In der Sache gingen die Meinungen zwischen den beiden Lagern zum Teil weit auseinander, wobei von den „Lärmgegnern“ inhaltlich keine neuen Aspekte eingebracht wurden. Marco Schmunkamp von „Silent Rider“ erklärte noch einmal, daß die Initiative statt der bisher geforderten allgemeinen Schallobergrenze von 80 dB(A) für Motorräder nun eine wissenschaftlich noch zu ermittelnde Obergrenze fordert, die gesundheitliche Schäden bei der betroffenen Bevölkerung verhindern müsse. Edith Götz vom VAGM vertrat wiederholt die Ansicht, daß auch eine große Zahl von legal betriebenen Motorrädern neuerer Bauart viel zu laut und damit gesundheitsgefährdend sei.
„Ich kann nachvollziehen, daß in einer öffentlich geführten Diskussion über das Thema „Motorradlärm“ die Vertreter der Contra-Seite ihre Situation und die Gründe für Ihre Forderungen in möglichst dramatischer Weise darstellen“, sagte Rolf Frieling nach dem Streitgespräch. „Denn sie wollen ja möglichst viel öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen, wie alle drei Gesprächspartner betonten. Aber wenn Urteile des Bundesverfassungsgerichts als obsolet bezeichnet und eine „wissenschaftliche Studie“ zitiert werden, die sich beim nachträglichen Faktencheck als Pressemitteilung eines Landesverkehrsministeriums herausstellt, deren Aussagen schon bei einer oberflächlichen Überprüfung nicht zur Verallgemeinerung geeignet sind, kommen einem Zweifel, ob solche Debatten wirklich zielführend sind. Zudem war ich sehr überrascht, daß der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion bei mir den Eindruck hinterlassen hat, daß er die aktuelle Rechtslage in Sachen Verkehrsüberwachung und Typzulassung offenbar nur in Teilen kennt.“
„Meine Versuche, eine Vielzahl von substanzlosen Behauptungen richtigzustellen, wurden von meinen Gesprächspartnern weitgehend ignoriert oder als irrelevant abgetan, eine Erfahrung, die ich bereits in anderen Diskussionsrunden zum Thema „Motorradlärm“ machen mußte. Man könnte das auch als eine Art von Realitätsverweigerung bezeichnen“, so Frieling.
„Offensichtlich trifft die im Strategiepapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Motorrad (BAGMO) „Motorradfahren in Deutschland – Die Zukunft gestalten – Konflikte vermeiden“ enthaltene Selbstverpflichtung und die nachdrücklich angebotene Dialogbereitschaft der Motorrad-Community nicht überall auf Gegenliebe. Das ist keine gute Voraussetzung für konstruktive Lösungsansätze und für einen für beide Seiten akzeptablen Interessenausgleich. Trotzdem sind wir auch weiterhin zur Zusammenarbeit bereit, wie die Aktivitäten unserer gemeinsamen Kampagne „Hochschalten! Dialog statt Verbot“ eindrücklich zeigen“.
Die Biker Union e.V. (BU) ist mit derzeit ca. 3.800 Mitgliedern die mit Abstand größte Interessenvertretung für Motorradfahrer in Deutschland. Bundesweit 11 BU-Regionalbüros und ca. 50 BU-Stammtische bieten eine Anlaufstelle vor Ort und gemeinsame Aktivitäten für Mitglieder und Interessenten. Im Jahr 1986 gegründet, ist die BU auf allen Gebieten der Verkehrs- und der Umweltpolitik im nationalen und im internationalen Umfeld tätig. Sie vertritt die Belange der Motorradfahrer beim Thema Verkehrssicherheit und im Straßenbau. Darüber hinaus setzt sich die BU aktiv gegen die Diskriminierung von Motorradfahrern und insbesondere der MC-Szene ein. Neben der politischen Arbeit bilden das gemeinsame Fahren und das gemeinsame Feiern die drei Säulen ihres Selbstverständnisses. Die BU ist parteipolitisch neutral und unabhängig. Sie vertritt keine kommerziellen Interessen, sondern ist die Vertretung der Nutzer aller motorisierten Zwei- und Dreiräder. Alle Funktionsträger der BU arbeiten auf ehrenamtlicher Basis.
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