Die Mitglieder der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg haben im Gemeinsamen Strukturkonzept (GSK) Ziele und Leitprojekte u.a. für den Bereich Wohnen formuliert, die für die Region insgesamt von Bedeutung sind und einen Beitrag zur regionalen Entwicklung leisten. Zugleich formuliert das GSK einen Orientierungsrahmen für Maßnahmen im Bereich Bauen und Wohnen. Denn die Kommunen in der Flughafenregion stehen noch stärker als andere Kommunen vor der Herausforderung, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Die Schwierigkeiten beim Thema Wohnen und Siedlungspolitik sind vielfältig: Die Preise für Bauland steigen durch die hohe Nachfrage in der Flughafenregion überproportional im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Hinzu kommt, dass die Baukosten explodieren: Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland steigen so stark wie seit 14 Jahren nicht mehr.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Preise im Mai dieses Jahres um 6,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist der höchste Anstieg der Baupreise seit Mai 2007. Hinzu kommen Flächennutzungskonflikte zwischen sozialer Infrastruktur, Gewerbe und Grün sowie lange Planungsverfahren.

Wohnungsbauvorhaben künftig auf Passfähigkeit mit dem GSK prüfen

Matthias von Popowski, Geschäftsführer der complan Kommunalberatung GmbH, hat das Dialogforum bei der Erstellung des GSK begleitet. Er sagt: "Wohnungsbau ist bisher vor allem kommunale Angelegenheit, der nur selten über Grenzen hinweg abgestimmt wird. Es gibt wenig Wohnungsbau durch kommunale Unternehmen, dafür mehrheitlich privaten Wohnungsbau. Die Forderungen und Ideen, die im GSK nun den strategischen Rahmen vorgeben, sind daher ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Region. Dazu müssen die Kommunen in der Flughafenregion aber bereit sein, Projekte und Wohnungsbauvorhaben künftig auf Passfähigkeit mit dem GSK zu prüfen."

Die Mitglieder des Dialogforums sind überzeugt: Wachstum um jeden Preis ist keine Lösung. Es gilt, die richtigen Flächen für eine nachhaltige Siedlungs- und Wohnraumentwicklung zu aktivieren. Dazu zählen zum Beispiel Wohnungsbauprojekte auf Stadtgüterflächen wie im Musikerviertel in Blankenfelde-Mahlow, wo die Degewo aus Berlin in Brandenburg baut, sowie die Entwicklung einer Gemeinsamen Infrastruktur in der Region.

Entwicklung für zusammenwachsende Siedlungsräume

Des Weiteren sieht das Dialogforum die Notwendigkeit für Konzepte zur Achsenentwicklung zum Beispiel in Blankenfelde-Mahlow – Rangsdorf und Ludwigsfelde – Großbeeren (jeweils inkl. Tempelhof-Schöneberg), denn hier wachsen Siedlungsräume zusammen. Auch kann so eine pragmatische Infrastruktur mit Straßen- Anbindung und Anschluss an den ÖPNV besser geplant werden. Experte von Popowski sagt: "Diese Leitprojekte können dazu beitragen, Wohnbedarfe in der Region zu decken. Die Zielgruppe sind vor allem Beschäftigte in der Region.

Schallschutz nach Planfeststellung am besten frühzeitig klären

Bauherren, die auf einem Grundstück einen Neubau errichten wollen, der innerhalb der Schallschutzgebiete nach Planfeststellung BER liegt, sollten sich möglichst frühzeitig an das Schallschutzteam der FBB wenden. Wenn das Grundstück zum 15.05.2000 bebaubar war, kann die FBB Hinweise zum weiteren Vorgehen geben und eine individuelle Vereinbarung zur Erstattung der schallschutzbedingten Mehrkosten anbieten. So kann im Interesse der Bauherren eine nachträgliche Ertüchtigung der Gebäude vermieden werden.

Über das Dialogforum Airport Berlin Brandenburg

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum (KAG DF) ist seit 2006 eine zentrale Kommunikations- und Kooperationsplattform der Kommunen in der Flughafenregion und der drei anliegenden Berliner Bezirke mit dem Flughafenbetreiber.

Die Länder Berlin und Brandenburg sind beratende und unterstützende Mitglieder.

Zentrales Ziel des Dialogforums ist es, einen Raum für einen fairen und transparenten Dialog zwischen den Mitgliedern zu schaffen, gegenseitiges Vertrauen zwischen den Akteuren aufzubauen, Entwicklungsziele zu vereinbaren und einen Interessenausgleich zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter: www.dialogforum-ber.de

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