Am 1. und 2. Oktober 2021 findet unter dem Titel „Zukunftsfähigkeit von und für Musikschulen“ in Kassel die Hauptarbeitstagung mit Bundesversammlung des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) statt. In dem heutigen Pressegespräch dazu hat sich der Verband zur Sicherung der Musikschularbeit und der musikalischen Bildung in Zeiten der Pandemie positioniert. Im Fokus der Tagung stehen digitale Veränderungen und eine Digitalstrategie für die öffentlichen Musikschulen ebenso wie Nachwuchsgewinnung, Personalentwicklung und Herausforderung durch Corona in den Kommunen. Über „Chancen und Risiken von digitalen Lebensweltveränderungen für Kinder und Jugendliche“ wird Benjamin Jörissen, Pädagogik-Professor an der Universität Erlangen, einen Vortrag halten.

Susanne Völker, Kulturdezernentin der Stadt Kassel, erklärte: „Wir freuen uns, dass die Hauptarbeitstagung mit Bundesversammlung des Verbandes deutscher Musikschulen hier in der Kulturstadt Kassel stattfindet. Ein Blick auf die Themen, über die im Kongress Palais in den kommenden zwei Tagen diskutiert und verhandelt wird, zeigt deutlich, welche wichtige Rolle öffentliche Musikschulen für einen umfassenden, musischen Bildungsauftrag spielen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass durch die Digitalisierung auch in den Musikschulen Handlungsdruck entsteht, der auch neue Chancen und Möglichkeiten bietet. Auch die Musikschule Kassel ist für die Potentiale, die im Einsatz digitaler Lösungen liegen, ein gutes Beispiel und ich bin mir sicher, dass von dieser Entwicklung auch für die anstehende Tagung neue Impulse ausgehen werden.“

Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des VdM, betonte: „Corona hat gezeigt, wie groß und essentiell das Bedürfnis nach Begegnung und Musik ist. Musikschulen können jetzt endlich wieder live und in Präsenz arbeiten! Damit wir auch in Zukunft mit Musik zur Mensch-Werdung, zum Mensch-Sein und zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen können, müssen wir jetzt die Weichen stellen: Um die Haushaltsengpässe der Nach-Corona-Zeit zu verkraften, brauchen wir jetzt eine  Selbstverpflichtung der Kommunen, ihren Betriebskostenanteil – wir nennen das Bildungsinvestitionen – in Musikschulen auf dem Niveau von Vor-Corona zu halten. Die gerade in einigen Bundesländern beschlossenen gesetzlichen Regelungen können uns da mehr als nur symbolisch unterstützen. Ebenso arbeiten wir an einer Digitalisierungs-Strategie, in der der Bund in digitale Endgeräte, die Länder in Netzausbau und Fortbildung, die Kommunen in den nötigen Support vor Ort investieren. Zur Behebung oder Linderung des akuten und drohenden Fachkräftemangels dürfen zudem die Musikschulträger nicht nachlassen in der Bemühung um einen deutlichen Auswuchs an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Die Tarifpartner müssen davon überzeugt werden, dass eine Anpassung der tariflichen Eingruppierung an die neuen, deutlich gewachsenen beruflichen Herausforderungen überfällig und angemessen ist.“

Die Hauptarbeitstagung mit Bundesversammlung wird vom VdM in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musikschulen Hessen und der Musikschule Kassel veranstaltet. Sie wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Stadt Kassel und das Land Hessen.

Über den Verband deutscher Musikschulen e.V.

Der VdM ist der Fach- und Trägerverband der rund 930 öffentlichen, zumeist kommunalen Musikschulen, in denen an bundesweit 4.000 Standorten über 1,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von rund 39.000 Fachlehrkräften im gesamten Spektrum des Musizierens unterrichtet werden. Er engagiert sich als Fachpartner für die bundesweite Entwicklung und Umsetzung musikalischer Jugend- und Erwachsenbildung.

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