Was: Pop-Up-Radweg mit menschlichen Pollern
Wann: Freitag den 9. Juli, ab 17 Uhr
Wo: Schönhauser Allee ab Stargarder Straße in 10437 Berlin
Die Schönhauser Allee ist einer der von Radfahrenden am meisten befahrenen und gleichzeitig gefährlichsten Straßen in Berlin. Es ist keine Seltenheit, dass man in der rush hour nicht mehr bei Grün über die Ampel kommt, weil sich die Radfahrenden auf dem 80 cm breiten holprigen Radstreifen nach hinten stauen. Dieser Hochbordradweg wurde zwar an vielen Stellen ausgebessert und asphaltiert, aber er ist immer noch zu schmal zum sicheren Überholen.
Es ist schon längst beschlossen, dass auf der Magistrale mindestens zwei Meter breite Radwege anstelle der Parkstreifen auf der Fahrbahn errichtet werden sollen. Es tut sich aber nach wie vor nichts. „Wir zeigen, dass man mit Pop-Up-Maßnahmen schnell und unkompliziert Radwege anlegen kann, um sie dann im Nachhinein zu verstetigen. Es entspricht in keinster Weise der Realität, dass der Autoverkehr in der Schönhauser Allee mit sechs Spuren beglückt wird, während die Radfahrenden gerade mal 80 Zentimeter pro Richtung bekommen“, so Tim Ullrich vom Netzwerk Fahrradfreundliches Pankow.
Ab 2025 soll die Brücke über dem Ringbahn-Graben abgerissen und neu gebaut werden. „Da mag es sinnvoll sein, jetzt keine fertige Infrastruktur einzurichten, die dann in wenigen Jahren wieder zerstört wird. Mit einer Pop-up-Maßnahme spart man viel Geld und erreicht trotzdem eine deutliche Verbesserung für den Radverkehr sowie Vorfahrt für Tram und den Umweltverbund”, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.
Die Abstimmungen zwischen Bezirk und Senat kommen nicht voran. Changing Cities hat ein zukunftsträchtiges Konzept für die Schönhauser Allee mit einem ausreichend breiten Radweg auf der bisherigen Kfz-Fahrbahn bei gleichzeitiger Anlage von Lieferzonen entwickelt. Mit diesem Konzept können auf der Schönhauser Allee weit mehr Menschen transportiert werden als beim jetzigen Vorrang des motorisierten Individualverkehrs. „Eine Verkehrswende hin zum Vorrang des Umweltverbundes (Fuß-/Rad-/ÖPN-Verkehr) ist nicht nur wegen des Klimawandels dringend geboten. Es ist gleichzeitig eine viel effizientere Art, städtische Mobilität zu ermöglichen”, sagt Sørensen von Changing Cities.
Die Veranstaltung ist polizeilich angemeldet; der Parkstreifen wird von der Polizei für Autos gesperrt. Wir bitten um Einhaltung der Hygieneregel.
Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
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