Zwischen dem 24. Mai und dem 29. Juni sind im Zoo Basel neun Totenkopfäffchen zur Welt gekommen. Nachdem eines davon verstarb, sind es derzeit acht Jungtiere, die von ihren Müttern herumgetragen werden.

Die Totenkopfäffchen sind zwischen Ende Mai und Ende Juli geboren. Eine solche Häufung von Geburten ist bei den auch Saimiri genannten Äffchen normal. Als eine der wenigen Affenarten haben Totenkopfäffchen eine zeitlich beschränkte Paarungszeit. Die Brunft fällt in Europa auf Dezember und Januar, und so häufen sich die Geburten im Mai und Juni.

Weibliche Totenkopfäffchen bleiben ein Leben lang in ihrer Gruppe. Die Männchen schliessen sich in der Natur zu Junggesellengruppen zusammen und besuchen die Weibchen nur zur Paarungszeit. Im Zoo dürfen die Männchen teilweise ganzjährig in der Gruppe bleiben. Die saisonale Fortpflanzung ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass auch die Hauptnahrung der Totenkopfäffchen nicht das ganze Jahr über verfügbar ist. Nach den Geburten besteht ihre Nahrung zu 80 Prozent aus Insekten, die restlichen 20 Prozent sind vorwiegend Früchte.

Zoo Basel koordiniert Zuchtprogramm

Das seit 2014 vom Zoo Basel koordinierte EAZA Ex-situ Programm (EEP) tauscht alle vier Jahre die Männchen der dem EEP angeschlossenen Zoos aus, um Inzucht mit den eigenen Töchtern zu verhindern. Das EEP wird für Europa, Australien und Asien vom Zoo Basel koordiniert. Zurzeit verwaltet das Programm knapp 1000 Tiere in 92 Institutionen, je zur Hälfte in Bachelorgruppen und Zuchtgruppen. Die grösste Gruppe von rund 80 Tieren lebt in den Niederlanden. Basel liegt bezüglich Gruppengrösse mit 31 Tieren im vorderen Mittelfeld. Jährlich werden im EEP etwa 300 Veränderungen aufgeführt; darunter rund 100 Geburten und gut 100 vom Koordinator empfohlene Transfers von Tieren zwischen den Zoos.

Ziel des EEP ist es, die genetische Vielfalt möglichst hochzuhalten und so für gesunde Zoopopulationen und Reservepopulationen zu sorgen. Die Art ist zwar nicht gefährdet, sie ist jedoch Botschafter für ihren Lebensraum und verwandte Arten. Von den sieben Arten Totenkopfaffen sind drei bedroht, und bei allen Arten sind rückläufige Populationen zu verzeichnen.

Botschaften per Urin-Nachricht

Totenkopfäffchen gehören zu den wenigen Primatenarten, die Geruch als Kommunikationsmittel einsetzen. Dazu urinieren sie auf Hände und Füsse und reiben sich damit ein. Diesen Umstand müssen die Tierpfleger beim Reinigen der Gehege beachten. Die Anlagen, vor allem die Kletterstrukturen, dürfen nur oberflächlich gereinigt werden, sonst gehen die Duftspuren verloren und man riskiert, den Zusammenhalt der Gruppe zu stören.

Neue Anlage für Schildkröten im Zoo Basel

Der ehemalige Nagerfelsen im Zoo Basel wurde umgestaltet. Jetzt leben dort zwei neue Schildkröten-Arten: die Westliche Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni hermanni) und die Breitrandschildkröte (Testudo marginata).

Fünf Individuen sind in die mediterran bepflanzte Anlage eingezogen: Zwei männliche Westliche Griechische Landschildkröten im Alter von sechs Jahren und drei männliche Breitrandschildkröten im Alter von 9 bis 32 Jahren wurden von einer privaten Zucht übernommen. Sobald die Anlage weiter eingewachsen ist und sich in der Haltung bewährt hat, sollen weitere Individuen aus der gleichen Haltung folgen.

Grösste Schildkröten Europas

Bei guter Pflege in Menschenobhut können Breitrandschildkröten bis zu 40 Zentimeter Panzerlänge erreichen. Auch wenn die Tiere im Freiland oft kleiner bleiben, sind sie die grösste Schildkrötenart Europas. Das besondere Merkmal dieser Art ist der lange, relativ flache und in der Mitte deutlich taillierte Panzer. Die Randschilder des hinteren Panzerrandes sind sehr ausladend und bilden die namengebende Krempe, die die hinteren Weichteile gut schützt. Auch die vordersten Randschilder sind lang ausgezogen, sodass sich die Tiere gut in ihren Panzer zurückziehen und die vordere Panzeröffnung mit den stark beschuppten Vorderbeinen verschliessen können. In der Natur geht die grösste Gefahr für die Tiere von Buschfeuern aus, trotzdem gelten sie in der Roten Liste nicht als bedroht.

Der Lebensraum der Breitrandschildkröten liegt in Griechenland und den vorgelagerten Inseln sowie im südlichen Albanien. Zudem findet man die Art auf Sardinien, wohin sie wahrscheinlich in der Antike durch Menschen verschleppt wurden. Dabei kommen die Tiere vom Meeresstrand bis auf 1300 m ü. M. vor, und dementsprechend vielfältig sind die Lebensräume, die von Dünen entlang der Küste über Olivenhaine und landwirtschaftliche Brachen bis zu steinigen, vegetationsarmen Bergwiesen reichen. Das hauptsächliche Habitat bildet aber die mediterrane Macchia, eine immergrüne und relativ dichte Buschvegetation bis 800 Meter Höhe, die im Zoo Basel nachgebildet wurde.

Schildkrötenfauna Sardiniens

In Sardinien trifft die Breitrandschildkröte auf die westliche Unterart der Griechischen Landschildkröte, sodass jetzt im Zolli zwei der drei Landschildkrötenarten Sardiniens zu sehen sind. Ausserdem findet man diese westliche Unterart auch auf den Balearen, auf Korsika, im nordöstlichen Spanien, im südöstlichen Frankreich und auf dem italienischen Festland. Mit 15 bis 20 Zentimeter Panzerlänge bleibt sie deutlich kleiner als die Breitrandschildkröte und auch kleiner als die östliche Unterart der Griechischen Landschildkröte, wie sie in Griechenland und auf dem Balkan lebt – dort nördlich bis Kroatien und Rumänien und östlich bis Bulgarien und Türkei. Damit ist ihr Verbreitungsgebiet deutlich grösser als das der Breitrandschildkröte. Dennoch ist die Art in der Roten Liste als potenziell gefährdet eingestuft, weil der Lebensraum nicht nur durch Buschfeuer, sondern auch durch Urbanisierung, Umwandlung in Agrarflächen und Einsatz von Pestiziden bedroht ist.

Jahreszyklus

Von Mai bis Juli vergraben beide Schildkrötenarten zwei bis drei Gelege etwa 5 bis 10 Zentimeter tief im Sand. Bei Westlichen Griechischen Landschildkröten umfassen die Gelege in der Regel drei bis fünf Eier, bei den Breitrandschildkröten können es bis zu 15 Eier sein. Je nach Bruttemperatur brauchen die Schildkröten bis zum Schlupf 55 bis 70 Tage, wobei bei höheren Temperaturen vorwiegend weibliche, bei niedrigen Temperaturen vorwiegend männliche Tiere schlüpfen, die dann ab Spätsommer und Frühherbst unterwegs sind. Ab Oktober, wenn die Temperaturen sinken, vergraben sie sich im Erdreich und unter Sträuchern und überdauern den Winter inaktiv, bis sie im März oder April wieder aktiv werden.

 

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