Vergangene Woche am 31.07. endete die TRANSURBAN Residency in Gelsenkirchen mit der Mythos Schalke-Tour, eine gemeinsame Führung durch den Stadtteil, zu der noch einmal alle relevanten Akteur*innen zusammenkamen: Olivier Kruschinski von der Stiftung Schalker Markt, Sarah Rissel und Roman Milenski vom Insane Urban Cowboys e.V., das Team von Urbane Produktion Ruhr sowie Georg Barringhaus, Projektkoordinator von TRANSURBAN. Von der St. Joseph Kirche am Grilloplatz führte die Tour über den Schalker Markt, wo in den letzten Wochen das französische Künstlerkollektiv YA+K aktiv geworden ist, hin zur alten Unterführung der Berliner Brücke, ein versteckter, brachliegender Ort, den die drei Künstler*innen Dawid Liftinger, Mabel Yu-ting Huang und Ole-Kristian Heyer künstlerisch interdisziplinär bespielten.

Was von den urbanen Interventionen in Gelsenkirchen bleibt und wie die Veränderungen und Potenziale der Räume in die Gesellschaft hineinwirken, wird sich in den zukünftigen Monaten zeigen. TRANSURBAN versteht sich als Impulsgeber, als vernetzender Akteur zwischen Städten, Initiativen und Programmen. TRANSURBAN initiiert Foren für Austausch, städteübergreifende Diskurse und künstlerische Verhandlungen öffentlicher Räume. Was ist urbane Kunst und in welchem Spannungsverhältnis steht sie zu Stadtraum und -gesellschaft? Was macht den öffentlichen Raum lebenswert und wie lässt er sich über Stadtgrenzen und Disziplinen hinweg denken und gestalten? In der Plattform wirken die Idee und Modelle des Common Spaces, eines gemeinschaftlich gestalteten und genutzten öffentlichen Raumes: Ort städtischen Lebens, in dem wir Meinungen, Ideen und Botschaften platzieren und Möglichkeiten entstehen lassen können.

„Architekten und Stadtplaner beschäftigen sich vor allem mit Raum, und die Rückseite der Medaille – das Leben – wird dabei oft vergessen. […] Urbanes Leben ist das, […] was zwischen den Gebäuden stattfindet: das komplexe und vielschichtige Leben, das sich vor unseren Augen im öffentlichen Raum, seinen Straßen, Durchgängen und Plätzen abspielt.“ – Jan Gehl

Genau wie in Gelsenkirchen werden auch am zweiten Programmort der diesjährigen TRANSURBAN Residenzen wieder interessante Akteur*innen zusammenfinden und mit künstlerischen Mitteln Unsichtbares sichtbar machen sowie Orte für Kultur und Stadtentwicklung schaffen.

Dieser zweite Programmort liegt in der Stadt Dortmund, zwischen den Stadtbezirken Innenstadt-West, der Nordstadt und Huckarde sowie am Rande des Kreativ.Quartiers Unionviertel. Unterhalb der Autobahnzubringer-Brücke Mallinckrodtstraße und umgeben von der Verkehrsachse Huckarder Straße sowie einem Abschnitt der renaturierten Emscher bildet dieser Ort einen sehr besonderen Transitraum. Im Rahmen von Urbane Künste Ruhr und dem Emscherkunstweg sind hier bereits die Landschaftsarchitektur Kunstpause (Atelier le Balto, 2016) und die akustische Installation Zur Kleinen Weile (Raumlabor, 2016) und damit erste Aneignungs- und Transformationsprozesse entstanden. Der für die künstlerische Intervention dedizierte Ort – typisch für die Stadtlandschaft Ruhr – ist gekennzeichnet durch Brüche und Kontraste, steht aber in seiner starken Durchflechtung von ökologischer und verkehrlicher Infrastruktur stellvertretend für die sich im Umbruch befindlichen Räume des Unionviertels, der Stadt Dortmund und des Ruhrgebiets im Ganzen.

Bisher ist dieser „Nicht-Ort“ neben den zwei künstlerischen Positionen durch Graffiti-Kunst geprägt. In den kommenden Wochen (15.08. – 12.09.) wird hier nun aber – in Kooperation mit dem lokalen Partner die Urbanisten e.V. – ein kreativer Parcours von Interventionen und Zukunftsvisionen entstehen. Protagonist der Kunst-Residenz ist Skate-Künstler Roberto Cuellar, der, gemeinsam mit der Skateboardinitiative Dortmund, eine skatebare Skulptur gestaltet und errichtet. Diese wird auch nach Ende der TRANSURBAN Residency Dortmund an dem Ort verbleiben und dauerhaft nutzbar sein. Dazu werden diverse Volunteers, lokale Forscher*innen und Studierende der Fachhochschule Dortmund (Fachbereich Architektur, Design und angewandte Sozialwissenschaften) sowie der Technischen Universität Dortmund (Fakultät Raumplanung) in den Gestaltungsprozess miteinbezogen, um den Raum künstlerisch zu erforschen, umzugestalten und für Dritte erlebbar zu machen. Recycling, Upcycling und das Nutzen nachhaltiger Rohstoffe sind zentrale Schlagworte in der Entwicklung der Skulptur. Es entsteht ein Ort für Kultur und Möglichkeiten, der zum Verweilen und zur Aneignung urbanen Raums einlädt.

Die Residenz wird Besucher*innen jeden Freitag ein Kulturprogramm bieten sowie jeden Sonntag zu Stadtgesprächen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen einladen.

Eine Einsicht in das Programm sowie Informationen zu den Projektpartner* innen entnehmen Sie bitte dem Anhang.

TRANSURBAN Residency Dortmund | 15.08. – 12.09.2021
Ort: Huckarder Straße 122-181, an der Emscher unter der Mallinckrodtbrücke

Öffnungszeiten Prozessraum & Infopoint:
Mo – Fr | 15:00 – 18:00 Uhr
Sa & So | 11:00 – 18:00 Uhr

Extras

Interview-Termine mit den beteiligten Kooperationspartner*innen oder Künstler*innen können auf Wunsch gerne organisiert werden.

Kooperation & Förderung

Die TRANSURBAN Residency in Gelsenkirchen und Dortmund gestaltet sich im Verbund mit einem vielfältigen Netzwerk bestehend aus Hochschulen und lokalen Initiativen.

Hierzu zählen die Kooperationspartner:
die Urbanisten e.V., Stiftung Schalker Markt und Insane Urban Cowboys e.V.

die Programmpartner:
Baukultur Nordrhein-Westfalen, FH Dortmund (Fachbereich Design, Studiengang Szenografie und Kommunikation / Forschungsprojekt ARDEAS), TU Dortmund (Studiengang Raumplanung), TH Köln (Studiengang Architektur), Emscherkunstweg, Skateboardinitiative Dortmund und Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen

die Medienpartner:
coolibri, kultur.west und urbanana

die Projektpartner:
ecce – european centre for creative economy und IAT – Institut Arbeit und Technik

sowie die Locationpartner:
Emschergenossenschaft und Lippeverband.

TRANSURBAN Urban Art in NRW wird gefördert durch das Förderprogramm Regionale Kulturpolitik des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen und der Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt-West.

Die TRANSURBAN Residency in Gelsenkirchen und Dortmund wird gefördert durch das Förderprogramm #heimatruhr des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein- Westfalen.

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TRANSURBAN
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Georg Barringhaus
Projektkoordination
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