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Markus Schlüter, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR):

Die Innenstädte müssen ihre soziale und wirtschaftliche Funktion behalten, dafür braucht es mehr Flexibilität und Förderung für gute Ideen. Die Innenstadtkonferenz Ruhr zeigt, dass sich die Kommunen in der Metropole Ruhr bereits auf den Weg gemacht haben.“

RUHRGEBIET. Der Umbau der Innenstädte in der Metropole Ruhr hat bereits begonnen.  Auf der Innenstadtkonferenz Ruhr präsentierten erstmals fünf Kommunen gemeinsam ihre konkreten Projekte. In einem Positionspapier fordern sie zusammen mit der Business Metropole Ruhr GmbH mehr Flexibilisierung und Unterstützung, um Ideen zur Innenstadtentwicklung umsetzen zu können.

Bochum, Duisburg, Hagen, Moers und Schwelm zeigten auf der digitalen Konferenz aktuelle Projekte zur Umgestaltung ihrer Innenstädte. Dabei traten Wohnen, Arbeiten, Aufenthalts- und Erlebnisqualität sowie Klimagerechtigkeit an die Seite der reinen Handelsfokussierung und zeigten ein vielfältigeres Zukunftsbild der Zentren.

„Die Innenstädte in ganz Deutschland stehen durch Onlinehandel und Covid19 vor großen Herausforderungen. Sie sind und bleiben aber der Ort, an dem Menschen zusammenkommen. Sie sind der Ort, an dem Stadtgesellschaft lebt“, sagte Markus Schlüter, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr (BMR): „Die auf der Innenstadtkonferenz vorgestellten Projekte zeigen, dass die Kommunen im Ruhrgebiet den Willen und die Kreativität haben, neue Wege zu gehen.“

Städte sind unterschiedlich, deshalb braucht es individuelle Lösungen. Gemeinsam fordern die beteiligten Kommunen deshalb in einem Positionspapier mehr Spielraum für Experimente. Die Einrichtung von Experimentierklauseln und die Überarbeitung von Bauplanungs- und Bauordnungsrecht sollen helfen, neue Nutzungsmischungen zu ermöglichen. Ebenso fordert das Positionspapier eine Verstetigung der Städtebauförderung auf hohem Niveau und neue Fördermöglichkeiten, um temporäre Maßnahmen zur Innenstadtentwicklung durchzuführen.

„Die Innenstadt der Zukunft muss mehr bieten als nur Einzelhandel und Gastronomie. Deshalb haben wir für Bochum Pläne auf den Weg gebracht, die einen attraktiven Nutzungsmix aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Wohnen und Arbeiten entwerfen – und die Aufenthaltsqualität insgesamt deutlich steigern“, sagte Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung.

Die Innenstadtkonferenz Ruhr sendete digital von der Dachterrasse des Start-up-Inkubators WERK X in der Bochumer Fußgängerzone mit Blick auf das in Bau befindliche Viktoria Karee. In Liveschaltungen aus den anderen Innenstädten berichteten die Partner von ihren Plänen und Projekten.

„Die Innenstädte müssen ein Erlebnisraum mit Aufenthaltsqualität werden. Wichtige Faktoren sind hierbei ein attraktiver Einzelhandel mit mehr Pop-up-Stores und Boutiquen sowie mehr werthaltige Gastronomieangebote eingebettet in Kunst, Kultur und Stadtgeschichte“, so Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der GFW Duisburg.

Aus Hagen berichtete Volker Ruff, Geschäftsführer der HAGEN.AGENTUR, vom Programm M12: „Mit M12 möchten wir ein ideenförderndes Umfeld für Hagen schaffen. Ob für die Hagener Bürger*innen, die in der Entdeckerlounge auf der Suche nach Inspirationen und Insider-Tipps rund um Hagen sind oder für kreative Denker und Macher, die im Co-Creation-Space spannende und innovative Projekte verwirklichen.“

Die Neugestaltungspläne in Schwelm erläuterte Bürgermeister Stephan Langhard: „Mit dem Neubau des Kulturzentrums und des neuen Rathauses mitten in unserer Innenstadt setzt die Stadt klare Zeichen für den Umbau und die Neugestaltung der Schwelmer City. Zusammen mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) – „neue.mitte Schwelm" wollen wir mit hoffentlich fließenden Städtebaufördermitteln des Landes und eigenem städtischen Geld in den kommenden sieben Jahren mehr als 50 Mio. Euro in die Stadtmitte investieren, um die Innenstadt zu modernisieren und städtebaulich wie funktional aufzuwerten und zukunftsfest zu machen.“

Die Herausforderung Klimawandel hat man in Moers im Blick, so der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp: „Die Ideen unseres Konzepts ‚Grün inne Stadt‘ sind ein Beitrag für die städtebauliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Sie sorgen außerdem für die notwendige positive Entwicklung der Moerser Innenstadt. Der innerstädtische Einzelhandel und somit die Stadtkerne selbst stehen überall vor einem massiven Umbruch. Er lässt sich nicht aufhalten, aber gestalten. Es wird zukünftig insbesondere darum gehen, Erlebnisräume und mehr Aufenthaltsqualitäten zu schaffen. Hier hat Moers schon heute herausragende Standortvorteile, die wir mit diesem Konzept künftig weiter verbessern können."

Die Innenstadtkonferenz Ruhr ist eine gemeinsame Veranstaltung der Business Metropole Ruhr GmbH mit der Bochum Wirtschaftsentwicklung, der GFW Duisburg, der Hagen Business, der Stadt Moers und der Stadt Schwelm.

Die BMR empfiehlt, die auf der Konferenz angestoßene Debatte fortzusetzen und möglichst zeitnah einen Dialogprozess für die Treiber und die Entscheider der Innenstadtentwicklung in der Metropole Ruhr anzugehen.

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