In der bremischen Wirtschaft stehen die Zeichen auf Erholung. Zwar zeigen sich einige besonders stark vom Lockdown betroffene Wirtschaftsbereiche weiterhin angeschlagen, insgesamt sorgen aber die starke Außenwirtschaft und die schrittweise Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen im Inland für eine überwiegend gute Geschäftslage und positive Geschäftsaussichten für die kommenden Monate.

Geschäftslage und Geschäftserwartungen in allen Wirtschaftsbereichen zusammengenommen, steigt der Handelskammer-Konjunkturindikator für die bremische Wirtschaft kräftig an. Das sind die Ergebnisse der Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2021 der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven unter 373 Betrieben aus Produzierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen im Land Bremen.

Die befragten Unternehmen planen wieder mehr Investitionen zu tätigen und die Beschäftigung auszubauen. Als Risiken für die Geschäftsentwicklung rücken neben den weiterhin auch pandemiebedingt unsicheren Rahmenbedingungen der Fachkräftemangel sowie die Preisentwicklung von Energie, Rohstoffen und Materialien in den Fokus der Unternehmen.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger sagt: „Die starke Entwicklung der Weltwirtschaft und die Wiederbelebung des Inlandgeschäfts sorgen für Zuversicht bei den Unternehmen in Bremen und Bremerhaven. Das sind gute Signale für die Wirtschaft im Land Bremen nach dieser pandemiebedingt wirtschaftlich schweren und für manche Unternehmen auch existenzbedrohenden Zeit.“

Besonders positiv fallen die Bewertungen des Groß- und Außenhandels sowie der Verkehrs- und Logistikwirtschaft aus. Abweichend davon laufen die Geschäfte in der Hotellerie und Gastronomie sowie Teilen des Einzelhandels weiterhin schlecht. In den Sonstigen Dienstleistungen stellt sich die Lage mit wenigen Ausnahmen, wie der Reisewirtschaft, in der Summe gut dar.

Dr. Matthias Fonger betont: „Neben der positiven Gesamteinschätzung sehen die Unternehmen auch einige Risiken, die den Aufschwung bremsen könnten. Dazu gehört die Befürchtung, für den steigenden Arbeitsbedarf nicht genug Fachkräfte akquirieren zu können. Insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie stellt auch die Beschaffung von Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten ein immer größeres Problem dar.“ Auch die weiter bestehende Möglichkeit einer erneuten Pandemiewelle in den kommenden Monaten bereite den Unternehmerinnen und Unternehmern Sorge.

Geschäftsklima in der Stadt Bremen

Die stadtbremische Wirtschaft befindet sich auf Erholungskurs. Geschäftslage und Geschäftserwartungen zeigen sich im Vergleich zum Frühjahr branchenübergreifend deutlich verbessert. Abgesehen von Branchen, die stark unter dem Lockdown gelitten haben und teilweise noch immer unter pandemiebedingten Einschränkungen leiden, werden sowohl die aktuelle Situation als auch die Aussichten auf die kommenden zwölf Monate überwiegend positiv bewertet.  

Geschäftsklima in Bremerhaven

Das Geschäftsklima in der Bremerhavener Wirtschaft zeigt sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich aufgehellt, die Stimmung bleibt aber noch etwas verhaltener als in der Stadt Bremen. Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen in der Seestadt in der Summe in etwa neutral beurteilt. Eine überwiegend positive Situation wird aus dem Produzierenden Gewerbe gemeldet. Für die kommenden zwölf Monate wird branchenübergreifend insgesamt mit einer leichten Verbesserung der Geschäfte gerechnet. Vergleichsweise positiv sind die Erwartungen an das Exportgeschäft. Dies wird vor allem der Hafen- und Logistikwirtschaft Auftrieb verleihen.

Geschäftsklima nach Branchen

Die Stimmung in der bremischen Industrie zeigt sich erneut deutlich verbessert. In der Summe melden die Unternehmen einen für diese Jahreszeit leicht erhöhten Auftragsbestand. Darüber hinaus ist die Zahl der Auftragseingänge aus dem Inland wie auch aus dem Ausland kräftig gestiegen. Insgesamt liegen die Bewertungen per Saldo sowohl für die gegenwärtige Geschäftslage als auch für die Geschäftsprognosen deutlich im positiven Bereich. Für Probleme sorgt allerdings immer häufiger die Beschaffung von Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten.

Im Baugewerbe wird das laufende Geschäft weiterhin überwiegend positiv bewertet. Die Auftragsreichweite ist nach wie vor vergleichsweise hoch, allerdings bleibt die Zahl der neu eingehenden Aufträge rückläufig. Darüber hinaus stellen die mangelnde Verfügbarkeit und enorme Preissteigerungen von dringend benötigten Materialien für fast alle Unternehmen eine erhebliche Herausforderung dar.

Im Einzelhandel unterscheidet sich die Stimmung weiterhin zwischen den Bereichen, die sehr stark von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen sind, und jenen, die keine Einbußen hinnehmen mussten oder ihre Umsätze während der Pandemie sogar steigern konnten. In der Summe wird die aktuelle Lage weiterhin überwiegend negativ beurteilt, jedoch weniger deutlich als zuletzt.

Die Stimmung im Groß- und Außenhandel zeigt sich deutlich verbessert. Die laufenden Geschäfte werden aktuell zumeist positiv bewertet. Darüber hinaus rechnen die befragten Händler in der Summe überwiegend mit einer günstigen Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Die zumeist positiven Rückmeldungen werden sowohl für das Inlands- als auch für das Auslandsgeschäft gemeldet.

In den Verkehrs- und Logistikdienstleistungen hat sich die Stimmung weiter aufgehellt. Die befragten Unternehmen melden mehrheitlich gestiegene Umsatz- und Beförderungsvolumina. Insgesamt werden sowohl das laufende Geschäft als auch die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate überwiegend positiv bewertet.

In der Hotellerie und Gastronomie haben die Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen zu einer leichten Stimmungsverbesserung geführt. Die aktuelle Geschäftslage wird aber weiterhin von den allermeisten Unternehmen als „schlecht“ bewertet. Die Geschäftsaussichten haben sich nach Einschätzung der Befragten in der Summe zwar deutlich verbessert, bleiben aber leicht negativ.

Von den Kreditinstituten werden sowohl das aktuelle Geschäft als auch die Aussichten für die kommenden Monate deutlich besser bewertet als zuletzt.

In den Sonstigen Dienstleistungen gibt es weiterhin einzelne Bereiche, in denen eine Normalisierung der Geschäfte noch nicht in Sicht ist. Insbesondere die Rückmeldungen von den Reise-, Kultur- und Veranstaltungsdienstleistern sind weiterhin negativ. Alle Dienstleistungsbereiche zusammengenommen, präsentiert sich die konjunkturelle Lage aber deutlich verbessert. Sowohl die laufenden Geschäfte als auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate werden überwiegend gut bewertet.

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