Angesichts des landesweit stockendenden Ausbaus der Windenergie spricht Milan Nitzschke, Geschäftsführer bei dem für das Vorhaben federführenden Projektentwickler SL Naturenergie GmbH aus Gladbeck, von einem „Leuchtturmprojekt“: „In Coesfeld hatten wir von Anfang an den vollen Rückhalt der Gemeinde und Bevölkerung. Das Vorhaben ist komplett im Konsens geplant und umgesetzt worden, angefangen von der Bürgerschaft, den Landwirten, deren Flächen wir nutzen, bis hin zu der Stadt Coesfeld und den Stadtwerken vor Ort.“
Zu dem Betreiberkonsortium haben sich eine Gruppe von Landwirten (gemeinsamer Anteil: 25 %), der lokale Stadtwerkeverbund Emergy (25 %), dem die Kommunalversorger aus Borken und Coesfeld angehören, und SL Naturenergie (50 % der Anteile) zusammengeschlossen. Dabei konnten sich auch die Bürgerinnen und Bürger direkt beteiligen. Nitzschke: „In Sachen Bürgerbeteiligung und Akzeptanz ist Coesfeld Letter Bruch eine Blaupause, die zeigt, wie möglichst vielen Akteure vor Ort die Erträge eines Windparkpark zugutekommen können.“ Immerhin rund fünf Millionen Euro Bürgerkapital haben zur Finanzierung des neuen Coesfelder Windparks beigetragen.
Auch für Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien, hat der in Coesfeld gewählte Weg Vorbildcharakter: „Genau eine solche breit angelegte Beteiligungsstruktur schafft die notwendige Akzeptanz vor Ort, die wir für den weiteren Ausbau der Windenergie an Land unbedingt brauchen. Nicht Auflagen und pauschale Mindestabstände, die Windenergie eher verhindern als sie zu fördern.“ Priggen gratuliert dem gesamten Team von SL Naturenergie zur offiziellen Eröffnung: „Aber auch für dieses Vorzeigeprojekt mussten alle einen ganz langem Atem haben, von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme hat es über acht Jahre gedauert. Das muss zukünftig schneller gehen. Soviel Zeit hat die Energiewende nicht, wenn wir im Energieland NRW keine Versorgungsengpässe riskieren wollen.“
In Coesfeld sind weitere Windparks geplant, die Kommune produziert bereits jetzt mehr Windstrom als sie insgesamt an Strom verbraucht. Für SL Naturenergie-Geschäftsführer Nitzschke hat die Stadt deshalb Vorbildcharakter. „Mehr Coesfelds wären gut für NRW.“
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