Was kann ich gegen Lebensmittelverschwendung tun? Wie lange sind Lebensmittel wirklich haltbar? Und wo kann ich mich in Berlin engagieren? Zusammen mit der Heinrich-Böll-Bibliothek, foodsharing Pankow und Restlos Glücklich e. V. veranstaltet die Verbraucherzentrale Berlin einen Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung in Pankow. Mit vielen Tipps zur Haltbarkeit von Lebensmitteln und kreativen Ideen zur Verwertung von Resten wird Lebensmittelretten leicht gemacht.

Lebensmittel gehören auf den Tisch, nicht in die Tonne! Und doch landen auch in Berlin immer noch viel zu viele genießbare Lebensmittel im Müll.

Die Verbraucherzentrale Berlin legt mit dem Projekt „Berlin is(s)t klimafreundlich“ einen Fokus auf das Thema Reduzierung von vermeidbaren Lebensmittelabfällen. „Wer das Wissen rund um die richtige Lagerung und Weiterverwendung von Lebensmitteln hat, spart Geld, verbessert die persönliche Ökobilanz und beruhigt zudem auch sein Gewissen“, stellt Eva Katharina Hage, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin, fest. „Es fühlt sich ja niemand gut dabei, Lebensmittel wegzuwerfen. Häufig fehlen einfach die Ideen und das richtige Verständnis für das Mindesthaltbarkeitsdatum“, so Hage. Was tut man nun mit hartem Brot oder den drei Kilo Orangen, die alle gleichzeitig schnellstmöglich verbraucht werden sollten? Schmecke ich, wenn ein Joghurt schlecht geworden ist? Diese Fragen sollen im Rahmen des Aktionstages Lebensmittelverschwendung beantwortet werden.

Supermärkte, Bäckereien, Cafés, Wochenmärkte: Das sind alles Orte, an denen Ehrenamtliche der Initiative foodsharing – sogenannte Foodsaver – am Ende des Tages unverkaufte oder aussortierte Lebensmittel abholen und so vor der Tonne retten. Und das tütenweise. „Wir holen allein im Bezirk Pankow fast täglich bei rund 50 verschiedenen Betrieben Lebensmittel aller Art ab und verteilen sie dann kostenfrei weiter. Das ist aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts von 18 Millionen Tonnen, die jährlich im Müll landen“, sagt Katja Scheel von foodsharing Pankow. Vor allem Brot und Backwaren oder Obst und Gemüse kommen dabei zusammen – also Lebensmittel, deren Haltbarkeit kurz ist und welche daher schneller im Handel aussortiert werden.

Auch die Heinrich-Böll-Bibliothek Pankow engagiert sich in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Berlin mit einem Modellprojekt für die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung in Berlin. Seit Juni 2021 hat die Bibliothek eine Lebensmittel-Verteilstation. „Es gibt bei uns einen Kühlschrank und einen Trockenschrank, aus denen sich alle Besucherinnen und Besucher kostenlos Lebensmittel mitnehmen können“, erklärt Tim Schumann, Leiter der Bibliothek. „Aus meiner Sicht sollte in jeder öffentlichen Bibliothek eine solche Lebensmittel-Verteilstation stehen“, so Schumann weiter. Die Lebensmittel werden von Foodsavern oder Nachbarn gespendet und nach einer Kontrolle durch die Mitarbeitenden in den Kühlschrank oder Trockenschrank gelegt. Hierbei gibt es klare Vorgaben, was weitergegeben werden darf und was nicht. 

Die Verteilstation kann natürlich auch am Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung von den Besuchern genutzt werden. Nach dem Motto: „Rette mich, in die Tonne will ick nich‘!“ werden zwischen 15 und 18 Uhr interessante Tipps und kreative Ideen zum Thema Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie Verwertung von Resten gegeben. Mit Infoständen, Mitmach-Aktionen und vielen geretteten Lebensmitteln für alle wird das Lebensmittelretten leichtgemacht.

Veranstaltungsinformationen:

Pankower Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung
Donnerstag, 26. August 2021
15:00 Uhr – 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Bibliothek Pankow, Greifswalder Str. 87, 10409 Berlin-Pankow (Die Veranstaltung findet vor der Bibliothek statt.)

Weitere Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen unter:
www.vz-bln.de/veranstaltungen oder www.vz-bln.de/berlin-isst-klimafreundlich

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