mit dem Künstlerkollektiv A Casa como Convém (Das Haus, wie es sein sollte) zusammen, ein Kollektiv, das er in Recife, Brasilien, mitbegründet hat.
Sandra Mann (Deutschland) ist eine renommierte deutsche Künstlerin und Fotografin aus Frankfurt. Sie bedient sich einer großen Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen wie Fotografie, Installation, Skulptur, Video – befasst sie sich konzeptuell mit der Beziehung der Menschen zueinander, zur Natur, zur Umwelt, Tierwelt oder Genderthematik. Ihre Arbeit und Lehre ist durch die Erforschung der Grundlagen der Fotografie, Bildsprache und Bildwahrnehmung geprägt. 2021 wurde sie mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt geehrt.
Sin Wai Kin (aka Victoria Sin, Kanada) ist eine Künstlerin, die sich spekulativ und fiktional in den Bereichen Performance, Bewegtbild und schreibend ausdrückt, um normative Prozesse des Begehrens, Identifizierens und Objektivierens zu unterbrechen. Ihre Arbeit basiert auf persönlichen Erfahrungen und präsentiert stark konstruierte Fantasy-Welten und Erzählungen.
Nachgefragt: WebVideoCast „B3 in depth“ mit spannenden Gästen
Bis zur Veranstaltung im Oktober befragt der neue WebVideoCast „B3 in depth“ im Zweiwochentakt Akteur*innen aus verschiedenen Kreativ- und Kulturbranchen über ihre Erfahrungen, Visionen, Wünsche und Perspektiven in diesen schwierigen Zeiten. Den Auftakt machte am 25. März 2021 Punk-Rock-Ikone und Politik-Aktivist Jello Biafra, der als Leadsänger der Punk-Band Dead Kennedys bekannt wurde. Weitere spannende Gäste waren bislang Sandra Mann, eine renommierte deutsche Fotokünstlerin, Computerspiele-Komponist Chris Huelsbeck, die niederländische FashionTech-Designerin Anouk Wipprecht, Internet-Archivar Jason Scott (USA), Independent-Film-Guru Chris Gore (USA) sowie Technologie-Forscherin Julie Carpenter (USA).
Als crossmediales Bewegtbild-Festival mit Filmscreenings, Ausstellungen, Konferenz- und Workshop-Programmen sowie diversen Wettbewerbsformaten führt die B3 den genre- und länderübergreifenden Diskurs über Trends und Entwicklungen des bewegten Bildes in den Themenfeldern Film, Kunst, Games und XR. Ziel der 2012 gestarteten Veranstaltung ist es zum einen, eine breit angelegte interdisziplinäre Allianz für das bewegte Bild zu schaffen, und zum anderen, der internationalen Kultur- und Kreativwirtschaft eine übergreifende Plattform für Innovation und Austausch zu bieten. Veranstalter der B3 Biennale des bewegten Bildes ist die Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG). Träger der B3 ist das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Förderer und Partner sind der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Wirtschaftsförderung Frankfurt sowie Sylvia und Friedrich von Metzler. Strategischer Partner der B3 sind die Frankfurter Buchmesse, THE ARTS+, Film London u.v.a.m.
B3 Biennale des bewegten Bildes
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