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  • DOSB-Präsident Hörmann zu Gast im Eurosport Cube
  • Hörmann zum Fünfkampf: "An den Weltverband appelliert, das gesamte Regelwerk selbstkritisch zu überprüfen"
  • Hörmann zu 12- oder 13-jährigen Olympiateilnehmern: "Auf diesem Weltspitzenniveau nicht verantwortbar"
  • Hörmann über das Abschneiden der deutschen Mannschaftssportler: "Die bittere Pille dieser Spiele"
  • Hörmann über einen möglichen Boykott der Spiele in Peking 2022: "Schließen wir kategorisch und konsequent aus"

Am vorletzten Olympiatag besuchte DOSB-Präsident Alfons Hörmann den Eurosport Cube in Tokio und wurde von dort ins Studio nach München teleportiert. Im Gespräch mit Medal-Zone-Moderator Oliver Sequenz sprach Hörmann über den Eklat im Reiten des Modernen Fünfkampfs der Frauen, äußerte sich mit Blick auf die 12 Jahre alte chinesische Olympiasiegerin im Wasserspringen kritisch zur fehlenden Altersgrenze bei den Spielen und schloss einen Boykott der Winterspiele 2022 in Peking "kategorisch und konsequent aus".

Den Fokus auf Team D gerichtet, sieht Hörmann das Primärziel erreicht, die Athlet:innen gesund durch die Spiele zu bringen. Enttäuscht zeigt sich der DOSB-Präsident vom Abschneiden der deutschen Teamsportler, freut sich aber im Gegenzug über Medaillen an anderer Stelle.

Unten finden Sie eine Auswahl von Zitaten, die sie mit Quellnennung "Eurosport" gerne in ihrer Berichterstattung verwenden können. Zudem finden Sie unten den Link zum kompletten Interview sowie einen Embed Code, über den Sie das Gespräch kostenlos in ihre Online-Berichterstattung einbetten können.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann im exklusiven Eurosport-Interview im Cube…

…zieht ein Fazit zu Tokio: "Unser Primärziel – die Sportlerinnen und Sportler gesund durch die Spiele und auch wieder zurück zu bringen – werden wir erreichen. Die Befürchtungen, die Olympischen Spiele könnten sich zu einem Superspreader-Ereignis entwickeln, haben sich gottseidank nicht bestätigt. Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen – insbesondere auch das Thema impfen, impfen und noch mal impfen mit 95 Prozent Quote in unserem Team – haben dazu geführt, dass wir mit einem Ausnahmefall sicher über die Spiele kamen."

…zum Fall Schleu/Raisner: "Wir haben heute Vormittag die Delegationsleitung einberufen und die Trainerin, die Athletin und die Sportdirektorin zu uns gebeten, um die gesamten Vorgänge des gestrigen Tages zu reflektieren. Als ersten Beschluss haben wir dringend an den Weltverband appelliert, das gesamte Regelwerk selbstkritisch zu überprüfen, weil wir die 20 Minuten Aufwärm- und Kennenlernphase zwischen Reiterin und Pferd dauerhaft nicht als faire, sachgerechte und sinnvolle Lösung sehen. Wir haben die Trainerin von den heutigen Aufgaben beim Männer-Wettbewerb entbunden. Wir haben nochmals klar und deutlich festgestellt, dass das Pferd nach unserer Erfahrung und nach Einschätzung von Experten keinen zweiten Durchgang hätte gehen dürfen. Als dritten Punkt fordern wir den internationalen und nationalen Verband auf, die notwendigen Schlüsse aus den Begebenheiten des gestrigen Tages zu ziehen und für die Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass vergleichbare Bilder nicht mehr zu sehen sind."

…über das Abschneiden von TeamD: "Das medaillenlose Abschneiden der Ball- und Teamsportarten ist die bittere Pille dieser Spiele. Dafür gab es in anderen Sportarten schöne Erfolge. Ich bin überzeugt, dass wir mit den Verbänden gemeinsam nun die notwendigen Schritte auf den Weg bringen, dass sich das in Paris und danach wieder ändert."

…zur Nachwuchsförderung und ihre wilden Triebe: "Das, was wir hier zum Teil gesehen haben – zwölf und 13 Jahre alte Athletinnen und Athleten – halte ich auf diesem Weltspitzenniveau nicht für verantwortbar. Das kann nicht der Sport sein, den wir in Deutschland wollen – und ich meine auch, dass das nicht der Sport sein kann, der dauerhaft weltweit zu verantworten ist. Denn bis jemand Leistungen abliefert, wie wir sie hier beispielsweise im 10-Meter-Turmspringen bei einer sehr, sehr jungen Chinesin gesehen haben, hat er unzählige Stunden und Trainingseinheiten hinter sich. Ich möchte nicht sehen, wie die Kindheit dieser Athletin ausgesehen hat. Das wäre in einem Land wie Deutschland unvorstellbar und sollte auch weltweit nicht der Maßstab sein, an dem sich Olympische Spiele orientieren. Um es sportfachlich einmal einzuordnen, ist es auch unlogisch, weil es nicht sein kann, dass auf olympischem Niveau bei den Jugendspielen eine Altersgrenze von 14 Jahren gilt, diese Altersgrenze aber bei den Erwachsenenspielen nicht gilt. Da scheint entsprechender Regelungsbedarf sinnvoll."

…gibt einen Ausblick auf Peking 2022: "Im Thema Corona-Management bleibt festzuhalten, dass Äußerungen, die während der Spiele von Tokio aus China kamen und auch aus dem IOC als Signal zu vernehmen waren, darauf hindeuten, dass die Regeln und Einschränkungen in China nochmals deutlich strenger sein werden, als wir das hier in Tokio erlebt haben. Stellt sich auch die Frage welcher Flair und welche Rahmenbedingungen sind unter den Gegebenheiten denkbar? Das Thema Menschenrechte wird uns bis zum Tag der Eröffnung und darüber hinaus beschäftigen. Das ist ein Thema, mit dem wir uns in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt haben. Wir waren mit den Verantwortungsträgern verschiedener Menschenrechtsgruppen im Gespräch und werden das in den nächsten Wochen und Monaten intensivieren, um uns und das gesamte TeamD auf die Diskussionen vorzubereiten. Wir wollen und werden die Athleten auch dabei unterstützen, wenn es geht, gekonnte Signale in die Richtung zu senden. Wir schließen aber eines, was auch immer wieder diskutiert wird, kategorisch und konsequent aus, nämlich einen möglichen Boykott der Spiele in Peking. In unserem Verständnis hat diese Vorgehensweise noch nie zu den nachhaltigen Veränderungen geführt hat, die man sich daraus wünscht."

Das komplette Interview im Video finden Sie hier: https://www.eurosport.de/olympia/olympia-tokio-2020/2020/dosb-chef-alfons-hormann-spricht-im-eurosport-cube-uber-den-reit-eklat-mit-annika-schleu_vid1524402/video.shtml

 

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