Nicht nur in der Lage „Zeller Abtsberg“ in Offenburg-Zell-Weierbach war die Lesemannschaft von Reiner End, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg am Start. „Es handelte sich nicht um eine Frühernte, sondern es war ein voller Lesetag für alle Winzer, die zur Weinmanufaktur gehören“, erläuterte Geschäftsführer Christian Gehring gestern vor der Presse im Weinberg.
Die durchschnittlichen Oechsle beim Findling lagen am ersten Lesetag im Rebstück von Reiner End zwischen 76 und 78 Grad. Die eigentliche Hauptlese für die „Weine mit Herz und Hand“ aus der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg wird am 15. September beginnen und dieses Jahr bis Mitte, Ende Oktober dauern. Erwartet wird Witterungsbedingt ein schwächerer Jahrgang als in den Jahren davor. Gute Qualitäten erwarten die Erzeuger bei den Weißweinen. „Es kann ein schöner Jahrgang werden, der Weine mit schöner Aromatik hervorbringt, wenn jetzt die Nächte kühl und die Tage sonnig bleiben,“ erklärt Gehring. Auch die Qualität beim Spätburgunder Rotwein hängt jetzt stark vom Wetter und der Sonne ab.
Die Frostereignisse im Frühjahr waren nahezu flächendeckend. Die unteren Bereiche der Lagen sind bisweilen stark geschädigt worden, obere Bereiche der Parzellen zum Teil wenig. Besonders betroffen sind frühe Sorten wie Chardonnay und Gewürztraminer. Durch das Frostereignis wird es auch zu einer ungleichen Reife der Trauben kommen. „Das wird die eigentliche Herausforderung bei der Weinlese 2021“, betont Reiner End. Auch bedeutet das Mehrarbeit für die Winzer. Da heißt es viel mehr sortieren. „In den vergangenen Jahren waren wir da sehr verwöhnt worden.“
Mit dem traditionellen Winzervesper besiegelten die rund 20 Erntehelferinnen und Erntehelfer bei Reiner End in der Lage „Zeller Abtsberg“ ihren ersten Einsatz für den Jahrgang 2021. Abschließend richteten die Winzer einen Appell an die Verbraucher, die Weine von hier zu kaufen. Denn sie sichern langfristig die Existenzen der Winzerbetriebe und den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft in der Vorbergzone. Für Mitte November kündigte Christian Gehring die ersten vergorenen Weine des aktuellen Jahrgangs an. Dann kommen Weißwein und Rosé der Linie „Première plume“ in den Verkauf. Plume steht für Feder, also erste Feder, die sich wiederum an die Gengenbacher Serie „Glücksfeder“ anlehnt.
Der zweite Lockdown hat sich in der Kundengruppe der Gastronomie und Vereine erwartungsgemäß sehr negativ ausgewirkt. So fiel im entsprechenden Geschäftsjahr der Umsatz in der Kategorie um knapp 60 Prozent zum Niveau vor Corona. Dafür konnte die Weinmanufaktur den Umsatz im Handel um 34 Prozent steigern. „In Summe mit den Veränderungen der anderen Kundengruppen konnten wir das letzte Geschäftsjahr wieder mit einem leichten Plus abschließen und freuen uns aktuell über zwei sehr starke Monat Juli und August“, resümierte Geschäftsführer Gehring.
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