„Wir werden auch in Zukunft zum Erhalt einer breiten Impfbereitschaft eine unabhängige, wissenschaftliche und glaubwürdige Institution benötigen, der die Menschen vertrauen und die ihnen Schutz vor politischer Einmischung bietet“, betont Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes.
„In der derzeitigen Diskussion werden epidemiologische Pandemiebekämpfung, Individualschutz und Sozialpolitik in ungünstiger Weise völlig durcheinandergeworfen. Hier wäre eine transparente Begründung zur jeweiligen Entscheidung mit Darstellung der Gewichtung der verschiedenen Aspekte wichtig, egal welche Institution in der Pandemie eine Empfehlung oder Entscheidung trifft“, fordert der Präsident des BVKJ, Dr. Thomas Fischbach.
In der Sache selbst begrüßen BVKJ und Virchowbund die Ankündigung der STIKO, sich in den nächsten Tagen zur Frage der Impfung Jugendlicher und zu den Auffrischungsimpfungen zu äußern. Beide Verbände halten dies allerdings auch für überfällig.
Andere wichtige Fragen, wie Schulöffnung, gerechte Lernchancen und gesundheitliche Schäden durch die Pandemiemaßnahmen wie beispielsweise Depressionen oder Entwicklungsstörungen durch soziale Isolierung müssen und dürfen in einem Abwägungsprozess zu solchen Impfempfehlungen eine Rolle spielen. Am Ende muss das oberste Gebot die Sicherheit der zu Impfenden und eine transparente, ethisch begründete Güterabwägung sein.
Zur Frage der Auffrischungsimpfungen hätte es vollkommen ausgereicht, wenn die Gesundheitsministerkonferenz sich zur Vorbereitung der dritten Impfung verpflichtet hätte. Eine Empfehlung der STIKO hätte dann in Ruhe abgewartet werden können.
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