Nach den Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit haben Fachkräfte in der Altenpflege im Jahr 2020 mit 3.174 Euro erstmals mehr verdient als der Durchschnitt aller Fachkräfte (3.166 Euro). „Rechnet man Schichtzulagen und Ähnliches hinzu, stehen die Pflegefachkräfte sogar noch deutlich besser da“, so Meurer. Da diese Zuschläge oft steuerfrei gezahlt würden, hätten Pflegefachkräfte also entschieden mehr Netto auf dem Gehaltszettel als die meisten anderen Fachkraftberufe.
Meurer verweist vor allem auf die lang anhaltend gute Entwicklung bei den Gehältern in der Pflege. Seit 2012 sind die Löhne von Altenpflegefachkräften um 34 Prozent gestiegen, während alle anderen Fachkräfte nur um 19 Prozent zugelegt haben. „Die Fakten verdeutlichen die Entwicklung der Gehälter in der Pflege und legitimieren keine staatlichen Eingriffe der Politik. Wir haben nichts gegen höhere Löhne, die Politik muss die Refinanzierung und die Absicherung der Pflegeinfrastruktur gewährleisten und der Bevölkerung erklären, woher das Geld kommt. Mit einer unterfinanzierten Pflegeversicherung als Teilkaskosystem, in dem am Ende immer auch Pflegebedürftige und Sozialhilfeträger belastet werden, kommen wir nicht weiter.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.
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