Das Ehepaar hat das Mehrfamilienhaus im Jahr 2019 übernommen. „Das Gebäude war zu dem Zeitpunkt schon fast 90 Jahre alt und ein energetischer Alptraum. Wir wussten: Ohne Sanierung ist es nicht seriös als Mietobjekt brauchbar“, berichtet Bernhard Surmann. Beim Umbau setzt der 56-Jährige konsequent auf Nachhaltigkeit: Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Dadurch sind die 373 Quadratmeter frisch gedämmte Dachfläche förderfähig. Je Quadratmeter gibt die Region 50 Euro aus ihrem Fördertopf dazu – maximal pro Gebäude 50.000 Euro.
Zusätzlich soll künftig ein Batteriespeicher grünen Strom liefern, wenn die Sonne mal nicht scheint. Bei Versorgungslücken springt ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk ein. Die umfangreichen Maßnahmen machen die Sanierung teurer. Aber als Elektroingenieur kann Surmann bereits absehen, dass sich der Aufwand lohnt: „Wir rechnen damit, dass die Heizkosten um mindestens 50 Prozent sinken. Und die Photovoltaikanlage dürfte rund die Hälfte des Strombedarfs im Haus decken.“
Umweltdezernentin Christine Karasch hofft, dass das Beispiel aus Burgwedel Schule macht: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir jetzt Tempo machen. Gerade im Bereich der Solarenergie ist noch viel Luft nach oben. Wer sieht, dass die Nachbarn Solarpanels auf dem Dach haben, beschließt vielleicht für sich, auch etwas für eine positive CO₂-Bilanz zu tun.“ Gleichzeitig zeige das Objekt, wie wichtig es ist, die Dämmung mit in den Blick zu nehmen: „Die beste Solaranlage bringt nichts, wenn das Gebäude Unmengen Energie verbraucht.“
„Wir freuen uns besonders, dass Fördergelder aus der Dach-Solar-Richtlinie vermehrt für Mehrfamilienhäuser abgerufen werden“, berichtet Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover. Im ersten Jahr hatten vor allem Einfamilienhaus-Besitzerinnen und -Besitzer vom Fördertopf profitiert. „Das ist auch wichtig – aber ein saniertes Mehrfamilienhaus hat das Potenzial, auf einen Schlag ein Vielfaches an Energie einzusparen und zu produzieren.“
Neben Privatpersonen können auch Vereine, Kommunen und Unternehmen auf eine Finanzspritze hoffen: „Die Dach-Solar-Richtlinie steht grundsätzlich allen Eigentümerinnen und Eigentümern in der Region offen. Und bei Fragen hilft die Klimaschutzleitstelle gerne weiter“, erklärt Arff.
Solar-Offensive
Die Richtlinie ist Teil der Solar-Offensive der Region Hannover. Der Eigentümerin oder dem Eigentümer ist es freigestellt, ob im Rahmen der Dachsanierung eine Solarstrom- oder eine Solarwärme-Anlage gebaut wird. Eine Förderung der Solaranlage mit vorhandenen Bundesprogrammen ist möglich. Weitere Informationen zur Dach-Solar-Richtlinie gibt es auf www.hannover.de/solaroffensive oder per E-Mail an klimaschutzleitstelle@region-hannover.de.
Ob sich eine Dachfläche zur Installation einer Solarenergieanlage eignet, lässt sich mit einem Schnell-Check über das Solarkataster der Region Hannover feststellen: www.hannover.de/solarkataster
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